„The war for the mountain has begun!“
Die Zwerge haben den Berg Erebor zwar erreicht, doch noch ist ihre Reise nicht beendet. Der Drache Smaug ist zwar ausgeflogen, aber dafür wollen nun vier verschiedene Heere die Vorherrschaft am Gold in diesem Berg an sich reissen. Bilbo und die Zwerge stehen urplötzlich einer Elbenarmee und einem Heer wütender Menschen gegenüber, unterstützt werden sie von einer Zwergenarmee, die ihnen zu Hilfe eilt. Das überraschende Auftauchen einer Orkstreitmacht vereint die verschiedenen Heere, und plötzlich geht es in dieser Schlacht um weit mehr als nur einen grossen Haufen Gold. Mit The Hobbit: The Battle of the Five Armies beendet Peter Jackson seine zweite und wohl letzte Mittelerde-Filmtrilogie. Mit einer Laufzeit von 144 Minuten ist dieser Film nicht nur fast eine Stunde kürzer als The Lord of the Rings: The Return of the King, es ist auch generell der kürzeste Film dieser Hexalogie.
Meine – sofern man die Bücher nicht gelesen hat – spoilerhaltige Review, gibt es nach dem Klick.
The Hobbit: The Battle of the Five Armies beginnt mit einer Szene, die eigentlich in den letzten Teil gehören sollte, und die nur im Film ist, damit die Macher einerseits einen sauberen Cliffhanger haben, und andererseits auch beim dritten Film einen Drachen auf ihr Promozeugs kleben können. Nach einer guten Viertelstunde macht Bard dem feuerspeienden Smaug dann aber endgültig den Garaus und der Streit um dessen Erbe – nämlich das ganze Gold im Berg – kann endlich losgehen. Dabei rückt Jackson unverständlicherweise den von Luke Evans gespielten Drachentöter in den Vordergrund, was dazu führt, dass wir die eigentliche Geschichte um den Hobbit Bilbo nur noch stärker aus den Augen verlieren. Und so kann Martin Freeman in diesem dritten Teil nicht mehr wirklich glänzen. Ab und zu darf er dem von Richard Armitage sehr überzeugend gespielten und dem Wahnsinn verfallenen Thorin ins Gewissen reden, ansonsten bleibt der Halbling aber im Hintergrund.
Schliesslich müssen auch noch fünf Heere in diesem Film Platz finden, und alleine deren Einführung nimmt schon einen beträchtlichen Teil der Laufzeit in Anspruch. In bester Anchorman-Manier kommt ein Heer nach dem anderen zum Berg und erklärt den Zwergen um Thorin (oder sonstwem) den Krieg, bevor sich dann alle auf die Bösen stürzen, die Erebor aus irgendeinem Grund als strategischen Punkt nutzen wollen. Bei fünf involvierten Armeen dauert die Schlacht auch entsprechend lange, genaugenommen sind es fünfundvierzig Minuten, in denen wild durcheinander gekämpft und gemetzelt wird. Das ist denn auch der Punkt, an dem spätestens klar wird, dass zwischen The Hobbit: The Battle of the Five Armies und The Lord of the Rings: The Return of the King Welten liegen. Die titelgebende Schlacht mag unterhalten, weil die bösen Orks endlich mal so richtig auf den Deckel bekommen, wirklich in Erinnerung bleibt dieses Abschlussgemetzel trotz starker Choreografien und überzeugenden Effekten aber nicht.
Trotzdem ist The Hobbit: The Battle of the Five Armies zu empfehlen, weil er die Reihe würdig abschliesst (und weil Peter Jackson aus dem Epilogdesaster vom letzten Mal gelernt hat) und gut unterhält. Wer auch im dritten Anlauf noch immer erwartet, dass diese Trilogie auf dem Niveau von Lord of the Rings schliessen wird, ist wirklich selber schuld.