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Verkäufer

Verkäufer sind ein eigen(artig)es Völkchen. Da bin ich heut mit meinem Vater das erste Mal dieses Jahr Tennis spielen gegangen. Da mussten natürlich Schuhe her und wir sind in den neuen Sportladen gegangen, der so richtig in und hip und whatever sonst noch ist. Und dann geht die Geschichte schon los, nach der Begrüssung fragt mich der Verkäufer im Sportartikelverkäuferjargon, ob ich denn einen Schuh bräuchte. Meinen Flachwitz („nein, zwei wären besser“) begreift er nicht und schaut mich entgeistert an. „Der Vater auch??“. Sei doch froh, wenn du zwei Kunden kriegst. „Nein“, antworte ich und er hält mich wahrscheinlich für vollkommen bescheuert.

Dann tratscht er vom Wetter – hallo klischeehafter geht’s ja wohl nicht? – und erklärt uns, wie wechselhaft das heutige Wetter denn ist. Danke, aber dafür haben wir Augen. Als er mir zwei Schuhschachteln („Mal schauen ob ich denn was für 46 – 47 hab… Puh!“) bringt, blickt er mich ernst an und sagt in vorwurfsvollem Ton, dass jetzt Saisonende sei, und ich Glück habe, dass er hier noch was gefunden hätte. Letztendlich kreuzt er mit 5 Schuhschachteln auf, also bitte. Gegen Ende kommt er ins Gespräch mit meinem Vater. Irgendwie kommen sie drauf, dass man „halt auch nicht jünger werde“ und „dass man irgendwann ja auch Brillen bräuche“. „Haben Sie Linsen?“ fragt er meinen Vater „Ja zu Hause im Keller“ und bevor dieser antworten kann, da ihm wohl 2.3465 Sekunden Wartezeit zu viel sind, beschafft er sich die Antwort durch intensivstes Nachhaken „Tageslinsen? Monatslinsen? Jahreslinsen?“, dem mein Vater geschlagen nachgibt…

130 Franken („Das ist echt billig für Sportschuhe, also die Rolls Royce unter meinen Schuhen, kosten da viiieeeel mehr, blablabla“) und wahrscheinlich ebensoviele Nerven weniger verlassen wir den Sportladen…

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