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Frost/Nixon (2008)

FrostNixon ZFF2013c

„I want to give Richard Nixon the trial he never had!“

Ich möchte meine Reviewserie zum Zurich Film Festival mit einem Film zu Ende bringen, den ich aufgrund meiner ersten Review zu Rush gesehen habe. Damals legte mir Sebastian in den Kommentaren nahe, dass ich mir unbedingt Ron Howards Frost/Nixon ansehen solle. Was ich, da der Film am ZFF in einer Retrospektive gezeigt wurde, dann auch tat.

Als Richard Nixon kurz nach seinem Rücktritt aufgrund der Watergate-Affäre von Präsident Gerald Ford begnadigt wird, tobt das amerikanische Volk. Der britische Talkshow-Host David Frost ist bemüht, Nixon in einem TV-Interview jenen Prozess zu geben, dem er zuvor entgangen ist. Doch Nixon ist ein anderes Kaliber, als das, was Frost gewöhnlich vor sich hat.

Ron Howard ist mit Frost/Nixon ein packendes Politduell gelungen, das vom Spiel seiner beiden Hauptdarsteller lebt. Zumindest auf schauspielerischer Ebene entscheidet Richard Nixon das Duell klar für sich – Frank Langella besticht in seiner Rolle als Nixon, der sich einem wilden Tier gleich gegen seinen Untergang sträubt und dabei letztlich sein Schicksal nur zusätzlich beschleunigt. Michael Sheen ist ebenfalls sehr stark, steht dabei aber seinem Filmcharakter entsprechend im Schatten dieses Politkrösus. Mit Sam Rockwell und Oliver Platt auf der einen, und Kevin Bacon und Toby Jones auf der anderen Seite sind auch die Berater der beiden Männer topbesetzt.

Sehr schön ist auch, wie der amerikanische Regisseur dieses Duell der beiden Männer inszeniert: Die Psychospielchen vor den Interviews und die schmutzigen Tricks während der Aufnahmen machen dieses Rededuell so spannend, dass man bis zum Schluss gebannt mitfiebert. Dass der britische Talkshow-Host diesen verbalen Zweikampf für sich entscheidet, ist schnell klar, nur wie er dazu kommt, das macht Ron Howard zur Schlüsselfrage von Frost/Nixon. Dabei zeigt er, dass dieses Interview für die Männer viel mehr ist, als nur ein Interview – es entscheidet über ihre unmittelbare Zukunft.

"Thanks to you, my Bacon number now is 1. You suck!"
„Dank dir ist meine Bacon-Zahl jetzt bei 1! Verflucht seist du!“

Biopics, die sich weniger einer Person, als eines Ereignisses, respektive mehreren Person annehmen, haben für mich prinzipiell mehr Potential als langweilige Biografien. Und so ist Frost/Nixon entsprechend eines der besten Biopics – weil es uns das Aufeinandertreffen zweier interessanter und extrem unterschiedlicher Charaktere zeigt.

9 Sterne

  • Fox

    wusste gar nicht, dass der von R. Howard ist. Werde übrigens wohl doch „Rush“ gucken, auch wenn mich das Überwindung kostet 😛

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