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Streifenkritiken #3

Eine weitere Runde an Kritiken zu aktuell im Kino laufenden, aber auch anderen Filmen, die ich mir in den vergangenen Wochen angesehen habe.

Restless (2011)

„Do I know you?“ – „Does anybody here know you?“

Die Liste meiner filmischen Favoriten wurde soeben durch einen weiteren Film ergänzt – das Coming of Age-Drama Restless über zwei unterschiedliche, und doch in ihrer Einsamkeit gleiche Jugendliche. Enoch ist ein verschlossener junger Mann, der auf einer Beerdigung, auf die er als Zaungast geht, die krebskranke Annabel kennenlernt. Daraus erzählt der zweifache Oscar-Nominierte eine Story über Freundschaft, Liebe, aber auch das Loslassen, im Stile von Harold and Maude, mit einer Behutsamkeit und einer Lebensfreude, dass man zu keinem Zeitpunkt des Films wirklich betrübt sein kann. Mit Mia Wasikowska und Dennis Hoppers Sohn Henry in dessen ersten Film hat der Regisseur für Restless zwei unglaublich talentierte Jungschauspieler engagiert.

Tower Heist (2011)

„We’re not criminals. We don’t know how to steal!“ – „Don’t worry. I know someone who does.“

Wenn meine Erwartungen an einen Film voll erfüllt werden, dann müssen wir über die Qualität nicht reden – ich habe was ich wollte, und das reicht mir. Diese Einstellung machte Tower Heist, eine Komödie über Mitarbeiter, die ihren Boss, der ihre Rentengelder verzockt hat, bestehlen wollen, zu einem gelungenen Kinoerlebnis mit grossartig aufgelegten Ben Stiller und Eddie Murphy sowie einer unterhaltsamen Story. Die richtig grossen Schenkelklopfer blieben für eine an sich derbe Komödie aber aus, und manchmal erinnerte der Plot allzu stark an Ocean’s 11 oder Horrible Bosses. Nichtsdestotrotz ist Tower Heist eine der besser Komödien des Jahres, die zudem mit passendem Sound und guten Aufnahmen von New York aufwartet.

Uncertainty (2009)

„Will we be people with a kid? Or parents?“

Im amerikanischen Independent-Thriller Uncertainty dreht sich alles um Entscheidungen. Das junge Pärchen Bobby und Kate beschäftigt Zukunftssorgen – der Film spult zwei Möglichkeiten ab, wie das Leben der Beiden seinen Lauf nehmen könnte. So ist der Film auch ein bisschen Episodenfilm, ein bisschen Drama und ein bisschen Thriller. In Brooklyn werden die beiden mit eitlem Familienleben, aber auch mit Sorgen derselben konfrontiert, während sie in Manhattan in ein Netz aus Verbrechen und Mord verstrickt werden. Uncertainty gefällt nicht nur wegen dem überzeugenden Spiel seiner grandiosen Hauptdarsteller – Joseph Gordon-Levitt und Lynn Collins – sondern auch der guten Bilder, sowie der packenden Story und der gekonnten Überblendungen zwischen den zwei Leben.

Immortals (2011)

„Fight for honor! Fight for your children! Fight for your future! Fight for immortality!“

Hätte ich im Laufe dieses Jahres wetten müssen, welcher Film mich mit Garantie nicht enttäuschen wird, ich hätte sicher Immortals genannt. Der als kleiner Bruder von 300 promotete Mythology-Blockbuster über Götter, Titanen und Theseus sah so gut aus, dass man wirklich verdammt viel hätte falsch machen müssen, um mich zu nerven. Dem indischen Regisseur Tarsem Singh ist dieses Kunststück tatsächlich gelungen. Immortals ist nicht nur langweilig, Immortals ist dumm. Sehr dumm. In 110 verschwendeten Minuten erzählt der Regisseur eine wirre und unnachvollziehbare Story, bei der er so manche Ausgangslage, die dem Film etwas Spannung verschafft hätte, ungenutzt lässt und uns dafür eindimensionale Figuren vorsetzt. Optisch bleibt der Film konsequent bei den gold/braun/blau-Tönen und bietet einige gute Bilder, vorallem wenn die Götter auf den Plan treten – folgerichtig ist der Film auch dann, und nur dann interessant.

Megamind (2010)

„Minion, I’m a villain without a hero, a yin with no yang, a bullfighter with no bull to fight – in other words, I have no purpose!“

Animationsfilme von anderen Studios als Pixar hatten in den vergangenen Jahren einen schweren Stand, die ganze Shrek– und Ice Age-Ausschlachterei stellte die kleineren Projekte immer wieder in den Schatten. So zum Beispiel die Superschurkenparodie Megamind, die trotz eines guten Voicecasts (Will Ferrell, Brad Pitt, Tina Fey, David Cross, Jonah Hill, J.K. Simmons, Ben Stiller) und positiver Kritiken nicht wirklich so einschlug, wie es sich die Macher erhofften. Dabei ist der Film eine gelungene Komödie, die den Superheldenhype der letzten Jahre auf den Arm nimmt, dabei aber eine neue Sichtweise einnimmt – die des unbeliebten Superschurken (und seines urkomischen Sidekicks). Auch wenn dem Film Dreamworks-typisch der Tiefgang fehlt, sitzen die Lacher und die Story ist unterhaltsam – meiner Meinung ist er damit gleich gut oder sogar besser als The Incredibles.

  • Roberto

    Restless steht auch noch ganz oben auf meiner Priori-Liste.

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  • Laosüü

    Megamind müsste ich wohl doch nochmal nachholen, bei tower heist hat mich der selten dämliche deutsche Titel bisher abgeschreckt und im Falle von Immortals fand ich den Trailer schon so affig und einfach nur schlecht, dass mich die Wertung nicht wirklich überrascht.

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  • donpozuelo

    „Uncertainty“ steht schon auf meiner Liste, aber oh mein Gott… was ist denn da mit „Immortals“ passiert??? Das gefällt mir ja gar nicht, ich hatte doch auf was so richtig gutes gehofft. Gerade nach „The Fall“!!! Tja, schöner Scheiß!!!

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  • donpozuelo

    So, habe jetzt auch diesen merkwürdigen „Krieg der Götter“ gesehen und bin leider Gottes zu dem gleichen Urteil gekommen wie du. Dieser Film ist wirklich absolute Grütze!!!

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  • Trailer: Wrath of the Titans « Ploppers Wörld

    […] Historyfilme zu sein, und als solches eine Geschichte zu erzählen, die ja eigentlich schon „Immortals“ nicht wirklich hingekriegt hat, nein, der Trailer zum Film erscheint dann auch noch […]

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