„You hit like a vegetarian!“
Der professionelle Gefängnisausbrecher Ray Bresling wird angeheuert, um einen geheimen Hochsicherheitstrakt auf die Probe zu stellen. Dass es sich dabei um eine Falle handelt, um ihn loszuwerden, bemerkt Ray jedoch viel zu spät – und so ist er auf die Hilfe des Insassen Emil angewiesen, wenn er diesem Gefängniskomplex entfliehen möchte. Seit rund einem halben Jahrhundert streiten sich Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger um den Titel des ultimativen Actionhelden, in Escape Plan können sie diesen Wettstreit zum ersten Mal (!) direkt auf der Leinwand austragen.
Mit dieser Prämisse und diesen beiden Darstellern dürfte eigentlich jedem klar sein, dass ihn mit Escape Plan kein Meisterwerk erwartet. Unter der Regie des Schweden Mikael Håfström, der bisher vorallem für independent produzierte Horror-Filme und Thriller verantwortlich war, dürfen die Herren Schwarzenegger und Stallone mit freundlicher Unterstützung eines vorhersehbaren Drehbuches beweisen, dass sie im Fäuste verteilen eindeutig besser sind als im Schauspielern. Während Stallone seine Rollen mittlerweile mit einer gewissen Routine so spielt, dass man ihm konkret keine Vorwürfe machen kann, merkt man dem Gouverneur aus der Steiermark seine achtjährige Schauspielpause doch immer wieder an.
Und trotzdem: Das Duo funktioniert. Die beiden Actiontitanen begegnen sich während der gesamten Laufzeit auf Augenhöhe. Ein ordentlicher Faustkampf zwischen den Beiden – schlechte One-Liner inklusive – darf aber selbstverständlich nicht fehlen, und so fliegen bereits früh im Film die Botox-Fetzen. Für kurze Zeit wird den Muskelkumpeln mit Faran Tahir ein dritter Mann zur Seite gestellt, der beweisen kann, dass er auch im Actiongenre überhaupt nicht fehl am Platz ist. Aber wir brauchen uns ja nichts vorzumachen, wo „Schwarzenegger / Stallone“ draufsteht, geht es eben auch in erster Linie um die Beiden. Das Highlight von Escape Plan gehört aber Schwarzenegger alleine – Worum es sich dabei handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber ich werfe einfach mal das Stichwort „Fremdsprachen“ in den Raum.

Escape Plan hält, was der Trailer verspricht – das erste richtige Aufeinandertreffen von Arnie und Sly ist ein testosteronschwangerer Thriller bei dem Hirn abschalten für enorme Spasssteigerung sorgen dürfte.