„You shall love, whether you like it or not.“
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr einen Trailer anschaut, und der festen Überzeugung seid, dass dieser Film auf keinen Fall schlecht sein kann? Selbst wenn eine Stimme in euch sagt, dass er vermutlich abstinken wird – sei das, weil er Versprechen nicht hält? Und dann sitzt ihr im Kinosaal und euch wird klar, dass ihr ein Opfer gemeinster Werbung geworden seid, die euch vielleicht mit guter Musik oder schönen Bildern bewusst ein falsches Bild vermittelt hat? Und der Film, den ihr da seht, der ist mal gar nicht, was ihr euch versprochen habt? Kennt ihr das? Ich kenne das. So ging es mir des Öfteren in letzter Zeit. Das letzte Mal bei Terrence Malicks To The Wonder, bei dem der Trailer mit Abstand das Beste ist. Der Rest ist einfach nur… nun… lest meine Review:
Optisch bleibt Terrence Malick seiner Linie treu: To The Wonder strotzt nur so vor wunderschön eingefangenen Bildern von kargen Landschaften, Pflanzen, der Sonne und sonstigen Naturgschmeus. Versteht mich nicht falsch – mir stand die Kinnlade bis zum Boden. Der Mann hat wirklich ein Händchen für die Aufnahmen, die er uns zeigt. Das Problem ist der ganze Rest. Malick schafft es nicht, eine vernünftige Story zu erzählen. Er ist wie ein kleines Kind, das während dem Erzählen erst noch die Eindrücke verarbeiten muss, und alles auf einmal erzählen will. Das Ergebnis ist ein überlanges Script, das aus zusammenhangslosen Elementen besteht, die alle nicht wirklich zueinander passen wollen.
Zueinander passen, das wollen auch die Darsteller nicht. Olga Kurylenko gefällt mir sehr gut und darf in To The Wonder endlich zeigen, dass sie mehr ist als nur ein schönes Gesicht. Ihr Filmpartner Ben Affleck dagegen nervt erneut mit einer grässlich apathischen Performance, die bei mir die Frage aufwirft, was der Typ überhaupt vor der Kamera macht*. Dass er dahinter deutlich mehr Talent hat, bewies er mit Argo ja eindrücklich. Auch Rachel McAdams und Javier Bardem fallen nicht besonders auf, gerade letzterer tut nicht viel mehr als einen inhaltslosen und phrasenschwangeren Sermon abzuspulen, bei dem man am Schluss nicht wirklich schlauer wird.
To The Wonder ist ein schöner Film mit interessanten Ansätzen. Das ist es dann aber auch, was man über Terrence Malicks sechste Regiearbeit sagen kann, die nicht nur überlang, sondern auch extrem belanglos ausgefallen ist. Next!
* Ein Satz, der ich vor jenem weltverändernden 22. August verfasst habe und zu dem ich immer noch mit voller Überzeugung stehe.