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Glasvegas im Komplex Klub

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Ein bisschen irritiert schauten wir schon aus der Wäsche, als wir am Donnerstagabend den Komplex Klub betraten. Hier, im Keller der trendigsten Konzerstätte der Stadt sollten also Glasvegas auftreten. Die Schotten, die sich bereits mit U2 und The Hurts die Bühne teilten, und so ziemlich die ganze Welt bereisten, sollten hier vor bescheidenem Publikum auftreten? Und warum zum Teufel war der Laden nicht restlos ausverkauft? Vielleicht war das auch meine eigene, kaum Grenzen kennende Liebe gegenüber dieser Band, die da mitschwingte, aber irgendwie konnte ich nicht nachvollziehen, womit eine Band wie Glasvegas so etwas verdient hatte. Doch wie so oft sollte ich irren.

Es begann eher verhalten, mit dem Auftritt von FAQ, einer helvetischen Vorband, deren Musik so austauschbar ist wie ihr Name und die sich, wie ich nach intensiver Recherche herausgefunden habe, in erster Linie damit schmücken, mit Jenna Jameson und Unheilig Projekte verwirklicht zu haben. Der Konzertveranstalter bewies Humor, das muss man ihm zugute halten. Zum Glück räumten die beiden Schweizer das Feld schon bald wieder und machten Platz für Glasvegas. Kurz nach neun war es dann soweit und die Viererformation um Ex-Fussballer James Allan betrat die Bühne. Mit dem Titeltrack des neuesten Albums Later… When The TV Turns To Static eröffneten Glasvegas ihr eineinhalbstündiges Set, das einen angenehmen Mix aus Neuem und Altem bot.

Dazwischen reichte es immer mal wieder für ein paar Sprüche, allzu publikumsnah gaben sich die Schotten aber nie. Das störte auch weiter nicht, denn das von Schotten und Hardcore-Fans der Band unterwanderte Publikum sorgte selber für ausgelassene Stimmung und der Band schien diese Arbeitsteilung zu gefallen. Oder um es in den Worten von Allan, der sich während der gesamten Zeit hinter einer dicken Ray Ban-Brille versteckte, auszudrücken: „I love yer fuckin‘ enthusiasm!“ Mit jedem Song wurde die Stimmung im Komplex Klub besser – der Entscheid der Veranstalter, Glasvegas in dieser Location unterzubringen, erwies sich als goldrichtig, selbst wenn die Schotten sich gewohnt zurückhaltend gaben und das Publikum nicht allzu nah an sich heran liessen.

  • Julian

    Ich liebe ja das erste Album von Glasvegas, aber ab da kann ich mich nicht mehr so richtig für sie begeistern. Was mich bei nem Konzert extrem geschockt hat, war der Besucher“Ansturm“ bei den Monophonics. Die gehen immer mit Ben L’Oncle Soul auf Tour, aber Anfang des Jahres waren vllt. 15 Besucher bei ihrem Hannover-Konzert, ohne den Ben. Oder Gisbert zu Knyphausen, kurz bevor er berühmt wurde. Da waren wir zu fünft oder so und im Prinzip waren nur Eltern von Freunden da.

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