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Diana (2013)

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„You know, what your grandmother called me? A young lioness!“

Ist ja gut, ich höre auf, meine Filmreviews mit meiner Abneigung gegenüber Biopics einzuleiten, aber es ist eben schon so: Mit neunzig Prozent der in den letzten Jahren veröffentlichten Biographienverfilmungen kann ich schlichtweg nichts anfangen. Und das britische Königshaus ist mir erst recht schnuppe. Insofern war mein Interesse an Diana ziemlich gering. Aber man muss sich als sogenannter Cinéast ja bekanntlich auch durch weniger reizvolle Filme kämpfen, richtig?

Bei einem Spitalbesuch trifft die frisch geschiedene Prinzessin von Wales, Diana, auf den Herzchirurgen Hasnat Khan. Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Beziehung. Doch das strenge britische Königshaus und Hasnats zurückgezogene Art machen es dem Paar unmöglich, ihre Beziehung öffentlich auszuleben, ein Los, an dem Diana allmählich zu zerbrechen droht…

Das Schöne an Diana ist, dass Regisseur Oliver Hirschbiegel sich bei seiner Story auf ein Ereignis im Leben von Diana beschränkt. Er zeigt die heimliche Liebe zwischen der Prinzessin und dem Herzchirurgen Hasnat Khan. Dabei sehen wir die beiden als gewöhnliches Paar, das sich mit einem ungewöhnlichen Problem konfrontiert sieht und dessen Beziehung letzten Endes auch an dieser Belastung scheitert. Nur verfolgt Hirschbiegel dieses Konzept leider nicht konsequent, weshalb wir uns immer wieder mit all den andern tollen Dingen, die die Prinzessin in ihrem Privatleben so unternimmt, befassen müssen. Das Ergebnis ist ein zu sehr gestreckter Plot, dem einigen Kürzungen gut getan hätten.

Die Hauptrolle hat man mit Naomie Watts gut besetzt und die Schauspielerin gibt sich auch viel Mühe, der Ikone der Neunziger gerecht zu werden – so richtig überzeugt mich ihre Darbietung aber nicht. Zu wenige Ecken und Kanten verleiht Hirschbiegel ihrer Figur. Stärker ist da schon Naveen „Sayid“ Andrews als Dianas Liebhaber Hasnat, dessen öffentlichkeitsscheue Art dem Paar zum Verhängnis wird. Mein grösster Kritikpunkt an Diana ist, dass ich diesen Film nicht wirklich für nötig erachte. Zu keinem Zeitpunkt des Films habe ich das Gefühl, dass ich diesen Film gesehen haben muss. Er hat seine Momente, aber wirklich Spannendes erfahren wir nicht.

King Khan und die Weisse Frau
King Khan und die Weisse Frau

Diana holt zwar aus der Beziehung zwischen der Königin der Herzen und Hasnat Khan sehr viel heraus, bleibt ansonsten aber ziemlich fad und reiht sich damit in die lange Liste durchschnittlicher und generell unnötiger Biopics ein.

5,5 Sterne

Das 9. Zurich Film Festival zeigt Diana am 28. September um 18.15 Uhr (Corso 1) und am 2. Oktober um 21.00 Uhr (Le Paris).

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