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Graval macht Stunk #10 – Lewis Trondheim

Mit den runden Posts (10, 20, 30) möchte ich meine Lieblingskünstler vorstellen, da ich aber nur zwei richtige Lieblingskünstler habe, werde ich schauen müssen, wer in Post Nummer 20 kommt. Anyway, hier möchte ich euch einen Künstler vorstellen, von dem ich schon seit Langem Fan bin. Hier kommt Lewis Trondheim!

Über Lewis Trondheim
Der französische Comiczeichner %§-§!@&$* wurde als Kind oft wegen seines Namens gehänselt, weswegen er sich den Künstlernamen Lewis Trondheim zulegte. Dass sein richtiger Name, Laurent Chabosy, mittlerweile ebenfalls bekannt ist, ist nebensächlich. Bekannt wurde Trondheim mit der Reihe Lapinot (auf deutsch als Herrn Hases haarsträubende Abenteuer verlegt), einer zehnteiligen Serie über einen tolpatschigen Hasen und dessen Freunde. Ebenfalls international erfolgreich ist er mit der wortlosen Fliegenstory La Mouche sowie der gemeinsam mit Joann Sfar kreierten Reihe Donjon.

Warum ich euch Lewis Trondheim vorstellen möchte
Ich habe in der Schulbibliothek vor Jahren zufällig seine Lapinot-Bände entdeckt, und dann alle gelesen, bis heute besitze ich noch keine, doch da Reprodukt nun die Reihe reprinted, werde ich sie mir bald alle zulegen. Die Stories sind immer lustig und nur selten ernstzunehmen. Trondheim versetzt seine Figuren immer in neue Szenarien. Mal geht es eher humorvoll in die Winterferien, mal ist die Story ein Western, dann geht es um Totems, Schamanen und Aberglauben, später finden wir uns in einer altenglischen Rosamunde-Pilcher-Kitsch-Romanze wieder und zuletzt gibt es sogar ein Drama; der wohl einzige Comic, der mich richtig zu berühren vermochte.

Doch noch mehr als die vielfältigen Settings gefällt mir vor allem Trondheims Zeichenstil. Der ist so herrlich krakelig und anatomisch inkorrekt, dass seine Comics dadurch aufgelockert werden und sehr lebendig wirken. Mit seinem Zeichenstil hat er auch Donjon geprägt, was noch interessant ist, da die Reihe mittlerweile von rund 20 Zeichnern gezeichnet wird, und bei allen der Trondheim-Einfluss zu sehen ist. Die Reihe um die Ente Herbert de Vauclair und ihren Freund, den Drachisten Marvin kann ich übrigens allen Fans von einfacher, aber doch unterhaltsamer Fantasy (mit vieeeeeeeel Humor und Augenzwinkern) empfehlen. Umso ernüchternder die Tatsache, dass Trondheim je länger je mehr die Zeichenarbeit an der Reihe an andere Künstler abgibt und dass auch bei Lapinot offenbar schon Schluss ist.

Mehr zum Künstler findet sich auf seiner Website, dem Porträt auf der Reprodukt-Internetseite und natürlich der Wikipedia (Lewis Trondheim, Lapinot und Donjon)

Bilderquellen: Porträt Lewis Trondheim: Wikimedia.Commons.org // Bild „Gener“: Editions-Delcourt.fr // Bild „Donjon“: Emmas-Comicworld.at