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Pacific Rim (2013)

PacificRim

„Today at the edge of our hope, at the end of our time. We have chosen to believe in each other. Today we face the monsters that are at our door, today we are cancelling the apocalypse!“

Irgendwo im Netz habe ich vor einer Weile eine Liste mit Gründen gesehen, warum man Pacific Rim als Filmliebhaber einfach toll finden muss. Einer der Punkte war, dass es sich dabei um einen originalen Film, der keine Fortsetzung oder ein Prequel oder eine Adaptation oder ein Remake ist, handelt. Ein anderer Punkt war, dass der Film von keinem grossen Hollywoodstar getragen wird, sondern uns kleine, unbekannte Namen präsentiert. Der Grösste im Bunde ist da noch der britische Charakterdarsteller Idris Elba. Und so war für mich klar, dass dieser Film, selbst wenn er ein Flop werden sollte, zu meinen Kinohighlights des Jahres zählt.

Als eine Kluft im Pazifik ein Portal zu einer anderen Welt schafft, wird die Erde von gigantischen Monstern, den sogenannten Kaijus, angegriffen. Zur Verteidigung bildet die Menschheit gigantische Roboter, die sogenannten Jaeger, die von zwei Piloten mental gesteuert werden. Die beiden Brüder Raleigh und Yancy Becket sind ein solches Team und bestens eingespielt – doch als Yancy bei einem Einsatz ums Leben kommt, muss Raleigh mit den Folgen des Verlusts klarkommen. Doch viel Zeit bleibt nicht, denn die Kluft spuckt laufend neue Kaijus aus…

Was mir an Pacific Rim so gefällt, ist, dass man dem Film anmerkt, dass es sich dabei um eine Herzensangelegenheit von Guillermo del Toro handelt. Der mexikanische Regisseur kann seiner Freude an japanischen Horrorklassikern freien Lauf lassen und mischt seinen Monsterfilm mit einer ordentlichen Prise Steampunk. Heraus kommt dabei ein packendes und wendungsreiches Actionspektakel, das vom ersten bis zum letzten Augenblick zu unterhalten weiss und das Kind im Manne (oder der Frau – das überlasse ich ganz dem/der Zuschauer/in) weckt. Dabei ist Pacific Rim trotz der frappanten Ähnlichkeiten zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise so dümmlich wie Transformers oder Battleship. Statt Militärpropaganda und wackelnder sekundärer Geschlechtsmerkmale gibt es hier authentische Figuren, die ab und zu auch mal durch den Dreck müssen und die nicht einfach Helden sind, weil sie zufälligerweise ein Alien-Auto gekauft haben.

Und das macht gerade den Reiz von Pacific Rim aus – selbst wenn das grossartiger Blödsinn ist, was uns del Toro präsentiert, wirkt alles glaubhaft. Und die Erklärung, was denn diese Kaijus eigentlich sind, ist einfach nur genial. Sollten uns in ferner Zukunft Alienmonster aus dem Meer angreifen – dann garantiert so. An der Echtheit der Monster (oder Jaeger, that is) zweifelt man dank der authentischen Effekte ohnehin keinen Moment. Aber auch auf schauspielerischer Ebene punktet Pacific Rim. Mein persönliches Highlight ist Idris Elba, der den raubeinigen Offizier gibt. Oder, darf ich noch einmal? Ja? Okay. Wenn ich es mir genau überlege, ist mein persönliches Highlight das Duo Burn Gorman und Charlie Day als abgedrehte Wissenschaftler Geiszler und Gottlieb. Gorman sollte verdammtnochmal einen Preis für seine Rolle bekommen. Und auch von Charlie Hunnam und Rinko Kukichi werden wir sicher noch einiges hören, respektive sehen, da bin ich überzeugt. Die Leinwandchemie der Beiden ist wunderbar und del Toro darf zudem zugute gehalten werden, dass er nicht versucht, da noch eine Liebesgeschichte reinzuzwängen.

"I am Optimus Prime, and I send this message to any surviving Autobots taking refuge among the stars. We are here. We are waiting."
„I am Optimus Prime, and I send this message to any surviving Autobots taking refuge among the stars. We are here. We are waiting.“

Pacific Rim bietet beste Unterhaltung und zählt zum Coolsten, was ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Guillermo del Toro ist mit diesem Actionspektakel ein spannender Film gelungen, bei dem nicht nur Fans von alten Horrorfilmen und Steampunkliebhaber auf ihre Kosten kommen. Und Ramin Djawadi sorgt zusammen mit Tom Morello für die passende musikalische Untermalung.

9 Sterne

  • donpozuelo

    YEAH!!!! Sag ich doch. Bei mir gab’s zwar einen Punkt Abzug wegen der allzubekannten und vorhersehbaren Story, aber ansonsten wirklich ein verdammt unterhaltsamer Film, der einfach nur sehr viel Spaß macht.

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  • Alice

    Ich hab mich ohnehin schon extrem auf den Film gefreut und deine 9 Sterne verstärken das gerade noch 😀
    Als der allererste Trailer damals rauskam fand ichs noch nicht ganz so interessant (abgesehen von GLaDOS‘ Stimme), aber der inzwischen zunehmend aufkommende Mecha-Hype hats irgendwie geschafft, mich mitzureissen.
    Ich freu mich! 🙂

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  • Nicoletta

    Den Steampunk müsste ich jetzt nochmal suchen gehen, aber ansonsten 100% deiner Meinung. Del Toro kanns einfach.

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  • Nicoletta

    @Owley: Und mir den Film noch ein drittes Mal innerhalb von zwei Wochen ansehen? Dass könnte sogar bei Pacific Rim zuviel werden ;).

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  • Patrick

    Ich bin 100% unschuldig!
    … NSA is watching you …

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  • Lukas

    Ich freue mich so auf diesen Film ich könnte jetzt glatt.

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  • Nicoletta

    @@Owley: Ne, der Blick ist schuld ;). Mein Freund hat zwei Tickets gewonnen und mich mitgenommen. Ich wusste nicht mal, dass sich sonst noch alle dort rum treiben. Habe aber das zweite Mal definitv nicht bereut.

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  • Fox

    Eben gesehen – und bin leider nicht so angetan.
    Ich habe mir zum Finale hin sogar gewünscht, dass die Monster gewinnen :/
    Ne ne, irgendwie traf dieses Psychodrama um die Piloten nicht meinen Nerv.
    Da waren die extrem „dümmlichen“ Wissenschaftler und Ron Perlman das Beste am Film.
    Von einer weiteren unnötigen 3D-Abzocke ganz zu schweigen.

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  • Walter West

    Ist der 1. Film, bei dem ich auf die geschnittene Version warte, ohne die Stereotypen, die miesen Dialoge und die „Präsidenten“rede von Elba zwischen den Mecha-Szenen.

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  • Alice

    War gestern nun auch mal im Kino und bin ziemlich deiner Meinung. Tolles Action-Spektakel mit mehr Substanz als man es auf den ersten Blick denken würde.
    Die beiden Wissenschaftler fand ich wunderbar und auch Kukichi gibt ihrer Rolle eine sehr eigene, authentische Note, die weit über den Standard von Frauenrolle im Actionfilm hinausreicht.

    Von dir nur kurz erwähnt aber lobenswert finde ich auch den Soundtrack: Im Film wird er zwar leider meist von den Sound-Effekten übertönt, aber in den Credits und auch wenn man die Tracks alleine anhört finde ich Djawadis fetzige Mischung aus Rock und Epik sehr gelungen.

    Und doch, GLaDOS ist schon da 😀
    Einfach als nettes Gimmick.

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  • Kryll

    Ich fand Pacific Rim einfach nur beschissen. Mit Sicherheit Guillermo de Toros schlechtester Film. Die Monster sahen einander sehr ähnlich, die Kämpfe hätten in beliebiger Reihenfolge stattfinden können, die Dialoge waren zum Haare ausreissen und die Dramaturgie hatte nur den Zweck den Film in die Länge zu ziehen. Die Nebenstory der Wissenschaftler hatte potenzial welches aber überhaupt nicht genutzt wurde und und und…

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