„You should have seen it. It was awesome.“ – „Well, you’re still fucked, Thomas.“
„Never change a winning team“ ist ein Slogan, den sich nicht nur Sportmannschaften und Manager grosser Konzerne zu Herzen nehmen, auch im Filmbusiness hat diese Ideologie längst Fuss gefasst. Was einmal Erfolg hat, klappt auch ein zweites Mal. Und ein drittes Mal. Todd Phillips beispielsweise ist dafür bekannt, dass er immer das gleiche Konzept verfolgt. In seinem Fall die derbe R-Rated-Comedy, die gegen das Ende schrecklich abdriftet. Und auch wenn er bei Project X nicht Regie führte, sondern nur produzierte, zeigt sich die Handschrift des The Hangover-Regisseurs deutlich.
Thomas wird 17 und um diesen Geburtstag gehörig zu feiern wollen er und seine Freunde Costa und J.B. eine grosse Party feiern, um ihre Popularität zu steigern. Da kommt es gerade recht, dass die Eltern fürs Weekend wegfahren, und die Jungs die Hütte frei haben. Dass gerade an die tausend Gäste kommen, damit haben sie dann aber doch nicht gerechnet und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Party ausartet…
Project X ist quasi The Hangover mit Teenagern – selbst die Hauptfiguren verfügen über eine ähnliche Konstellation, wie im Kultfilm von Phillips, wir haben den coolen Kerl, den coolen Nerd, den dicken comic relief und den Typen, der nur halbwegs dabei ist. Doch Project X schafft es tatsächlich, einen noch flacheren und – wäre nicht das ganze Drumherum – deutlich langweiligeren Plot zu präsentieren, wirklich mehr als ein „ein paar Jungs feiern eine riesige Party, die ausartet“, macht die Story nicht her. Aber das ist völlig okay so, denn Regisseur Nima Nourizadeh setzt in seinem Debüt den Fokus ganz woanders an. Bei wippenden Titten. Von denen hat der Film reichlich, und vermutlich finanziert er sich auch gleich dadurch und durch die zahlreichen neuen Megan Foxes. Das muss man ja irgendwie schon ziemlich cool finden, so als Mann. Come on!
Dazu kommt noch der abgefuckte Humor, den uns der Film bietet, ein Lacher reiht sich an den anderen, und stellenweise sind die Jokes so derb und unkorrekt, dass einem das Lachen fast schon im Hals stecken bleibt. Nur kommt dieser Haudraufhumor letzten Endes nicht gegen den irgendwie dann doch recht eleganten schwarzen Humor eines The Hangover an. Wenn man über den Versuch, an den Vegas-Knüller anzuknüpfen hinwegsieht, klappt das mit Project X aber ganz gut. Der Film wird auch zu grossen Teilen vom Soundtrack getragen, der mit fetten Beats, Electro und Hip-Hop aufwartet. Nur schade, dass der Film, wie schon Chronicle, auf Found Footage setzt. Als krasses Gegenbeispiel zum anderen Low-Budget-Senkrechtstarter nervt diese Technik bei Project X andauernd. Ausser wenn es darum geht, den Running Gag mit dem langweiligen Dex ein weiteres Mal auszukosten, dann ist es zwischendurch lustig.

Project X macht inhaltlich oder optisch zwar nicht viel her – dafür funktionieren die Jokes und der bitterböse Humor. Ausserdem bietet der Film einen genialen Soundtrack und haufenweise heisse pair of boobs, die gleichermassen verhüllt wie unverhüllt zu gefallen wissen. Ein Porno mit Humor, fetten Beats und Teenies, quasi.