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O Menino e o Mundo (2014)

MeninoMundoFantoche

Animontag

Auf der Suche nach seinem Vater erkundet ein kleiner Junge die Welt, und erfährt dabei viel Schönes, aber auch viel Schlechtes. Der brasilianische Animationsfilm O Menino e o Mundo von Alê Abreu gewann beim prestigeträchtigen Festival d’Animation in Annecy sowohl den Publikumspreis als auch den Hauptpreis. Grund genug also, dieses kunterbunte Machwerk etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit O Menino e o Mundo ist Alê Abreu eine sozialkritische Fabel gelungen, die trotz wirren Fantasiewelten auch aktuelle politische Themen anspricht – und dies ganz ohne Worte. Eine faschistische Militärregierung, die die tanzenden Menschen auf der Strasse unterdrückt und den Fokus der Öffentlichkeit auf sportliches Hurra lenkt – so weit hergeholt ist die Geschichte, die uns Abreu da auftischt wahrlich nicht. Auf der Suche nach seinem Vater erkundet der Junge nicht nur die Welt, seine Entdeckungsreise ist auch eine Metapher für das Älterwerden und das allmähliche Zurücklassen der Kindheit.

Die reduzierte Machart und die fehlenden Dialoge machen Abreus zweite Regiearbeit zu einem schwer zugänglichen Film für jüngere Zuschauer – was gerade angesichts der wertvollen Botschaft, die ihm zugrunde liegt, sehr bedauerlich ist. Mit seinem kindlichen, naiven Stil, der mit kunterbunten Farbstiftzeichnungen und wirren Collagen aufwartet, könnte O Menino e o Mundo durchaus als „Kinderfilm“ durchgehen – doch für Abreu ist die Optik in erster Linie Stilmittel: Er zeigt uns die Welt durch die Augen eines kleinen Jungen – simpel und ehrlich.

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O Menino e o Mundo ist nicht nur einer der schönsten Animationsfilme, die ich seit Langem gesehen habe, der Film von Alê Abreu kann auch dank seiner vielschichtigen Story bei mir punkten.

9 Sterne

  • donpozuelo

    Wow, danke für den Tipp. Habe mir gerade mal den Trailer angeschaut… sieht ja wirklich umwerfend aus.

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  • donpozuelo

    @Owley: Ja, ich habe auch schon mal geguckt, sieht aber eher schwierig aus… schade…

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