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Welcome to the Punch (2013)

WelcomePunch

„Catching Sternwood is not going to change the past.“ – „It has to!“

In diesem Jahr stehen, respektive standen gleich zwei Filme mit James McAvoy an, auf die ich mich tierisch freute. Zum Einen war das Filth, in dem er einen korrupten und dreckigen Cop spielte und der erst gerade letzte Woche in den Schweizer Kinos anlief. Weniger Aufmerksamkeit bekam jedoch McAvoys anderes Projekt – ein kleiner Thriller mit dem Titel Welcome to the Punch, in dem er die gegenteilige Rolle einnimmt und einen guten Polizisten spielt. Ein Kinostart blieb dem Film bei uns jedoch verwehrt – stattdessen kommt er nun direkt auf BluRay und DVD unter dem extrem schlauen deutschen Titel Enemies.

Beim Versuch eine Verbrecherbande zu schnappen, wird der Londoner Polizist Max Lewinsky von deren Anführer Jacob Sternwood angeschossen. Als Sternwood drei Jahre später aus dem Untergrund zurückkehrt, um nach seinem schwerverletzten Sohn zu sehen, wittert Lewinsky seine Chance, den flüchtigen Verbrecher seiner gerechten Strafe zuzuführen und sich für seine Verletzung, an der er noch immer leidet, zu rächen. Doch die Jagd auf Sternwood gestaltet sich zunächst schwieriger als Lewinsky dachte und ausserdem muss er feststellen, dass es in diesem Fall um weit mehr geht, als er dachte…

James McAvoy kann in diesem Film erwartungsgemäss nicht so sehr brillieren, wie in Filth – aber dennoch macht der junge Schotte einen soliden Job als gebrochener Rookie-Cop Lewinsky, der auch Jahre nach der Konfrontation mit Sternwood noch mit dem Schicksal hadert. Leider zeigt uns der Film was seine Figur betrifft in der ersten Hälfte wenig Neues. Vielmehr beschreitet Welcome to the Punch bereits ausgetretene Pfade: Was passiert, wenn ein von Rache getriebener Polizist das Wesentliche aus den Augen verliert, haben wir schon unzählige Male – und vorallem besser – gesehen.

Was Welcome to the Punch von anderen Filmen abhebt, ist seine zweite Hälfte. Da stehen sich dann nämlich endlich McAvoy und Mark Strong gegenüber. Die beiden geben ein tolles Leinwandduo ab und verhelfen dem Film mit ihrem Schauspiel zu mehr Tiefe – die Szene, in der beide erstmals so richtig mit dem Ausmass des Falles konfrontiert werden, ist eine der Stärksten des Films. Und nicht ohne Grund heisst einer der Titel von Harry Escotts grossartigem Score Shades of Grey – die Grenzen zwischen gut und böse verwischen im Laufe des Films nämlich immer stärker. Die ganze Korruptionsaffäre, in die die beiden da hineingezogen werden, sorgt zusätzlich dafür, dass einen der Film bis zum Schluss nicht loslässt.

You know, you're fucked when Mark Strong in a suit is pointing his gun at you.
You know you’re fucked when Mark Strong in a suit is pointing his gun at you.

Wer einen spannenden und dreckigen britischen Thriller möchte, bei dem es ordentlich zur Sache geht, der ist mit Welcome to the Punch des Briten Eran Creevy bestens bedient. Das Rad erfindet dieser von Ridley Scott mitproduzierte Film aber nicht neu.

8 Sterne

  • donpozuelo

    Ich glaube, bei uns haben sie dem auch keinen Kinostart gegönnt. Oder ich habe es verpasst. Denn eigentlich habe ich mich auch schon lange auf den Film gefreut. Naja… dann halt doch die DVD.

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