Angesichts der Ankündigung, ein Reboot der Fantastic Four-Filme zu planen, und auch, um meine Superhelden-Film-Lücken langsam schliessen zu können, führte ich mir vor kurzem die Filme um die „Fantastischen Vier“ zu Gemüte. Die nunmehr zweite Adaption des Stoffes (eine erste wurde 1994 gedreht, diente aber nur dem Zweck, die Rechte zu behalten und wurde nie gezeigt – True Story!) war ursprünglich als Trilogie geplant, wurde aber aufgrund nicht wirklich überzeugenden Einnahmen nur auf zwei Filme beschränkt.
Fantastic Four (2005)
„Oh yeah Ben, few days in space, it’ll be great, what’s the worst that could happen? „
Eine Gruppe von Forschern, bestehend aus dem Wissenschaftler Reed Richards, Ben Grimm, Susan Storm und ihrem Bruder Johnny, sowie dem Geldgeber Victor von Doom, fliegt ins Weltall um eine kosmische Wolke zu untersuchen – dabei werden sie aber unerwartet dessen Strahlung ausgesetzt. Zurück auf der Erde entdecken sie, dass diese Strahlung sie verändert hat und ihnen ungeahnte Fähigkeiten verleiht. Reed kann seinen Körper gummiartig ausdehnen, Susan kann sich unsichtbar machen und Johnny kann seinen Körper in einen Feuerball erhitzen. Nur Bens Veränderung ist dauerhaft, er ist entstellt, aber auch unglaublich stark. Gemeinsam treten sie als Fantastic Four bzw. als Mr. Fantastic, Mrs. Invisible, Human Torch und The Thing ihrem Geldgeber Victor entgegen, der als Dr. Doom Metall manipulieren kann und sich für die gescheiterte Mission rächen will.
Das eigentliche Problem des Films ist, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war – der Film erschien, als man gerade mit „Batman Begins“ dem übertriebenen und bunten Popcorn-Superhelden-Kino abgeschworen hatte, und stattdessen auf ernste und seriöse Superhelden schwörte. Leider ist „Fantastic Four“ aber ein Film der ersteren Sorte, laut, bunt und überdreht. Der Plot ist vorhersehbar und lässt kaum ein Klischee aus, die Schauspieler sind durchs Band nicht im Geringsten überzeugend (jaaa, auch – vorallem – Chris Evans), ausgenommen natürlich Jessica Alba, die immerhin noch durch den optischen Aspekt zu überzeugen weiss.
Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer (2007)
„Treasure each moment with her and tell her, she’s right: We do have a choice.“
Nachdem überall auf der Erde ungewöhnliche Ereignisse vor sich gingen, müssen Reed und Sue ihre geplante Hochzeit ein weiteres Mal zugunsten des Superheldenlebens verschieben. Beiden passt das nicht wirklich in den Kram, aber als sie merken, dass es sich bei diesen Vorkommnissen um Auswirkungen des Silver Surfers handelt, eines ausserirdischen Boten, der für seinen Meister Galactus Welten aufsucht, damit dieser sie verschlingen kann, sind die Zweifel rasch beiseite gelegt. Gemeinsam müssen sie aber nicht nur den Silver Surfer bezwingen, sondern auch gegen einen altbekannten Gegner antreten…
Okay, wir haben also einen Film, der die erste halbe Stunde in belanglosem Hochzeitskitschdrama versinkt, danach während einer halben Stunde mit unwichtigen Fights in ein Finale überleitet, das ein vorhersehbares Ende in weitere 30 Minuten hinauszögert. Der erste Film war noch mehr oder weniger unterhaltsam, „Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer“ ist dagegen nur noch langatmiger Weltraumschrott, der zu Zeiten seriöser Comicverfilmungen umso lächerlicher daherkommt. Einziger Grund, warum ich einen dritten Film ebenfalls angesehen hätte, wäre Michael Chiklis in der Rolle des Ben Grimm, der zusammen mit Chris Evans‘ „Human Torch“ für einige Lacher gesorgt hatte. Doch zum Glück blieb es bei zwei Filmen.
Fazit
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich diese Filme so nerven, wo ich gerade bei Schrott-Blockbustern gerne ein bisschen toleranter bin. Aber das hier ist nur abgespacter Trash, der ausser einem gut aufgelegten Michael Chicklis, einer immer wieder schön anzusehenden Jessica Alba und hie und da recht genialen Effekten kaum etwas zu bieten hat. Entsprechend freue ich mich auf ein Reboot, das hoffentlich aus den Fehlern der Vorgänger gelernt hat.