„Nobody wants to stay cooped up here forever.“
Der entstellte Glöckner Quasimodo lebt verborgen in der Kathedrale von Notre Dame in Paris. Liebend gern würde er sich unter die Leute mischen – doch sein Meister, der strenge Richter Frollo warnt ihn vor der Intoleranz der Menschen. Mit The Hunchback of Notre Dame adaptiert Disney nach Beauty and the Beast eine weitere französische Erzählung. Neben Les Misérables zählt dieses Buch zu den bekanntesten Werken von Victor Hugo.
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr auf Wolke 7 schwebt und dann jäh zurück auf den Boden der Realität geschleudert werdet? Ein bisschen, wie wenn man vom schrillen Wecker aus dem schönsten Traum gerissen wird. So erging es mir bei der Sichtung von The Hunchback of Notre Dame. Bisher wurde ich von der Disney Renaissance regelrecht verwöhnt – ein starker Film folgte auf den Nächsten. Was man von dieser Literaturadaptation leider nicht behaupten kann. The Hunchback of Notre Dame krankt unter anderem daran, dass er religiöse Themen anschneiden will, denen aber nicht genügend Raum gibt.
Irgendwie ging hier einfach alles schief, denn der Film lässt einen auf allen Ebenen kalt. Die gehetzte und wirre Story verliert immer wieder den Fokus und wird mit zunehmender Laufzeit immer anstrengender. Das Charakterdesign ist alles andere als überzeugend und irritiert zudem durch nicht immer ganz stimmige Proportionen. Einzig Quasimodo und Frollo können gefallen, doch auch da hätte mehr dringelegen – die Abwesenheit von Glen Keane zeigt sich bei diesem Film spürbar. Frollo selber ist einer der wenigen Pluspunkte dieses unglücklichen Filmes. Der gnadenlose Richter ist ein ikonischer Schurke, dessen Gesangseinlage Hellfire zudem zu den einzigen brauchbaren Songs auf dem Soundtrack zählt.
The Hunchback of Notre Dame ist der bisher schlechteste Disney-Film den ich gesehen habe. Und dabei waren meine Erwartungen gar nicht einmal so hoch, doch diese Buchverfilmung schafft es, auf allen Ebenen zu enttäuschen.