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X-Men Origins: Wolverine (2009)

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“Your country needs you …” – “I am Canadian.”

Nebst den „originalen“ Filmen, also der ursprünglichen X-Men-Trilogie, muss man als Vorbereitung auf den nächsten Donnerstag anlaufenden „X-Men: First Class“ natürlich auch das Logan-Prequel X-Men Origins: Wolverine gesehen haben. Okay, so wirklich nötig wird das wohl nicht sein, denn im neuen Streifen hat Wolverine nichts zu suchen (obwohl…), und in Wolverine haben Xavier und Magneto nichts verloren (obwohl…). Dennoch besass ich Zeit und Musse, mir auch diesen Film über den beim Frauenvolk wohl beliebtesten Mutanten zu Gemüte zu führen.

Die Geschichte setzt 1845 ein, als der junge Logan aufgrund eines Missverständnisses seinen eigenen Vater tötet. Gemeinsam mit seinem Bruder Victor flieht er und durchlebt mit ihm aufgrund ihrer geringen Alterung diverse Kriege, bis die beiden aufgrund eines Kriegsverbrechens getötet werden sollen. Ihre Heilungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, zu überleben, wodurch Colonel Stryker auf sie aufmerksam wird. Er möchte ein Spezialteam aus Mutanten zusammenstellen, und Victor und Logan willigen ein. Als es bei einer Mission in Nigeria eskaliert, steigt Logan aus und lebt fortan als Holzfäller in Kanada. Doch die Vergangenheit holt ihn sechs Jahre darauf ein, als seine Freundin von Victor umgebracht wird. Um sich an Victor zu rächen, schliesst er sich Stryker an, der seinen Körper mit Adamantium, einem nahezu unzerstörbaren Metall, ausstatten lässt. Als Logan die Wahrheit hinter der ganzen Geschichte sieht, ist es auch schon zu spät, und „The Wolverine“ ist geboren…

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendeiner der Vorgängerstreifen ähnlich verworren war oder auch nur ansatzweise so viele Plottwists aufwies, wie „X-Men Origins: Wolverine“. Regisseur Gavin Hood zieht dieses Register zudem zum völlig richtigen Zeitpunkt, gerade als die bisherige Story zu Genüge abgespult wurde, und man eigentlich alle nötigen Fakten kennt, als das ganze Konstrukt bereits langweilig zu werden droht, in diesem Moment zückt er noch ein letztes As im Ärmel hervor und deckt Lügen auf, die der Zuschauer bereits als Wahrheit geschluckt hat. Zugegebenermassen, zeitweise ist der Film auch arg vorhersehbar, aber im Vergleich mit den anderen Streifen der Reihe hat er die Nase doch deutlich vorne.

Ein bisschen verspieltes, vergambletes Potenzial, sozusagen (man verzeihe mir das schreckliche Wortspiel) sind die Nebenfiguren, von denen der Film in Form von zusätzlichen Charakteren und Cameos en Masse bietet. Und dabei selbst zeitweise die Übersicht verliert. Figuren wie Gambit oder auch Cyclops lassen den guten Ansatz des Films erkennen, der aber eben das bleibt – nur im Ansatz gut. Denn das Pulver wird verschossen, und mit jeder Figur, die mehr vom Scheinwerferlicht abbekommt, rücken die anderen entsprechend in den Hintergrund, und mit ihr auch die primäre Handlung. Gänzlich misslungen ist aber Deadpool, der nur noch lächerlich ist. Dabei hätte diese Figur so viel Potential gehabt, aber man wirft Ryan Reynolds‘ anfänglich akkurate Performance achtlos über den Haufen und bastelt ein scheinbar gefährliches und willenloses Biest. Ich hoffe nur, dass man den kommenden Deadpool-Film entweder in die Origins-Reihe integriert, wobei man einen Teil der Story nach dem Film ansetzt. Oder dass man die ganze Figur gänzlich neu macht, und dieses Mal auch bitte ordentlich.

Spontan wollte ich dem Film um die 6 – 7 Sterne geben, merkte dann aber, dass der Film damit deutlich besser gestellt wäre, als die Vorgänger. Aber warum eigentlich nicht? Der Film hat ausser einem gänzlich verbockten Deadpool nahezu keine Schwächen, oder keine wirklich störenden. Eine nette Story mit einem guten Mass an Spannung, gute Schauspieler (Liev Schreiber kann Hugh Jackman ohne Frage das Wasser reichen) und gute Actionszenen. Momoll, 6,5 Punkte gehen in Ordnung.

6,5 Sterne

 

  • christiansfoyer

    Oha…

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  • christian

    Nee, Wolverine geht gar nicht. Meine Erinnerung an die Trilogie ist etwas verschwommen, aber ich glaube, dir hat mir damals in meinen jungen Jahren wesentlich besser gefallen als das hier. Wolverine ist eigentlich eine ziemlich interessante Figur, aber das ganze verkomplizierte Beiwerk und die viele Action schaden ihm irgendwie gewaltig. Passiert aber zugegebenermaßen auch nicht oft, dass mich bei einem Actionfilm im Kino die Action nervt. Zuletzt bei Prince of Persia.

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  • christiansfoyer

    Geschätzter graval: das „Oha…“ steht etwa für „ALTER! Du findest diesen SCHROTTFILM tatsächlich BESSER als die Trilogie?!? ALTER!“
    Mal ehrlich: der hangelt sich doch nur von einem Plotloch zum nächsten, wird der Origin-Story aus den Comics nicht gerecht und nicht mal den Flashbacks in „X2“. Zugegeben, Wolverine ist für einen profitorientierten Film eine ganz schwierige Figur, aber diese Schmusekätzchennummer und überhaupt… SCHROTTFILM!

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  • christiansfoyer

    Höhö, da haste natürlich auch Recht, so richtig wundern hätt’s mich nicht mehr müssen 😉
    Ich war von dem Ding einfach nur endlos enttäuscht, aber das mag man natürlich ganz anders sehen, wenn einem die Trilogie nicht so zusagt. Mich freut’s, dass Jackman selbst nicht mehr wirklich glücklich mit dem hier ist und der kommende „The Wolverine“ ihn wohl storymäßig und vom Ton her weitestgehend ignorieren wird

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  • Xander81

    Kein richtig guter Film, wohl wahr. Geht in die Richtung „Geht so.“ Habe mir da echt mehr erhofft…

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  • christiansfoyer

    @graval: ganz ehrlich,um’s verrecken brauchen tue ich den auch nicht wirklich, zumal mir dieser ganze „Wolverine in Japan“-Kram eh nie so gefallen hat. Und nach Aronofskys Ausstieg hab ich da auch keine sooo großen Hoffnungen. Nicht, weil ich Aronofsky so sehr verehren würde, sondern weil seine Vorstellungen Fox nicht gepasst haben und es drum wohl eh wieder nicht DER Wolverine-Film wird, den die Figur verdient hätte. Schön mit R-Rating und so.

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  • christiansfoyer

    Fox hat Aronofsky bei „The Wrestler“ und „Black Swan“ freie Hand gelassen, wenig investiert und ordentlich kassiert, vor allem mit „Black Swan“. Da wurde gegenseitig enorm voneinander profitiert und drum sprichts jetzt keiner aus, aber natürlich sind’s auch im Falle von „The Wolverine“ wieder mal die ominösen „kreativen Differenzen“. Bei seinen Großprojekten hat Fox grundsätzlich ganz hart den Finger drauf und drum ist es viel eher so, dass ihnen beim Gedanken, einem Aronofsky ein dreistelligen Millionenbudget zu überlassen, mulmig geworden ist, als das Aronofsky ganz plötzlich einfällt, dass so ’ne Megaproduktion durchaus mal ’n ganzes Lebensjahr schlucken kann. Ist übrigens keine Verschwörungstheorie, hab die Tage irgendwo ’n Artikel zu dem Thema gelesen.

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  • donpozuelo

    Au weia!!!
    Hier trennen uns ja dann doch Welten! 😉
    Im Gegensatz zur Original-Trilogie fand ich den Wolverine-Filme einfach nur unterirdisch und langweilig. Statt sich einfach in einen wilden Wolverine-Action-Film zu stürzen, wird hier ne totale Nullnummer draus. Klar sind einige der eingeführten Figuren ne große Nummer, aber der, der es eigentlich sein sollte – nämlich Wolverine – bringt’s hier einfach nicht.
    Was ich echt schade finde…

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  • Dr. Borstel

    Was meine Vorredner sagen – aber das war dir ja vermutlich bewusst. 😉 Lahmes Null-Handlung-Filmchen, das außer hübschen Bildern (der Kühlturm-Fight hat schon was) absolut nichts zu bieten hat. Und seien wir mal ehrlich, aus Hugh Jackman wird (trotz Mitwirken in einem meiner Lieblingsfilme) auch kein großartiger Schauspieler mehr.

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  • Laosüü

    Der Film hat Christian nur nicht gefallen, weil er ihn nicht verstanden hat. 😀

    Ich selbst fand ihn ja annehmbar und besser als Teil 2 und 3 oder Trilogie.

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  • X-Men Origins: Wolverine (2009) | Film-Blogosphäre

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