„I’m awfully sorry. I didn’t mean to frighten you. But you don’t know what I’ve been through. And all because I was afraid. I’m so ashamed of the fuss I made.“
Wenn es darum geht, die dreissig besten Disney-Filme auszuwählen, kommt man an Snow White and the Seven Dwarfs nicht vorbei. Und ich weiss, das kann ich jetzt natürlich bei jedem der Filme in der Liste sagen, und werde ich vermutlich auch tun. Aber hier geht es nicht einmal um die unbestrittene Qualität des Films, sondern um die vielen Möglichkeiten, die der Film für das Animationskino eröffnete. Schliesslich war er einer der ersten Zeichentrickfilme überhaupt und ein nicht ganz risikofreies Projekt für das Animationsstudio von Walt Disney, das damals jeden Dollar zweimal umdrehen musste und für das es mit diesem Film auch ein bisschen um die längerfristige Zukunft ging.
Tag für Tag befragt die Königin ihren magischen Spiegel nach der schönsten Frau im Königreich, und Tag für Tag verweist der Spiegel darauf, dass die Königin die Schönste sei. Als der Spiegel jedoch eines Tages antwortet, dass ihre Stieftochter Schneewittchen mittlerweile viel schöner sei als die Königin, ist für diese rasch klar: Das Kind muss weg. Doch der Jäger, der sie töten soll, lässt sie leben, und täuscht die Königin. Im Wald findet Schneewittchen Zuflucht bei den sieben Zwergen – doch die Königin kommt dem Betrug schnell auf die Schliche…
Wir müssen gar nicht darüber diskutieren, dass Snow White and the Seven Dwarfs grossartig ist. Das merkt jeder, der ein bisschen filmisch interessiert ist. Trotzdem merkt man dem Film natürlich sein Alter an – die Story holpert zeitweise unangenehm voran, ist dann aber wiederum, wenn es darum geht, die Bosheit der Königin in all ihren Facetten zu zeigen, ziemlich langatmig. Irgendwie scheint das eine Schwäche vieler Schneewittchen-Filme zu sein. Was ihn aber zur besten Verfilmung des Märchens macht, ist der Disney-Faktor: Die herzigen Figuren, der liebevolle Humor und die grossartige Musik, die einem noch lange nachläuft.
Natürlich werden aber auch hier bereits viele Disney-Klischees angewandt – etwa wenn Schneewittchen vergiftet umfällt, und gerademal ihr Arm zu sehen ist – Man will die Kids schliesslich nicht mit dem Scheintod der Heldin schockieren. Und auch der Tod der Hexe wird selbstverständlich zensiert. Ist natürlich auch der Zeit zuzuschreiben, aus der der Film stammt – heute würde das alles vermutlich schön im Detail gezeigt. Schade eigentlich, denn es funktioniert offesichtlich auch so. Das Highlight des Films ist aber natürlich das überdramatische, quietschige Schneewittchen. Alleine ihre Reaktion hier ist pures Kinogold.

Er ist nicht immer gleich gut gealtert, aber abgesehen davon gibt es am allerersten Disney-Film nun wirklich nichts auszusetzen – Snow White and the Seven Dwarfs ist ein liebevolles Märchen mit liebevoll gestalteten Charakteren und toller Musik.