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Die Erfindung der Liebe (2013)

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„Schreiben Sie es doch so, wie es passiert ist!“

Der unverhoffte Tod der Schauspielerin Maria Kwiatkowsky stellte die deutsche Regisseurin Lola Randl vor ein schweres Problem: Sollte sie ihren Film Die Erfindung der Liebe, in dem Kwiatkowsky die Hauptrolle spielte, fertigstellen, und wenn ja, wie? Nachdem sie das Projekt ein Jahr lang ruhen liess, beschloss die Regisseurin, den Film doch fortzusetzen – mit einer abgeänderten Geschichte. Es ist sehr schade, dass ihr das nicht wirklich gelungen ist.

Als die Hauptdarstellerin des Films Die Erfindung der Liebe unverhofft stirbt, drängen die Produzentin die Regisseurin Ada dazu, den Film trotzdem fertigzustellen. Und so übernimmt die Praktikantin die Hauptrolle, was ihr eher schlecht als recht gelingt. Und auch auf persönlicher Ebene erweist sich die Fortführung des Films als Desaster für Ada – denn ihr Freund Ulf, der den Freund der Hauptfigur spielt, verliebt sich plötzlich in die Praktikantin. Derweil macht ihr der Drehbuchautor, der immer noch nach einer guten Möglichkeit sucht, das Script umzuschreiben, Avancen. Und irgendwo zwischen all diesen Liebesgeschichten sollte ein Film entstehen.

Das Problem bei Die Erfindung der Liebe ist, dass die Hintergrundgeschichte so unglaublich ist, dass sie den Film in den Schatten stellt. Die filmische Version vermag einen nicht so sehr zu berühren wie die wahre Geschichte und leider drängt sich dieser Vergleich während der gesamten Laufzeit bei mir auf. Immerhin muss man Regisseurin Lola Randl zugute halten, dass sie den angefangenen Film auch weiterführt, nur wirklich funktionieren will dieses Endprodukt zu keinem Zeitpunkt. Zu verschachtelt sind die verschiedenen Ebenen dieser Meta-Komödie, zuviel Hin und Her, sodass man irgendwann den Überblick verliert.

Natürlich stiehlt die verstorbene Maria Kwiatkowsky allen die Schau, und man kann sich gut vorstellen, wie der fertige Film, wenn Kwiatkowsky ihn hätte zu Ende drehen können, ausgesehen hätte. Vermutlich – nein, ziemlich sicher – wäre er viel besser gewesen. Denn leider kann keiner der anderen Schauspieler auch nur ansatzweise soviel Spielfreude zeigen wie Kwiatowsky, der man sogar die Amélie-Kopie verzeiht. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Geschichte – analog zu Terry Gilliams The Imaginarium of Doctor Parnassus – mit einer anderen Schauspielerin, die näher an Kwiatowskys Performance herankommt als Marie Rosa Tietjen, fertig zu erzählen.

May December
Pure Leidenschaft

Lola Randl hatte es gewiss nicht leicht, Die Erfindung der Liebe nach dem Tod der Hauptdarstellerin fertigzustellen. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los dass der Film in seiner endgültigen Fassung nicht die optimale Version dieser Geschichte zeigt.

5,5 Sterne

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