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Guardians of the Galaxy (2014)

GOTG

„What a bunch of a-holes.“

Eigentlich haben die intergalaktischen Outlaws um den menschlichen Star-Lord kein Interesse daran, sich als Helden aufzuspielen. Als sie das Schicksal jedoch mit genau dieser Aufgabe betraut, bilden die sogenannten Guardians of the Galaxy die letzte Bastion im Kampf gegen den düsteren Ronan, einen Kriegsherr, der sich die ganze Galaxis zu Eigen machen möchte. Der zehnte Film im Kanon des Marvel Cinematic Universe ist nicht nur der zweitletzte Film der Phase 2, die in Avengers: Age of Ultron gipfelt, Guardians of the Galaxy ist auch der erste Helden-Einstand seit 2011 und Captain America: The First Avenger. Und soviel sei an dieser Stelle schon verraten: James Gunns bereits zweiter Superhelden-Film kann sich sehen lassen.

Wer die Trailer zu Guardians of the Galaxy gesehen hat, weiss in Etwa, was da auf uns zukommt. Der Film ist ein abgedrehtes Action-Spektakel, das mit cooler Sci-Fi-Optik aufwartet. Das Setting ist todschick und kann im direkten Vergleich mit den Weltraumelementen in Thor: The Dark World durch durchdachtes Set-Design und saubere Effekte punkten. Und auch der Humor stimmt: Ich musste seit The Avengers bei keinem Marvel-Film mehr so herzhaft lachen. Der Vergleich mit dem Rächer-Team-Up, ist denn auch – vorallem in Bezug auf die Tonalität – nicht allzu weit hergeholt. Der Regisseur missbraucht seine Figuren nicht einfach als Witzschleudern, er kreiert mit ihnen glaubhafte und starke Charaktere. Gerade im Fall von Groot und dem Waschbär Rocket, die beide digital entstanden sind, ist das eine nicht zu unterschätzende Leistung. Doch auch die menschlichen Figuren, allen voran Chris Pratt, der für seine Rolle massiv abgenommen hat, kann als sich selbst leicht überschätzender Peter Quill-slash-Star-Lord überzeugen – genauso, wie Zoe Saldana als beinharte Kriegerin Gamora und Wrestler Dave Bautista als poetisches Muskelpaket Drax.

Der einzige grössere Makel, der sich in diesen Film geschlichen hat, ist dass Guardians of the Galaxy im Bezug auf die Figuren ein bisschen zu überladen ist. In das Geschehen sind sechs verschiedene Parteien involviert, die wiederum mit den unterschiedlichsten Nebencharakteren aufwarten. Das ist angesichts der Tatsache, dass wir es hier mit einer uns noch nicht vertrauten Welt und neuen Figuren zu tun haben, eindeutig zu viel. Einzig der schmierige Schurke Yondu, gespielt von The Walking Dead-Redneck Michael Rooker, sticht aus diesem Pulk als echte Bereicherung für den Film hervor. In vielen Fällen dürfte diese Figurenvielfalt gar nicht einmal James Gunns Fehler sein – vielmehr war er wohl Sklave des Marvel Cinematic Universe, für das dieser Film eine gute Gelegenheit bietet, neue Figuren (Josh Brolin als Thanos oder den von Benicio del Toro wundervoll gespielten Collector) einzuführen, die garantiert in späteren Filmen wichtig werden. Abgesehen davon muss man aber schon sagen, dass es eine angenehme Abwechslung ist, dass Guardians of the Galaxy als unabhängiger Film grösstenteils auf einen Bezug zum restlichen MCU verzichtet. Nach den Referenzen- und Easter Egg-lastigen letzten Filmen kann man hier auch ohne Vorwissen Spass haben.

"That's no Weltraumschädel... it's a space station!"
„That’s no Weltraumschädel… it’s a space station!“

Als Marvel 2012 die Verfilmung des praktisch unbekannten Comics Guardians of the Galaxy als eines der nächsten Projekte ankündigte, waren viele überrascht ob des mutigen Schachzugs. Doch es sollte sich auszahlen: Nach unglaublich hohen Einspielergebnissen ist James Gunns aberwitziges Sci-Fi-Spektakel auf dem besten Weg, nicht nur einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, sondern auch des Marvel Cinematic Universe zu werden.

9 Sterne

  • donpozuelo

    Dem würde ich die volle Punktzahl geben. Zwar ist „Guardians“ auch wieder Beweis dafür, dass Film-Marvel das mit den Schurken noch nicht so gut hinbekommt, aber trotzdem hat der unheimlich viel Spaß gemacht, Darsteller waren toll, Musik war super, Story war geil… einfach nur großartige Unterhaltung!!!

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  • Spanksen

    Der Trailer hat mir schon sehr gefallen, schön zu lesen dass der Film was taugt, bin gespannt

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  • Silencer

    Ich steig bei den Phasen nicht durch. Ist „Guardians“ jetzt der Abschluss von Phase 2, wie Du schreibst, oder endet die mit Avengers 2 (wie Du ebenfalls schreibst)?

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  • Silencer

    Oh, danke für die Aufklärung!

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  • Alice

    Ich schliesse mich an, was die Schurken angeht: Ich bin ja ein Fan von Lee Pace, aber Ronan war irgendwie einfach schaurig eindimensional und klischiert, meiner Meinung nach. Ich hatte mich im Vorfeld eigentlich auch auf Karen Gillian als Space-Pirate gefreut, aber auch diese fällt sehr flach aus.
    Hundertfach wettgemacht haben es die Guardians selbst: Alle fünf schaffen es, trotz der hohen Gag-dichte, als plusminus glaubhafte Figuren herüberzukommen. Gerade von Groot, Drax und Rocket hatte ich das nicht wirklich erwartet.

    Alles in allem: Super Film, MCU-würdig und macht Vorfreude auf mehr Thanos in AoU.

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