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We Bought A Zoo (2011)

„You know, sometimes all you need is twenty seconds of insane courage. Just literally twenty seconds of just embarrassing bravery. And I promise you, something great will come of it.“

Matt Damon zählt nicht wirklich zu meinen Lieblingsschauspielern – der Mann ist gut, keine Frage – aber seinetwegen renne ich keine Kinotüren ein. Da verhält es sich bei Scarlett Johansson anders, aber auch sie war es nicht, wegen der ich We Bought A Zoo gesehen habe. Warum überhaupt – eigentlich eine gute Frage. Vermutlich war es die Hoffnung auf leichte, überzuckerte Kost, die die Prämisse sowie die Trailer versprachen. Denn in einer Zeit, in der ständig alles mit „typisch Hollywood“ proklamiert wird, fehlt eigentlich dieses typische Hollywood ein bisschen. We Bought A Zoo ist typisch Hollywood.

Nach dem Tod seiner Frau versucht Benjamin Mee mit seinen beiden Kindern einen Neuanfang. Dass er dabei einen Zoo kauft kommt dem Abenteurer nur Recht, doch nicht alle sind vom Zoo begeistert – der rebellische und pubertierende Dylan möchte viel lieber zurück zu seinen Freunden und kann der Tierwelt nicht viel abgewinnen. Dafür ist Benjamins Tochter Rosie umso begeisterter und unterstützt ihren Vater dabei, den Zoo aufzubauen. Doch nicht nur auf ihre Unterstützung kann Benjamin zählen, ein ganzes Team von Zoowärtern, allen voran die sympathische Kelly, steht ihm zur Seite.

We Bought A Zoo bietet für jeden etwas – für ältere Zuschauer ist Benjamins Situation interessant, Kinder freuen sich dagegen ab den vielen Tieren und den lustigen Situationen, die dadurch entstehen. Mag schön und gut sein, nur habe ich nach halber Strecke genug vom ganzen Kitsch und Klischee. Ja, Herr Crowe, ich habe verstanden, nur der Zoo kann die Familie retten, jesses. Ein Spielberg-Film ohne Spielberg, quasi. Immerhin räumt er der Thematik des Elterntodes bzw. des Partners genügend Platz ein, um diese nicht als Mittel zum Zweck zu missbrauchen, und erzählt diese eingehend – ist aber abgesehen davon unglaublich flach, was vermutlich dem aalglatten Plot zuzuschreiben ist, der die Familie kaum vor äussere Probleme stellt.

Unterlegt wird der Film von der Musik von Jónsi, und das ist schonmal ein gutes Zeichen – denn der Sänger von Sigur Rós ist nicht nur ein Musiker, den ich unglaublich verehre, sein unbeschwerter Sound passt gut zu einem solchen Film. Was jetzt nicht negativ sein soll, denn We Bought A Zoo hat durchaus seine Stärken – so überzuckert er stellenweise daherkommt, so sehr funktioniert der Humor und so sehr gefallen die, wenn auch zugegebenermassen eher eindimensional gestalteten, Figuren. Matt Damon spielt gut, und Scarlett Johansson ist zur Abwechslung mal wieder als Schauspielerin und nicht als Sexsymbol zu sehen. Thomas Haden Church schliesslich gibt Duncan, den sympathischen Bruder von Benjamin, der ihm vergeblich ins Gewissen reden will.

Ohne Worte

„Just make her a nice zoo screensaver and she’ll be just as happy“ sagt Duncan zu Benjamin, als dieser erwähnt, dass Rosie Freude am Zoo hätte. Und vielleicht wäre ein Bildschirmschoner wirklich besser gewesen. Okay, so schlimm ist We Bought A Zoo auch nicht. Die Story ist voller Witz und die Figuren sind interessant, aber viel mehr bietet der Film auch nicht. Wer sich für so etwas begeistern kann, der wird auch hier seine Freude haben, für alle anderen gilt: Der Trailer reicht völlig.

  • donpozuelo

    Bin ja eigentlich ein großer Cameron Crowe Fan, aber der Film hat mich allein schon wegen der Story nicht wirklich gereizt. Naja, immerhin hast du ein weiteres Mal beweisen können, dass Hollywood im Owley-Fieber ist 😉 Oder hat da Photoshop nachgeholfen???

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  • donpozuelo

    Howleywood klingt viel stimmiger. Ich wäre dafür.

    Sehr zu empfehlen von Crowe ist auf jeden Fall auch „Almost Famous“ und natürlich mein persönlicher Favorit „Vanilla Sky“. 😉

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  • Dos Corazones

    Gut, dass du so über den Film schreibst. Dann bestätigt sich nur meine Vorahnung, dass ich mit dem Trailer alles sehenswerte erblickt habe. Schade eigentlich um Scarlett – aber dafür gibts ja immer noch Videotheken…

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