
Heute um 16:00 Uhr steigt das Duell zwischen zwei der wohl besten Teams dieser WM – Argentinien und Deutschland. Die Lage könnte ausgeglichener nicht sein. Gewinnen die Albiceleste, oder behält die Bundeself die Oberhand?
Coach – 0:1
An der Seitenlinie steht der Bundesjogi, Assistenzcoach 2006 von Jürgen Klinsmann, darauf Nationaltrainer Deutschlands. Eine umstrittene, popelnde Figur, deren Entscheidungen oft angezweifelt wurden. Letztlich führten sie sein Team aber ins Viertelfinale. Sozusagen der Dunga Deutschlands.
Diego Armando Maradona. Der Name steht für Spektakel. Auf dem Feld, als Spieler, wie neben dem Feld, als Trainer. Man liebt ihn, oder man hasst ihn. Nebst seinem Unterhaltungswert, wie beispielsweise an Pressekonferenzen, hat er aber auch gezeigt, dass er etwas kann und ein perfekt eingespieltes Team geformt.
Klarer Punkt für den ehemaligen Weltmeister, für den wohl besten Spieler des letzten Jahrhunderts, für Weiss-Blau.
Tor – 1:1
Im deutschen Tor steht Manuel Neuer, mit dem nicht einmal Panini gerechnet hat: Im Fussballalbum sind Ersatzkeepr Wiese und Nicht-Nominierter Adler drin, Neuer nicht. Er zeigte jedoch eine gute WM und war bei den beiden bisherigen Gegentoren zwar leicht mitschuldig, aber dafür zeigte er ansonsten gute Leistungen.
Sergio Romero, der Nachfolger von Abbondanzieri ist nicht für seine Sicherheit bekannt. Glück trifft es wohl eher. Auf Distanzschüsse zeigt er zwar einige guten Paraden, aus der Nähe schwächelt er aber stark. Bei beiden Gegentoren an dieser WM sah er sehr schlecht aus. Genau wie die Defensive (siehe unten).
Ausgleich. Sergio Romero ist einer der schlechteren Keeper an einer WM, die entweder gute oder schlechte Torhüter hervorgebracht hat. Mit Manuel Neuer gewinnt ein guter Keeper.
Verteidigung – 2:1
Deutschland hat eine sichere Defensive. Mit Philipp Lahm spielt sorgt einer der Helden von 2006 für Ordnung, Per Mertesacker ist für hohe Bälle zuständig. Einziger Schwachpunkt: Arne Friederich, der Mann, der oft einen Schritt zu spät kommt und die Körpergrösse eines Lahm.
Wie schon der Torwart hat auch die Verteidigung Argentiniens mehr Glück als Verstand. Beim Gegentor von Südkorea sah man schrecklich aus und auch gegen Mexiko hielt man sich nur knapp über Wasser. Der einzig richtig gute Verteidiger, Gabriel Heinze, spielt mehr vorne, als hinten.
Deutschland legt vor. Mit einer eher beispiellosen Defensive spielen sie de Lotter-Verteidigung Argentiniens in den Boden.
Mittelfeld – 3:1
Im deutschen Mittelfeld finden sich klingende Namen wie Schweinsteiger, Özil, Müller und Khedira, die an dieser WM alle zu überzeugen vermochten. Gemeinsam schossen sie 4 Tore und bereiteten weitere vor.
Der Star des argentinischen Mittelfelds ist Lionel Messi. Dem Superstar gelang an dieser WM aber wenig, er bleibt noch ohne Torerfolg. Ebenfalls unsicher wirken Oldie Veron.
Auch hier: Punktgewinn für Schwarz-Rot-Gold, dank vielen Toren und wenig Fehlern.
Sturm – 3:2
Der deutsche Sturm ist meist gleich aufgebaut: Klose und Podolski. Klose hat an dieser WM bereits zweimal getroffen, Podolski ebenfalls. Dennoch: Am meisten Anteil an den Treffern hat das Mittelfeld, auch wenn mit Cacau ein weiterer Stürmer getroffen hat.
Argentiniens Angreifer heissen Tevez und Higuain. Gemeinsam haben sie sechsmal getroffen, Ersatzstürmer Palermo ein weiteres Mal. Argentinien lebt von seinem Sturm, was aber auch heisst, dass dieser umso effizienter sein muss, wenn man gewinnen will.
Anschlusstreffer für Maradonas Equipe – Torerfolg dank Stürmerglück.
Ersatzbank – 3:3
Die deutsche Ersatzbank ist eine Ersatzbank. Spieler, die erst zweite Wahl sind, wenn die ersten nicht mehr mögen oder können. Grosse Namen sucht man vergebens, die Spieler sind alles andere als Alternativen, sondern Bankwärmer.
Argentinien hat zwei Teams. Eines auf dem Feld, eines auf der Ersatzbank. Namen wie Milito, Palermo, Samuel aber auch Veron nehmen hier Platz, und nicht selten kam noch mal Spielfreude auf, wenn sie eingewechselt wurden.
Maradona muss sich echt keine Sorgen machen – seine Bank ist beinahe gleich gut wie seine Feldspieler.
WM-Bilanz – 3:4
Mit einem Torverhältnis von 9:2 steht man leicht schlechter da als die Argentinier. 3 Treffer steuerte Müller bei, je 2 Klose und Podolski, je einen weiteren Özil und Cacau. Deutschland hat bislang 6 bzw. 9 Punkte oder drei Siege und eine Niederlage zu verzeichnen.
Das momentan erfolgreichste Team hat ein Torverhältnis von 10:2. 4 mal traf Higuain, 2 Treffer gabs von Tevez, je einen von Demichelis, Heinze und Palermo. Argentinien schreibt 9 bzw. 12 Punkte und gewann bisher alle Spiele.
Führung für Argentinien. Mit mehr Toren, dem Goalgetter und mehr Punkten steht man leicht besser da.
Fairplay – 4:5
Deutschland war gegen Serbien etwas schlecht bedient, was den Schiri anging. Dennoch hat man bislang 7 gelbe Karten erhalten, davon eine gelb-rote gegen Klose.
Argentinien erhielt bisher nur 5 Karten, davon zwei (in zwei Spielen) an die Adresse von Jonas. Rot hat bisher kein Argentinier gesehen.
Ziemlich ausgeglichen, wenn man will, mit leichtem Vorteil für Argentinien. Aber wir sind ja nicht so… 😉
Direktduelle I – 4:6
18 Duelle: 8 Siege, 5 Unentschieden, 5 Niederlagen, 25:23 Tore
18 Duelle: 8 Siege, 5 Unentschieden, 5 Niederlagen, 25:23 Tore
Leichtes Plus für die Albiceleste. Wird das heutige Spiel etwas ändern?
Direktduell II – 5:6
An der Pressekonferenz nach dem Testspiel Deutschland-Argentinien regte sich Maradona über Thomas Müller auf, den er nicht als solchen erkannte. Er liess sich erst wieder beruhigen, nachdem Müller die Konferenz verlassen hatte. Trotz nachträglicher Entschuldigungen ist Müller heute am Zug.
Graval-Bonus – 5:7
Man beachte den Header. Ich fane heute im blauweissen Trikot. 🙂