Nach der zweiten Staffel war ich nicht mehr so begeistert von The Clone Wars, wie das zu Beginn der Serie der Fall war. Einige Episoden konnten mich zwar begeistern, mir fehlte aber ein bisschen das Spektakel, das mir zu Beginn so Spass machte. Als ich dann noch grösstenteils negative Kritiken zur ersten Hälfte von Staffel 3 hörte, zog ich in Erwägung, bei einer schlechten vierten Staffel nur noch die DVDs zu kaufen. Und es ist tatsächlich so – die erste Hälfte der Staffel enthält kaum Action und wenn, dann nicht wirklich interessante, die zweite Hälfte dagegen wartet mit Mystik und düsteren, actiongeladenen Folgen auf.
Der Versuch, spannende politische Folgen zu machen, scheitert in „The Clone Wars“ regelmässig. Unter anderem, weil man a) ständig dieselbe Story erzählt, nur mit neuen Bösewichten, und b) die in den Filmen noch irgendwie ziemlich verschüchterte und nicht so toughe Padmé zur Rambobraut sondergleichen wird. Und das in JEDER EINZELNEN EPISODE. Oder Reden schwingt, die ähnlich langweilig sind, wie ein Diavortrag über eine Kreuzfahrt auf Kamino. Klar, politische Episoden haben ihren Platz in Star Wars bzw. in „The Clone Wars“ verdient, schliesslich basieren die ganzen Prequels auf einer grossen politischen Verschwörung. Doch dabei wurde gerade in Staffel 3 vernachlässigt, dass ein Drittel des Serientitels aus dem Wort „Krieg“ besteht – von den ersten 11 Folgen gab es gerade mal drei Folgen mit richtiger Kriegsaction, Schiessereien um George Lucas‘ Familie und Amokattacken auf Coruscant zählen hier nicht.
Dabei begann die Staffel ganz gut, mit zwei Folgen über einen Angriff der Separatisten auf Kamino. Bzw. war das Thema der zweiten Folge, die erste spielte lange davor und erzählte von der Ausbildung einige Klonkadetten. Zwischen den beiden Episoden spielte zudem die Folge der ersten Staffel, „Rekruten“, in der eben diese Kadetten ihren ersten Auftrag haben. Und in Staffel 3 kämpfen sie dann auf Kamino, während Asaij Ventress und General Grievous denen die Hölle heiss machen. Hoffnung auf grossartige, actiongeladene Folgen kam auf, doch davon war in den Episoden, die danach folgten nichts mehr zu spüren. Man hätte zumindest die Episoden besser aufteilen können, als die Fans mit einem 9-Polit-Folgen-Block leiden zu lassen.
Was dafür die zweite Hälfte bot, zählt meiner Meinung nach, mit einer Ausnahme, zum Besten der gesamten Serie. Zwar sorgten diese Stories alle für mehr, mal weniger Kontroversen, waren sie doch nicht alle ganz EU-treu, aber es liess sich in den meisten Fällen verkraften, weil die gesamte Story in einer Grauzone des EU-Übertritts spielte. Im Asaij Ventress-Dreiteiler wird diese von Count Dooku verstossen, worauf sie nach Rache sinnt und sich einen Schüler nimmt, Savage Oppress. Den jubelt sie Dooku als neuen Schüler unter, um mit ihm ihren alten Meister zu erledigen. Und ganz am Ende finden wir heraus, dass Oppress mit Darth Maul verwandt ist/war, und dieser anscheinend noch lebt. Oder sich zumindest „im Outer Rim aufhält“. Was nicht zwingend heisst, dass er noch leben muss.
Es folgte ein weiterer Dreiteiler, diesmal deutlich mystischer, als alles zuvor. Obi-Wan, Anakin und Ahsoka landen auf einer mysteriösen Welt, auf der nichts so läuft, wie es sich die Jedi gewöhnt sind. Und auch die Macht wirkt auf der Welt namens Mortis auf ganz kuriose Weise. So kann der Herrscher dieser Welt ohne Mühe Lichtschwerter berühren und ist auch sonst sehr stark in der Macht. Er hat einen Sohn und eine Tochter, die die dunkle, bzw. die helle Seite der Macht verkörpern und ebenfalls sehr mächtig sind. Als der Sohn vom Planeten fliehen möchte, und die Galaxie unterjochen, droht der Klonkrieg eine ganz neue Wende zu nehmen. Meiner Meinung nach waren dies sehr uninteressante Folgen, mit unspektakulären Charakteren und einer Story, die locker in eine, allenfalls zwei Folgen Platz gefunden hätte. Doch man scheint bei LucasArts mit diesen Figuren und dieser Lokalität noch einiges vorzuhaben. Besser nicht…
In der letzten Trilogie der Staffel 3 mussten dieselben Protagonisten den Jedi-Meister Even Piell aus einer kaum überwindbaren Gefängnisfestung befreien. Die Story glänzte durch den Auftritt von Grossmoff Tarkin, hier noch ein blutjunger Captain, aber nichtsdestotrotz vorlaut und überdermassen selbstbewusst. Was mir an dieser Trilogie so gut gefiel, war, dass es über längere Zeit kaum Hoffnung gab für die Jedi gab, und es nicht so eine „Huch! Bedrohung! – Wo? – Schon weg.“-Folgen war, bei der es den Jedi gaaaanz mies geht, und sie letztlich doch gewinnen und man sich fragt, wo genau das Problem lag. Ein ähnliches Feeling kam beim finalen Zweiteiler auf, der von der Entführung Ahsokas durch Trandoshaner erzählt, die sie für die Jagd benützen. Mit einigen Padawanen, und ganz ohne die Hilfe ihres Meisters, gelingt ihr eine verzweifelte, aber letztlich doch erfolgreiche Flucht – an der Seite keines Geringeren als Chewbacca.
Anfangs unterirdisch, gegen Ende aber stark wie nie – das beschreibt Staffel 3 wohl am besten. Mit so vielen spektakulären und ereignisreichen Folgen ist es meines Erachtens die beste, aber auch düsterste Staffel bislang. Die besten fünf Folgen sind in meinen Augen:
- S3E13 – Monster
- S3E19 – Counterattack
- S3E02 – ARC-Troopers
- S3E14 – Witches of the Mist
- S3E22 – Wookiee Hunt