Ich habe in letzter Zeit wieder recht viele Filme gesehen, zu denen ich mir auch einige Gedanken gemacht habe – würde ich aber zu jedem ein einzelnes Review zu schreiben, und vorallem zu jedem ein einzelnes zu posten, wäre zu anstrengend und würde wohl auch die Leserschaft auf Dauer nerven. Jaja. Gebt’s doch zu. Daher also nun die volle Dröhnung in kurzen und knappen Meinungen. Ganz im Stil jener Meinungen zu CDs.
G.I. Joe: The Rise of Cobra (2009)
„G.I. Joe: The Rise of Cobra“ wurde oft mit den „Transformers“-Filmen verglichen, vorallem wegen der Herkunft (beides Hasbro-Spielzeug-Verfilmungen), aber auch wegen der Kriegsthematik. Zusätzlich könnte man auch noch die flache Story nennen. Dafür zieht „G.I. Joe“ hingegen den Kürzeren, wenn es um Effekte geht. Diese sind altbacken, bestenfalls knapper Durchschnitt und auch beim Charakterdesign oder jenem der Sets hat man sich augenscheinlich keine Mühe gegeben. „G.I. Joe: The Rise of Cobra“ ist schreckliches Actiongeballer, eine Mischung aus schlechtem „James Bond“, einem beängstigend ernsthaften „Team America“ und dem miesen Kram aus „Transformers“ ist – sprich, die denkbar schlechteste Mischung, die ein Actionfilm nur aufweisen kann.
Eagle vs. Shark (2007)
Das Schöne am neuseeländischen Independent-Streifen „Eagle vs. Shark“ ist, dass er den Spagat zwischen Komödie und Ernsthaftigkeit so gekonnt hinkriegt, dass man oftmals gar nicht weiss, ob man noch lachen, oder schon wieder betroffen sein muss. Regisseur Taika Waititi nimmt sich der Thematik von Mobbing an, indem er es in eine Komödie packt und mit viel schwarzem Humor versieht. Auch vor Situationen, die die Protagonisten derart durchgeknallt lösen, dass man sich als Zuschauer fremdschämen muss, macht er nicht Halt – im Gegenteil, es scheint, als würde Waititi nur auf solche Momente hinarbeiten. Dass der Humor immer zündet, muss man den Hauptdarstellern Jemaine Clement und Loren Horsley zuschreiben, die glaubhafte Loser abgeben, ihnen aber auf eine derart liebenswürdige Art Leben einhauchen, dass man ihnen für ihre Missgeschicke und Fehler nie lange böse sein mag. Kurz: „Eagle vs. Shark“ ist ein einwandfreies Beispiel für einen Independent-Film, dem es gelingt, ernsthaft und lustig zugleich zu sein.
Horrible Bosses (2011)
Lockere Komödien bringt uns Hollywood in letzter Zeit ja zu Genüge, und meist sind darunter solche vorhersehbaren Rom-Coms wie „No Strings Attached“ (die unlustige Version von „Friends with Benefits“) oder so dumm-dämliche und nicht im Geringsten spannenden Bro-Coms im Stile von „The Change Up“ – doch es gibt auch Lichtblicke. Wie etwa „Horrible Bosses“, die wohl schwärzeste Komödie, die mir das Jahr bisher bescherte, und die nicht nur durch einen Plot voller genialer und eigentlich recht logischer Wendungen, sondern auch durch seine zu Höchstform aufspielenden Jamie „Motherfucker“ Foxx, Colin Farrell und Kevin Spacey gefällt.
Little Birds (2011)
Zu diesem Coming-of-Age-Film gibt es kaum Poster und nicht einmal einen Trailer, obwohl er am Sundance Film Festival gute Kritiken einfuhr. Ist aber auch nicht wichtig, denn Elgin James‘ Regiedebüt hält, was die knappen Kurzbeschreibungen und Bilder versprechen. „Little Birds“ ist eine oftmals erdrückende und dann wiederum kindlich unbeschwerte Studie über das Aufwachsen als Teenager in einem Umfeld, das selbst noch nicht so ganz weiss, was es will. Der Film geht das Thema sehr behutsam und unvoreingenommen an, gleitet gegen Ende aber ein bisschen ab und kriegt, kurz bevor es ganz zu entgleisen droht, noch einmal die Kurve – zurück bleibt aber ein kleiner Kratzer im Lack, der durch die letzten zehn, zwanzig, voyeuristischen und unverhältnismässig brutalen Minuten verursacht wurde. Denn die ganze Zeit zuvor ist „Little Birds“ ein unterhaltsamer Independent-Film, der weit mehr Beachtung, als nur jene der Sundance-Jury verdient hätte, und das nicht zuletzt wegen der grossartigen Hauptdarstellerinnen Juno Temple und Kay Panabaker.