„Have you heard the expression, ‚open your balls‘?“ – „No, sir.“ – „It made me feel dirty.“
Der Kunsthändler Charlie Mortdecai hat Schulden und steht kurz vor der Insolvenz. Da kommt ein Auftrag seiner Majestät ganz gelegen. Ein teures Kunstwerk wurde gestohlen und Charlie soll es wieder finden. Mortdecai ahnt nicht, worauf er sich bei diesem Auftrag eingelassen hat… Für Mortdecai musste ich zweimal früh aufstehen, da die erste Pressevorführung kurzfristig abgesagt werden musste. Gelohnt hat es sich nicht – die Komödie mit Johnny Depp ist ein ziemlicher Totalausfall.
Mit Mortdecai hat es sich Johnny Depp bei mir endgültig verspielt. Ich war bislang immer der Überzeugung, dass der Schauspieler eigentlich schon etwas kann und gar nicht so schlecht ist, wie er von allen Seiten gemacht wird. Aber nachdem er sich in den letzten Jahren eher schlecht als recht selber kopiert, kann und will ich das einfach nicht mehr gutheissen. Denn: Der grosse Schwachpunkt an diesem Mortdecai, das ist Johnny himself. Sein britischer Kunsthändler ist so fake wie die Gemälde, die er verhökert und kann zu keinem Zeitpunkt überzeugen oder unterhalten. Die Gags wollen nur selten zünden und mit seinem Rumgehampele alleine kann Johnny diese Darbietung leider auch nicht mehr retten.
Wo es zuviel Johnny hat, gehen die anderen Figuren unter – Paul Bettany als Mortdecais Handlanger Jock ist ziemlich witzig und auch Jeff Goldblum lässt in seinem Kurzauftritt durchblicken, dass da mehr dringelegen hätte. Doch Regisseur David Koepp hat den Schuss offenbar noch nicht gehört und vertraut voll und ganz darauf, dass Depp den Film tragen kann – ein folgenschwerer Fehler. Denn Mortdecai ist auch abgesehen von der Besetzung des Protagonisten nicht wirklich überzeugend. So will der an die Agentenfilme der Sechziger angelehnte Plot nie wirklich zum geschliffenen Look und der übermässig hektischen Action passen. Und somit fällt dieses Projekt auch ziemlich schnell auseinander, was angesichts der eigentlich witzigen Idee ziemlich schade ist und nicht nötig gewesen wäre.
Mortdecai ist für mich der erste Tiefflieger des neuen Jahres, ein typischer Januar-Film eben. Johnny Depp ist nicht witzig und mit ihm geht diese „Komödie“ auch schnell unter.