„It is the things we love most that destroy us.“
Der Krieg zwischen dem Capitol und den rebellierenden Distrikten ist mit Katniss‘ Akt in der Arena nun definitiv ausgebrochen. Während die zweifache Teilnehmerin der Hunger Games als Symbolfigur Mockingjay auf der Seite des Widerstands kämpft, scheint es so, als ob ihr Freund Peeta sich der Sache des Capitol angeschlossen hätte. Doch Katniss ist fest davon überzeugt, dass sie Peeta auf ihre Seite ziehen kann. Nach The Hunger Games und dem letztjährigen The Hunger Games: Catching Fire erreicht die Filmtetralogie um die Heldin Katniss Everdeen in The Hunger Games: Mockingjay – Part 1 einen ersten Höhepunkt. Der erste Teil dieses in zwei Teile aufgeteilte Finale entstand wie schon der Vorgänger unter der Regie von Francis Lawrence – in der Hauptrolle dieser Buchverfilmung zu sehen ist Jennifer Lawrence.
Es ist natürlich keine leichte Aufgabe, das schwächste Buch einer Trilogie zu verfilmen. Und wenn dieses dann auch noch auf zwei Filme aufgeteilt wird und man die schwächere Hälfte dieses schwachen Buches verfilmen muss, dann kommt so etwas heraus wie The Hunger Games: Mockingjay – Part 1. Regisseur Francis Lawrence gibt sein Bestes, dass dieses halbe Finale packender daherkommt als die Vorlage, aber so wirklich will ihm dieses Unterfangen nicht glücken. Irgendwie fehlt diesem Film, und das ist jetzt kein schlechter Witz, das Feuer. Die Inszenierung dümpelt dem einfallslos orchestrierten Cliffhanger entgegen (der zudem zehn Minuten zu spät kommt) und irgendwie will nach diesem Film so gar keine Freude auf den letzten Teil aufkommen. „And that, my friends, is how a revolution dies“ – ein zynischer Kommentar von Woody Harrelsons Haymitch birgt wohl mehr Wahrheit, als die Macher ahnten.
Dabei finden sich in diesem Film aber auch durchaus starke Momente – etwa wenn Katniss ihren mittlerweile zerstörten District 12 besucht und zwischen Leichenbergen das Ausmass dieses Krieges realisiert. Und die Gesangseinlage der Protagonistin sorgt zusätzlich für Gänsehaut. Das von Danny Strong verfasste Drehbuch geht stärker auf die einzelnen Figuren ein und rückt vorallem die beiden Drahtzieher hinter der ganzen Rebellion in den Vordergrund: Die undurchsichtige Präsidentin Alma Coin und den Spielemacher Plutarch Heavensbee. Das ist sicher keine schlechte Entscheidung, sind doch deren Darsteller Julianne Moore und Philip Seymour Hoffman neben Jennifer Lawrence die schauspielerischen Highlights des Films. Speziell Hoffman, für den dieser Zweiteiler seine letzte Schauspielrolle markierte, ist als selbstzufriedener Marketingheini eine Klasse für sich.
The Hunger Games: Mockingjay – Part 1 ist nach den ersten beiden starken Filmen der erste Tiefpunkt in dieser Reihe – das Finale der Rebellion ist eine fade Angelegenheit, die nur dank der starken Hand von Regisseur Francis Lawrence und dem Dreigespann Jennifer Lawrence, Julianne Moore und Philip Seymour Hoffman kein Totalausfall ist.