„I’m single, because apparently the good men are fictional.“
Jane Hayes ist der grösste Jane Austen-Fan der Welt. Um ihrem Traummann Mr. Darcy ein Stück näher zu kommen, bucht sie einen Trip in ein Resort, das die Besucher in die Welt von Jane Austen zurückversetzt. Austenland ist der Titel des Regiedebüts von Jerusha Hess, die zusammen mit ihrem Mann Jared für Komödien wie Napoleon Dynamite oder Nacho Libre verantwortlich war – mit der von Stephenie Meyer produzierten Buchverfilmung bleibt sie ihrem abgedrehten Stil treu und fabriziert einen Film mit Kultpotential.
Natürlich ist Austenland eine augenzwinkernde Satire auf die Generation Cosplay und LARP, denen von Aussenstehenden gerne eine Ver- und Besessenheit sowie Realitätsferne attestiert wird. Jerusha Hess geht aber nie soweit, sie gibt uns mit Keri Russell eine Protagonistin, mit der wir uns identifizieren können und der wir ihre Leidenschaft, so unverständlich sie auch sein mag, gönnen. Russell spielt ihre Rolle herrlich absurd, ohne in eine Parodie abzudriften. Mit dem Oscar-Preisträger und Conchord Bret McKenzie, Ex-Bond-Girl Jane Seymour und Captain America-Sidekick JJ Feild (ein Name den man sich merken sollte), verfügt der Film auch über ein Reihe solider Nebendarsteller.
Seine mit einer gewissen Ironie gepaarte Selbstverständlichkeit macht Austenland für den Zuschauer zu so einem unterhaltsamen Erlebnis. Dabei kann Hess auf ein wundervolles Script zurückgreifen, das mit irrwitzigen Pointen und zahlreichen Wendungen aufwartet, die es dem Zuschauer mit zunehmender Laufzeit erschweren, den Überblick darüber zu behalten, was nun real und was Fantasie ist. Denn die Grenzen verwischen zunehmend. Und so sehnt man sich wie auch unsere Jane zum Ende des Films nach der Realität, wo man vielleicht keinen Mr. Darcy hat, dafür aber weiss, was Sache ist.

Austenland ist so witzig wie ein Film über ein Jane Austen-Resort für Mr. Darcy-Fans sein kann: verdammt witzig, nämlich. Die Cosplay-Satire von Jerusha Hess ist ein definitives Must für alle heimlichen Fanboys und Fangirls.