fbpx

This is it! (2009)

Ich war gestern die letzte Vorstellung von This is it! schauen, dem Film, der die letzten Bilder von Jacko auf der Bühne und sein neues Bühnenprogramm zeigt. Zum Film selbst, also zur Machart gibt es prinzipiell wenig zu sagen, da die Filmaufnahmen nie für eine Doku gedacht waren, und man deshalb auch nicht darauf achtete, das Ganze möglichst ästhetisch oder speziell zu filmen. Die wenigen Punkte, die es dazu zu erwähnen gibt, kommen hier:

Aufnahmen & Schnitt

Der Film ist super geschnitten, denn es wurden bei den meisten Songs von Jacko, zwei oder mehr Aufnahmen (erkennbar an ganz anderen Outfits) kombiniert. Dazwischen gab es meist einige Background-Shots, wie Einübung der Choreografien oder Stimmen aus dem Team, die ihre Sicht der Dinge (vor Jackos Tod) schilderten. Auch die 3D-Ausschnitte für die Show, die das Grobkonzept zeigten waren grossartig und zeigten einem, dass die Show ein Knaller geworden wäre.

Langatmig

Der Film ist leider recht langatmig. 111 Minuten lang Michael Jackson zuzusehen, wie er Choreos einstudiert und mit seiner Crew spricht, ist zuviel. Die ganzen Knüller werden auch am Anfang verpufft, lediglich gegen den Schluss gibt es noch ein oder zwei kleinere Highlights, wie den Abschluss der Proben oder die Feuerwerktests über der Bühnen. Dazwischen gibt es Tanzszenen, die sich ständig wiederholen, Gespräche mit der Crew und Musikclips, die man für This is it! gedreht hat.

Kitsch

Der Film neigt zu Kitsch. Das wird bereits anfänglich klar, als immer wieder gesagt wird, dass der Film Momente bis kurz vor seinem Tod zeigt. Die letzten Momente Jackos. Oder so. Der Clip zu „Earth Song“ (s.u.) ist ebenfalls leicht kitschig, aber das vergibt man Jacko gern. Genauso wie sein „God bless you“, wenn jemand einen Ton richtig spielt, oder sein „I’m saying it with love, L.O.V.E“, wenn er etwas kritisiert. Er war einfach ein Idealist, ein Utopist, der nur das Gute sah und es allen recht machen wollte. Akzeptiert man dies als einen Teil Jackos, dann ist der Kitsch ganz OK.

Musikclips

Mit dem Clip zu Thriller damals hatte Michael Jackson die Musikclipszene revolutioniert. Zwar sind die neuen Shots zu This is it! nicht unbedingt revolutionär, dafür aber einmal mehr grossartig. So hat Jacko beim Medley „Bad / They don’t care about us“ seine 11 Backgroundtänzer vor Green Screen aufgenommen und jeden hundertmal vervielfältigt, bis 1100 Mann vor apokalyptischem Hintergrund marschierten. Auch der Clip zu Thriller ist top, mit Geistern und Gruselgestalten in fürchterlichen Masken, die über den Friedhof torkeln. Nichts spezielles, aber gut gemacht. Für den „Earth Song“ liess er ein kleines Kind durch einen Urwald rennen. Dort schläft es ein und träumt von einer besseren Welt. Als es aufwacht ist der Wald kahlgeholzt. Hier Ausschnitte aus dem Clip zu „Bad / They don’t care about us“:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=LBZx2SW8hRg&feature=related]

Michael Jackson

Ein weiterer Grund, sich den Film anzusehen. Jacko war kein Wrack, wie es immer hiess. Er war nicht kaputt, wie alle sagten. Nein, Jacko war voll und ganz da, Jacko war die treibende Kraft hinter This is it! (der Bühnenshow, nicht dem Film). Jacko war derjenige, der das Ganze perfekt haben wollte. „Spiel das slower, bitte!“. „Nein, hier noch keine Bridge reintun!“. Wenn man ihn in seinen Outfits, dem Hut und der dunklen Brille und mit den gelockten Haaren sieht, fühlt man sich um Jahre zurückversetzt. Jacko wollte der Welt beweisen, dass man ihn nicht abzuschreiben hatte. Und das mit Recht.

Feeling

Ich hörte von den ersten Vorstellungen im Kino, bei denen es Standing Ovations gab und die Kinos prallvoll waren. Da der Film von den ursprünglichen zwei Wochen auf gut vier verlängert wurde, hatte wohl der Grossteil der Interessierten ihn bereits gesehen. Nur wir (zwei Kolleginnen und ich) noch nicht. So gingen wir gestern Abend in die letzte schweizerische Vorstellung. Der Saal war fast leer, es sassen etwa 20 Leute drin – bei etwa 100 Sitzen. Und die waren alle über 20. Und Standing Ovations gab es auch nur, als die Leute aufstanden um den Saal zu verlassen. Schade.

  • sayadin

    Na ja, nun ist er tot.

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Ich könnte auch sagen „ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe“
    Aber sagen würde ich das nicht.

    AntwortenAntworten
  • Applejünger

    Hey Graval, vergiss es. Der Kerl ist frustiert oder/und Untervögelt.
    Bei mir war er auch schon so destruktiv unterwegs…

    Egal, deine Review ist cool. Ich stehe auf Jacko. Habe den Film nicht gesehen, ich hole ihn mir auf DVD.
    Ich habe Jackos Glanzzeit im besten Alter erlebt. Er war der Größte!!

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Als er noch gelebt hat fand ich ihn faszinierend. Aber nun langweilt mich das ganze nur noch. Nur das mit dem Enke war noch wiederlicher.
    Dieses Geschleime wenn einer gestorben ist ist das Schlimmste. Das hat Hitler besser hin bekommen, da haben nur sehr wenige nach seinem Tod geschleimt.

    Gut, er hatte keine besondere Stimme.

    AntwortenAntworten
  • AppleJünger

    @Sayadin: Dazu sage ich jetzt nix…

    @Graval: Bis zu der Zeile: (…) um das Ganze wieder aufleben zu lassen…(…) Warst du mir ja noch sehr sympathisch, ab da habe ich kurz darüber nachgedacht, dir meinen Kommentarsau-Award zu verleihen, du Schuft!!! 😉

    (Zu deiner Information: Bei dir sind Grafiken in den Kommentaren erlaubt, und das ist gut so.) 😀

    AntwortenAntworten
  • AppleJünger

    Nachtrag: Bei dir sind KEINE Grafiken in den Kommentaren erlaubt, und das ist schade!!! 🙁

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Aber diese schrecklichen Symbole sind erlaubt?

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Ab wann sollte man denn zensieren?

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Hab ich noch gar nicht gemerkt.
    Aber hier interessiert sich sowieso keiner für den andern. Jeder stellt sich selbst dar, ein Jahrmarkt der Eitelkeiten.
    Und ich mache gern mit.

    AntwortenAntworten
  • sayadin

    Wenn Menschen über Gefühle oder Interessen reden dann dreh alles um und du hast die Wahrheit.

    AntwortenAntworten

Kommentar schreiben