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Thor: The Dark World (2013)

ThorTheDarkWorld

„Look at you! Still muscley and everything!“

Als nicht nur Asgard, sondern alle neun Reiche – die Erde miteingeschlossen – von einer dunklen Macht bedroht werden, muss Donnergott Thor ein weiteres Mal zum Hammer greifen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. In seinem zweiten Leinwandabenteuer (sein dritter Auftritt wenn man The Avengers mitrechnet) muss sich der von Chris Hemsworth verkörperte nordische Gott nicht nur mit fiesen Dunkelelfen, sondern auch seinem betrügerischen Halbbruder Loki herumschlagen. Ob Thor: The Dark World was taugt, erfahrt ihr nach dem Klick in meiner spoilerlastigen Review:

Nachdem Shakespeare-Experte Kenneth Branagh mit Thor ein entsprechend inszeniertes Kammerspiel präsentierte, setzt nun der neue Regisseur Alan Taylor auf seine Weise der Fortsetzung seinen Stempel auf: Der Game of Thrones-Regisseur macht aus Thor: The Dark World ein Fantasyspektakel, das mit vielen Sci-Fi-Schauwerten aufwartet. So glaubwürdig die Kombination dieser vermeintlichen Gegensätze auch daherkommt und so schön die Sets und Effekte sind, so ermüdend ist der Film in seiner durchkalkulierten Machart: Man nehme Drama, Action und ein bisschen Humor und fertig ist der lauwarme Superheldenblockbuster. Wirklich in die Tiefe zu gehen vermag dieser Film aber nicht. Was ebenfalls ein bisschen stört: Der von Chris Hemsworth verkörperte Donnergott schwingt seinen Hammer grösstenteils auf Asgard und anderen Welten. Die Erde ist eher nebensächlich, sodass wir uns zeitweise fragen, was diesen Gott überhaupt auf die Erde verschlägt… Ach ja, stimmt: Natalie Portman als Wissenschaftlerin Jane Foster.

Dass die Dame einen Oscar zuhause stehen hat, merkt man ihr in diesem Film nicht wirklich an. Und so erstaunt es nicht, dass ihr ihre ganze Entourage den Rang abläuft, ja selbst Chris O’Dowd nutzt seine fünf Minuten Leinwandpräsenz besser als Portman. Doch sie ist nicht die Einzige, die mit einer höchstens durchschnittlichen Performance aufwartet: Auch Christopher Eccleston als Dunkelelf Malekith kann der Figur des Antagonisten keine neuen Facetten entlocken und bleibt so blass wie sein Make-Up. Heimlicher Star von Thor: The Dark World ist – man ahnt es schon – Thors Stiefbruder Loki. Mit seinem Auftritt nimmt der Film ein bisschen Fahrt auf. Der Tod seiner Ziehmutter weckt eine neue Seite in ihm, die wir so noch nie gesehen haben: Loki ist einsam und verletzlich, doch sein Stolz lässt es nicht zu, dass er sich seine Situation eingesteht. Leider zeigt sich mit seinem Auftritt auch eine gewisse Abnutzungserscheinung – wir sind bei Loki aus Prinzip auf Alles gefasst, sodass wir die paar Twists des Films alle kommen sehen.

Revenge of the Sif
Revenge of the Sif

Mit einem wirren Script und einem klischierten Bösewicht ist Thor: The Dark World einer der schwächeren Beiträge im Marvel Cinematic Universe. Alan Taylors Blockbusterdebüt ist kein schlechter Film per se, aber einer mit sehr vielen Schwächen. Die Credits abwarten sollte man aber auch hier auf jeden Fall.

6 Sterne

  • Jan

    Sehr schön zu lesen und ich hätte wetten wollen, dass dir der Film richtig gut gefällt, bis ich dann deine Meinung gelesen habe. Und wenn selbst dir als Fan von diesem Schwarm an Superhelden-Verfilmungen schon Ermüdungserscheinungen auffallen, will ich mir gar nicht ausmalen, nach wie vielen Minuten ich bei dem Film wegnicken würde 😉

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  • Lukas

    Also, lass mich mal sehen. Und nicht den Film, das hab ich soeben im Kino getan. Bei einigen Punkten stimm ich dir absolut zu, bei anderen nicht so ganz, und weil normales Kommentieren ja langweilig ist, bau ich noch ein paar lahme und aufs Übelste ausgelutschte Wortspiele ein. You have been warned.
    1. HAMMER fand ich den Film in der Tat auch nich, allerdings besser als 6/10, was zwar per definitionem „besser als der Durchschnitt“ ist, aber für den Grad an Unterhaltung, der mir geboten wurde, dann doch nich ganz reicht. Hui, Thomas Mann lässt grüßen. In jedem Fall, 7,5 wäre so meins.
    2. Wirres Skript und la-la-e Schauspieler: Absolut richtig, was das Skript angeht, ich dachte mir den halben (oder eher ganzen) Film über, dass alles etwas wahllos zum Finale geführt hat. Die Twists waren jetzt auch nicht die größten GeistesBLITZE (im Gegenteil), und selbst für einen Marvel-Film war mir die Anzahl der glücklichen Zufälle und Fälle von Logikkotze too damn high. Andererseits ist es eben ein Marvel-Film, zu ’nem gewissen Grad kann ich da auch drüber hinwegsehen. Die Schauspieler fand ich ebenfalls gemixt; Hiddleston brauch ich denke ich nicht erwähnen, Chris Hemsworth ist halt Thor, Natalie Portman fand ich weder besonders gut, noch schlecht. Darcy und ihr Intern mag manche genervt haben, ich fand sie witzig. Und Herrn Eccleston als Bösewicht hatte zumindest für meinen Geschmack genug Badassery zu bieten, als dass ich ihn durchaus cool und zu genüge böse fand. Ach ja, Anthony Hopkins war mal richtig mies. Scheiße, wirkte der gelangweilt.
    3. Effekte/Machart/Blabla: Alan Taylor hat definitiv ’nen guten Job gemacht, und auch kamera-/schnitttechnisch war der Film schon schön anzusehen. Die Effekte waren stark, zur Abwechslung mal deutlich fantasy-lastiger (fand ich), und die Kampfszenen DONNERten förmlich durch den Saal. Gerade das (wenn auch „leichte“ Logiktoleranz erfordende) Finale war auf großer Leinwand und mit gescheiter Anlage echt ein Traum. Und so ganz allgemein: Der Humor war super. Klar war er random, nicht immer perfekt passend, aber ich habe nochmal deutlich mehr gelacht, als beim ersten Film, und der war schon wirklich witzig. Allen voran die Szene, in der Loki seine Illusionen „ausprobiert“ und als Cpt. Rogers patriotische Sprüche von sich gibt 😀
    Das wäre so für’s Erste alles.

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  • Lukas

    @Owley: Coolcoolcool. Dann mach aber ’ne 8 draus, im Zweifelsfall runde ich auf und unterhaltsam genug war mir der Film dafür. Und Unterhaltungswert ist eigentlich das mit Abstand größte Kriterium, nach dem ich bei ’nem Marvelfilm gehe. „Objektiv“ wär’s wohl eher 7, in Richtung deiner 6, aber I lol’d und hatte meinen Spaß.
    Aber so allgemein: Teil 3 (und/oder alles, was bis dahin kommt) wird hoffentlich deutlich besser, das Potenzial ist ja in jedem Fall gegeben.

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  • Alice

    Deine Meinung zum Film scheint sich ja noch einmal verschlechtert zu haben seit wir aus dem Kino gekommen sind… Schade.
    Für mich ist Thor 2 momentan ganz oben dabei in der Hitliste der Marvel-Filme. Zugegeben, diese Meinung kann sich noch ändern bei einer Zweitsichtung, aber bei mir hat vor allem der Humor des Films genau ins Schwarze getroffen.
    Einige Plot-Twists habe ich zwar plusminus geahnt, aber das machte es nicht weniger spassig, ihren Verlauf anzusehen.

    Ich stimme dir insofern zu, dass Hemsworth und Portman den Film nicht alleine hätten tragen können, aber das mussten sie ja auch zu keiner Zeit. Die zahlreichen Nebencharaktere (die ich jetzt mal beim Charakternamen nenne statt die Schauspieler nachzuschlagen) wie Loki, Sif, Darcy, Ian the Intern, Heimdahl, Richard und vor allem Frigga mit ihrer kurzen Einlage von Badassdom, sie alle werteten den Film für mich durchgehend auf.

    Was Logiklöcher angeht: Naja, die kann es nun mal geben bei Superheldenfilmen mit nordischen Göttern. Gröbere Schnitzer habe ich selbst allerdings keine festgestellt. Was ich mir als Argument vorstellen kann, ist dass Jane und Co. „zufälligerweise“ genau am richtigen Ort recherchieren. Aber das wird ja im Film angesprochen: der einzige Grund, wieso sie in London sind, sind ja eben genau die ungewöhnlichen Messungen, die sie feststellen konnten (insert physics-blabla here).

    6 Sterne finde ich ein bisschen hart. Und wieso gibst du keine halben mehr? Man darf doch wohl ein 20-er System haben, dass bis 10 geht?

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  • Zeitzeugin

    “ Was ebenfalls ein bisschen stört: Der von Chris Hemsworth verkörperte Donnergott schwingt seinen Hammer grösstenteils auf Asgard und anderen Welten. Die Erde ist eher nebensächlich, sodass wir uns zeitweise fragen, was diesen Gott überhaupt auf die Erde verschlägt… Ach ja, stimmt: Natalie Portman als Wissenschaftlerin Jane Foster.“
    Bitte?*g* Mich hat es a) nicht gestört (im Gegenteil) und b) war seine Intention NIE unklar 😉

    Den Rest zerpflücke ich mal nicht, Meinungen sind schließlich verschieden – zum Glück 😉

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  • donpozuelo

    Ui, schade!!! Meine Meinung zu dem Film kennst du ja. Ich fand’s sehr unterhaltsam! Aber gerade bei Portman und Ecclestone muss ich dir schon Recht geben. So richtig aufmerksam wurde man auf beide nicht. Bei Portman störte mich das nicht sonderlich, aber der richtige krasse Schurke hat mir schon ein bisschen gefehlt.

    Ansonsten war es unterhaltsames und amüsantes Marvel-Popcorn-Kino.

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  • Jan

    @Owley: Du darfst da natürlich auch etwas reininterpretieren, ja 😉

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