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Graval macht Stunk #12 – Jean-Michel Basquiat

Ich möchte mal wieder einen Künstler vorstellen, diesmal einen verstorbenen Künstler, der imho einer der Pioniere des Urban Art ist. Es ist der Amerikaner Jean-Michel Basquiat, der sich zu einem meiner Lieblingskünstler hochgepusht hat. 😉

Über Jean-Michel Basquiat
Basquiat brach früh seine Schule ab und schlug sich als Untergrundkünstler in New York durch. Anfänglich sprayte er mit einem Freund unter dem Namen „SAMO (C)“ Graffiti an Wände und verkaufte selbstgemalte Postkarten vor Museen. Bald wurde man jedoch auf den Noise-Musiker aufmerksam und es dauerte nicht lang, bis er mit grossen Namen wie Haring oder Warhol zusammenarbeitete. Seine Gemälde wechselten für bis zu 14 Millionen US-Dollar den Besitzer, was angesichts der Tatsache, dass Basquiat sich das Malen autodidaktisch beigebracht hatte, erstaunlich ist. Er starb jedoch 1988 im jungen Alter von 28 Jahren an einer Speedball-Überdosis, sein Werk lebt bis heute weiter.

Warum ich euch Jean-Michel Basquiat vorstellen möchte

Ich bin selbst erst spät, sogar zu spät auf Basquiat aufmerksam geworden, nämlich, als seine Ausstellung in der Schweiz schon fertig war. Unsere Kunstlehrerin hat ihn uns damals vorgestellt, als Einstieg zum Thema Pop-Art. Und ich verliebte mich sofort in seinen sehr abstrahierten, und dennoch sehr ausdruckstarken Stil. Normalerweise stehe ich nicht so auf abstrakte Kunst, da sie mir meist zu demonstrativ und heischerisch scheint, hier ist es aber anders. Hier kriege ich das Gefühl, dass Basquiat sich wirklich ausdrücken konnte. Ein Aspekt seiner Kunst, der mir gefällt ist, wie er den afrikanischen Kunststil, mit grossen schwarzen Flächen und bunten, kontrastreichen, aber nicht etwa pastellen Farben in seine Bilder integriert.

Ich stelle mir manchmal vor, dass ich mal ein Künstler wär, und meine Bilder in Museen ausgestellt werden. Mir behagt dieser Gedanke nicht, das schlichte Ausstellen ist mir zu trocken; man muss Bilder auch leben, finde ich. Basquiat macht das. Und wie. Viele seiner Bilder sind auf unkonventionellen Leinwänden gemalt, wodurch nicht das Bild allein, sondern auch der Untergrund zum Erlebnis wird. Mal hat er auf Kühlschränken gemalt, mal auf Holzrosten. Mir gefällt diese Durchgeknalltheit, im positiven Sinn. Es ist einfach völlig gegen den Sinn traditioneller Kunst, und das schätze ich.

Zu empfehlen ist auch der Film „Basquiat“ von Julian Schnabel mit Jeffrey Wright als Basquiat. Ein sehr sehr schönes Werk, das zwar an einigen Stellen etwas übertreibt, aber unterm Strich das Feeling gut erfasst. Ausserdem ist in Paris noch eine Basquiat-Ausstellung, die bis am 30. Januar läuft. Wer also demnächst sowieso nach Paris reist… 😉

Bilderquellen: Porträt Jean-Michel Basquiat: Yoshiigallery.com // „Untitled (Skull)“: Corcoran.org //“Max Roach“: Studio-International.co.uk

 

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