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Avatar: The Last Airbender – Buch 3: Feuer

Mit Buch 1 und 2 ging es los und in Buch 3 findet die Serie Avatar, die ich als eine der besten Zeichentrickserien zu bezeichnen wage, ihr furioses Finale. Avatar Aang stellt sich dem düsteren Feuerlord in einem vierteiligen Endspurt, doch nicht nur für den kleinen Luftnomaden geht es um vieles im letzten Buch. Auch die anderen Charaktere, allen voran Zuko, begeben sich auf die Suche nach ihrem Schicksal und dem richtigen Weg. In meinen Augen ist das dritte Buch mit Abstand das Beste.

Aang erwacht nach seiner schweren Verletzung wieder auf einem Schiff der Feuernation. Während Sokka die Nachrichten von seinem Tod für einen Vorteil im Kampf gegen die Feuernation hält, sieht Aang darin genau einen Nachteil, denn dadurch sei die Hoffnung der Leute geschwächt. Dennoch gelingt es Sokka, Aang dazu zu überzeugen, undercover zu bleiben und so reist Team Avatar verkleidet durch die Feuernation, in der Hoffnung, einen Feuerbändiger zu finden, der Aang unterrichtet. Denn der Tag der Sonnenfinsternis ist nicht mehr lange hin, und bis dahin sollte der Avatar alle Elemente beherrschen. Derweil kämpft Zuko mit ganz anderen Sorgen: Nachdem Ba Sing Se eingenommen wurde, wird er zwar endlich wieder von seinem Vater akzeptiert. Doch dem Prinzen ist nicht wohl in seiner Haut. Einerseits verspürt er Reue, dafür dass er seinen Onkel Iroh verraten hat, andernseits zweifelt er an seiner Entscheidung, unter der Flagge von Feuerlord Ozai zu kämpfen.

Am Tag der Sonnenfinsternis, die dazu führt, dass Feuerbändiger nicht mehr bändigen können, da die Sonne verdeckt ist, plant das Team Avatar mit Unterstützung zahlreicher Freunde, eine Invasion der Feuernation. Doch der Plan geht schief: Der Feuerlord wusste von der Invasion und konnte sich verstecken. Team Avatar trifft auf der Suche nach dem Versteck nur auf Azula, die sie lange genug aufhält, um die Finsternis abzusitzen. Ozai wird gleichzeitig von Zuko aufgesucht, der ihm sagt, dass er die Feuernation verlassen, und sich Team Avatar anschliessen wird. Diese reagieren verständlicherweise erstaunt und reagieren argwöhnisch, nachdem sich Zuko jedoch beweisen kann, nehmen sie ihn, wenn auch nur langsam, in ihre Gruppe auf. Zuko bringt Aang die Tricks des Feuerbändigens bei und rüstet ihn für den finalen Kampf gegen den Feuerlord Ozai, seinen eigenen Vater. Dieser hat in der Zwischenzeit eine ganz neue Kriegsart entdeckt: Der Angriff aus der Luft. Mit diesem Vorteil und der Kraft aus Sozins Kometen will er alle anderen Nationen dem Erdboden gleichmachen, angefangen mit dem Erdkönigreich. Und nur Aang hat die Macht, sich ihm entgegenzustellen…

Man merkt diesem Buch rasch an, dass es auf den Schlusskampf zugeschnitten ist. Eigentlich liesse es sich in zwei Teile aufteilen, den ersten Teil bis zur Sonnenfinsternis, und den zweiten, bis zur Schlussschlacht. Doch das Buch nur auf diese Folgen zu reduzieren, damit täte man ihm Unrecht. Denn die restlichen Episoden bringen zwar die Story nicht wirklich vorwärts, dafür aber die Figuren und ihre Beziehungen. Zuko findet Zweifel an seiner Entscheidung, Aang zweifelt an sich selbst und auch die anderen Figuren haben noch Rechnungen offen. Nach der Finsternis kommt die Story ein bisschen vorwärts, nun muss Aang Feuerbändigen lernen, und dann verliert Zuko auch noch seine Fähigkeit zu bändigen. Und Sokka und Zuko machen sich auf, Suki und Hakoda aus einem Gefängnis der Feuernation zu befreien.

Diese Steigerung der Action hilft dem anfangs eher langsam und schwer vorwärtskommenden Plot des dritten Buchs sehr. Auch wenn diese Episoden ebenfalls ihren Charme und ihre Vorzüge haben, so sieht man zu Beginn kaum für den Serienverlauf relevante Actionszenen oder zumindest eine Story, die irgendwas mit dem Schluss zu tun hat. Dennoch hat es einige Perlen unter den Non-Action-Folgen, die niemand missen sollte. Unvergesslich sind „The Ember Island Players“ mit einer Theateradaption des bisher Geschehenen, oder der Gruselschocker „The Puppetmaster“, beides Folgen, die für den weiteren Verlauf eigentlich unwichtig wären, dem Zuschauer aber wichtige Informationen über die Charaktere und deren Verhältnis liefern.

Das Artwork wurde ebenfalls verbessert, man merkt schnell, dass man den eher simplen Stil der vorherigen Büchern losgeworden ist und nun Animationen auf hohem Niveau liefert. Vorallem gegen Ende zeigt sich das, beispielsweise in Form fiktiver Kamerafahrten, bei denen man etwas nicht nur aus einer Sichtweise sieht, sondern eben wie mit einer Kamera darum herum fährt. Diese Technik sieht man seit ein paar Jahren vermehrt und sie lässt ein Bild schon viel lebendiger wirken als eine sterile Aufnahme aus einer Perspektive.

Mir gefallen auch immer wieder die Kämpfe und wie sie umgesetzt werden, man sieht keine vorchoreografierten 0815-Fights, sondern packende Duelle mit erstaunlichen Wendungen. Neben der Tatsache, dass man sich für die Bändigungsstile verschiedene real existierende Kampftechniken ausgesucht hat, erkennt man auch die verschiedenen Kampfstile der Hauptfiguren. Gerade bei Aang ist mir je länger je mehr aufgefallen, dass er nicht angreifend kämpft, sondern abwartet und verteidigt, was vorallem in den ersten beiden Büchern zum Teil gnadenlos ausgenutzt wird. Gegen Ende geht er erstmals zum Angriff über, als er sich im Avatarzustand befindet und Ozai verfolgt.

Aber auch in anderen Punkten ist die Serie unglaublich durchdacht. So passen die Bücher zu den Jahreszeiten. Buch Wasser spielt im nassen Winter, Buch Erde im Frühling und Buch Feuer im heissen Sommer. Um den Kreis zu schliessen, würde ein Buch Luft im windigen Herbst spielen. Mit so einer durchdachten und detailgenauen Story hat man schon die halbe Miete, die andere Hälfte hat man mit guten Figuren, guten Bildern, guten Effekten – einem gut harmonierenden Gesamtbild. Und das alles sind Dinge, die auf diese Serie zutreffen. Ich könnte mich kaum an etwas Negatives an der Serie erinnern. Obligatorisch nun meine Top 5-Folgen:

  1. B3E17 – The Ember Island Players
  2. B3E20 – Sozin’s Comet, Part 3: Into the Inferno
  3. B3E21 – Sozin’s Comet, Part 4: Avatar Aang
  4. B3E8 – The Puppetmaster
  5. B3E3 – The Painted Lady

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