„If I didn’t know better, I’d think you had feelings for this monster.“
Eine Fee verwandelt einen arroganten Prinzen in eine angsteinflössende Bestie. Um den Fluch zu brechen, muss der Prinz vor seinem 21. Geburtstag eine Frau findet, die ihn für seine inneren Werte liebt. Als sich die junge Belle in sein Schloss verirrt, hofft der Prinz, dass er in ihr seine wahre Liebe findet. Beauty and the Beast ist der dreissigste Animationsfilm im Disney-Kanon und die einundzwanzigste Review der Disney Thirty-Reihe auf meinem Blog. Die Adaptation der französischen Legende ist zudem der erste Animationsfilm, der für einen Oscar für den besten Film nominert war – erst zwei Filme konnten ihm dies nachmachen: Up! und Toy Story 3. Beauty and the Beast war zudem als erster Film gleich mit drei Titeln für den Besten Song nominert.
Doch warum war Beauty and the Beast denn ein solcher Erfolg? Mal abgesehen davon, dass Alan Menkens Musik für sich spricht, ist der Film auch in Bezug auf seine Story sehr gelungen. Die Story aus der Feder von Drehbuchautorin Linda Woolverton trifft starke Entscheidungen. „Wahre Liebe kommt von innen“ ist nicht nur das Motto, wenn es um die Beziehung von Belle und dem Prinzen geht, die Macher nehmen sich diesen Satz auch generell zu Herzen. Und so brechen sie auf humorvolle Weise mit gängigen Disney-Klischees – etwa dem gut gebauten Traumprinzen, der hier in der Rolle von Gaston zum arroganten und selbstverliebten Schnösel hochstilisiert wird. Man will bei Disney zwar nichts überhasten, aber Schritt für Schritt, und Film für Film, löst man sich doch von veralteten Wertevorstellungen.
Auch der Look kann gefallen – optisch hat man im Vergleich zu The Rescuers Down Under einen grossen Sprung nach vorn gemacht, und offensichtlich wissen die Macher jetzt auch mit CAPS, dem System für digitale Animation, umzugehen. Mit der Szene im Ballsaal haben mich die Macher von Sockel gehauen und beweist, dass dieser Umstieg auf digitale Animation nicht zwingend Werte der traditionellen Animation ausschliessen muss. Und spätestens mit diesem Film kann sich auch Glen Keane ein Denkmal in der Animationswelt setzen – der Animator, der während über dreissig Jahren für die Charakteranimationen zuständig war, liefert mit dem Beast eine seiner besten Arbeiten ab. Seine Mischung aus einem Löwen, einem Gorilla, einem Büffel, einem Wildschwein, einem Bär und einem Wolf ist eine der ikonischen Figuren im Disney-Kanon.
Beauty and the Beast ist ein sehr schöner und berührender Disney-Film, der unter anderem dadurch, dass er gewisse erzählerische Elemente des Disney-Kanons in Frage stellt, gefallen kann. Dazu kommen atemberaubende Bilder und wunderbare Musik – fertig ist das Meisterwerk.