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Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro (1979)

LupinAnimontag

„Wem helfen wir?“ – „Dem Mädchen.“ – „Typisch.“

Ich kenne die Filme von Hayao Miyazaki in- und auswendig, doch einem Film hatte ich mich bisher immer entzogen: Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro (Das Schloss des Cagliostro). Der Film ist eine Umsetzung der erfolgreichen japanischen Anime-Serie Lupin III. der wiederum eine ebenso erfolgreiche Manga-Reihe zugrundeliegt. Die Serie über den Enkel des Meisterdiebs Arsène Lupin markierte in den Siebzigern eine der ersten Arbeiten des jungen Hayao Miyazaki, der mit der Langfilm-Adaptation schliesslich sein Kinodebüt gab. Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro erzählt, wie Lupin III. im Fürstenstaat Cagliostro eine Prinzessin aus den Händen des finsteren Grafen zu retten versucht.

Man merkt dem Film sein Alter an: Die Animationen sind sehr einfach und lassen den Schluss zu, dass das Budget dieses Films nicht sehr hoch gewesen sein dürfte. Das tut dem Witz dieses Filmes aber keinen Abbruch. Der japanische Filmemacher zeigt sich mit seinem Debüt von seiner humorvollen Seite: Mit seinen durchgeknallten Einfällen und dem überraschend hohen Mass an Slapstick ist Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro einer von Miyazakis lustigsten Filmen, der auch fast vierzig Jahre später nichts von seinem Charme eingebüsst hat. Während die Fliegerei hier noch nicht so einen grossen Stellenwert einnimmt wie in seinen späteren Filmen, zeigt sich schon jetzt deutlich Miyazakis Liebe zum Steampunk. Viele der in Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro behandelten Themen und gezeigten Figuren erinnern – vermutlich nicht zufällig – an seine späteren Filme der Achtziger Jahre, im Speziellen Kaze no Tani no Naushika (Nausicaä aus dem Tal der Winde) aber auch Tenkū no Shiro Rapyuta (Das Schloss im Himmel).

In Kürze:

Einen derart verspielten und unbeschwerten Animationsfilm wie Rupan Sansei: Kariosutoro no Shiro sucht man heute lange. Miyazaki, der mit den Jahren zunehmend ernstere Themen behandelte, zeigt sich hier von seiner witzigen Seite.

Wertung:

5 von 5 gefälschten Banknoten

Miyazakimontag

Ghibli
Animontag

Ab nächster Woche werde ich mich im Rahmen des Animontags wieder jeden Montag einem Animationsfilm widmen. Und zwar nicht irgendwelchen Filmen – bis Ende November steht der Animontag im Zeichen des japanischen Grossmeisters Hayao Miyazaki. In chronologischer Reihenfolge werde ich mich durch das Oeuvre dieses vielseitigen Filmemachers kämpfen, immer bemüht, seinen Werken gerecht zu werden und mein animationsgeschultes Auge auf die wichtigen Dinge zu werfen.

Im Übrigen bin ich mir bewusst, dass ich bereits früher einige Filme von Miyazaki rezensiert hatte – da ich diese Kritiken aber alle brutal schlecht geschrieben finde, werde ich sie grosszügig ignorieren. Einzig Gake no Ue no Ponyo (Ponyo) und Kaze Tachinu (The Wind Rises), werde ich nicht noch einmal besprechen.

Kaze Tachinu (2013)

KazeTachinu

„Airplanes are beautiful dreams. Engineers turn dreams into reality.“

Als ich mich vor einigen Monaten für den Studiengang Animation 2D an der Hochschule Luzern beworben habe, sollte man neben einem Portfolio der bisherigen Arbeiten auch eine Filmkritik zu einem Animationsfilm einreichen. Für mich war sofort klar, über welchen Film ich diesen Beitrag schreiben würde, lag die Erstsichtung von Hayao Miyazakis letztem Film Kaze Tachinu (Wie der Wind sich hebt) nur wenige Tage zurück. Mittlerweile habe ich den Film bereits zweimal im Kino gesehen und bin immer noch begeistert, weshalb ich euch diese Rezension in überarbeiteter Form präsentieren möchte. Nicht zuletzt, da ich auch der Überzeugung bin, dass sie auch für meine Aufnahme mitentscheidend war.

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Da ist man einmal kurz weg…

…und die Filmwelt wartet mit unzähligen Hiobsbotschaften auf. Die Animationsfilmwelt, that is.

Zum Einen bewahrheitete sich der Rausschmiss von Bob Peterson bei The Good Dinosaur. Den Regiestuhl teilen sich bis auf Weiteres nun John Lasseter, Lee Unkirch, Mark Andrews und Co-Regisseur Peter Sohn. Diese Nachricht ist aus mehreren Gründen traurig. Zum Einen reiht sich dieser Rausschmiss in eine lange Liste von Ablösungen ein – Jan Pinkava, der sich die Story zu Ratatouille erdachte, wurde auf halbem Weg durch Brad Bird ersetzt. Und von den letzten drei Pixar-Filmen wurde bei zweien ebenfalls der Regisseur ersetzt – Brad Lewis musste bei Cars 2 John Lasseter Platz machen (wirklich besser wurde der Film wohl nicht) und Brenda Chapman wurde ihr Herzensprojekt Brave mitten in der Produktion entzogen.

Pinkava, Lewis und Chapman waren aber anders als Peterson keine Pixar-Urgesteine. Dass das Studio offensichtlich nicht genug Vertrauen in seine Regieführung hat, ist ein trauriger Umstand. Und wenn es vier Regisseure bedarf, um das Projekt wieder auf Kurs zu bringen, muss da wirklich irgendwas schwer schiefgelaufen zu sein. Immerhin scheint Peterson (noch) keinen Groll zu hegen und freut sich stattdessen auf die Zukunft. Wo die liegt, ist unklar – es ist nicht auszuschliessen, dass Peterson Pixar verlassen dürfte, wie das Pinkava, Lewis und Chapman bereits vor ihm taten. Andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass Lasseter alles geben wird, um Peterson bei Pixar zu behalten. Denn Peterson ist trotz Allem fester Bestandteil der Pixar-Erfolgsmaschinerie.

Die andere Hiobsbotschaft betrifft Hayao Miyazaki, der wieder einmal seinen Rücktritt vom Filmgeschehen bekanntgab. Wieder einmal, weil er das bereits einige Male tat. Und sich bekanntlich nicht daran hielt. Trotzdem hat die Aussage diesmal ein bisschen mehr Gewicht, da der Mann in den letzten Jahren vorallem exekutive Aufgaben wahrnahm und nur noch wenige Filme drehte. Sein letzter Film Gake No Ue No Ponyo (Ponyo) liegt bereits fünf Jahre zurück – dazwischen schrieb und produzierte er viele Projekte für Ghibli. Gut möglich also, dass er es diesmal wirklich ernst meint und mit Kaze Tachinu (The Wind Rises, noch ohne deutschen Titel) seinen letzten Film bringt. Damit müssten wir auch auf seinen geplanten 2. Teil von Porco Rosso verzichten, sofern Miyazaki das Projekt nicht an jemand anderen weitergibt. Seinen Sohn, vielleicht?

Neuer Miyazaki-Film kommt im Sommer 2013!

Kaze tachinu

Eine schöne Nachricht erreicht uns aus Japan: Dort hat das prestigeträchtige Animations-Studio Ghibli zwei Projekte, die nächsten Sommer in die Kinos kommen, angekündigt. Und es sind nicht irgendwelche Projekte, sondern die neuen Filme der beiden erfolgreichsten Regisseure des Studios, von Hayao Miyazaki, dem Regisseur, der mit Mononoke Hime (Prinzessin Mononoke) und Sen to Chihiro no Kamikakushi (Chihiros Reise ins Zauberland) Animationsgeschichte schrieb, und Isao Takahata, bekannt für Hotaru no Haka (Die letzten Glühwürmchen).

Taketori Monogatari

Letzterer wird, wie angekündigt, die japanische Legende der Mondprinzessin als Taketori Monogatari (The Tale of the Bamboo Cutter, noch kein deutscher Titel) verfilmen, während Miyazakis Projekt tatsächlich die bereits früher angekündigte Biografie sein dürfte. Und natürlich wird sich auch dieser Film wieder um das Fliegen drehen, ein Thema, das Miyazaki schon lang beschäftigt, und in nahezu jedem seiner Filme eine Rolle spielte. Kaze Tachinu (The Wind Rises, auch noch ohne deutschen Titel) heisst sein erster Film seit fünf Jahren und erzählt vom japanischen Flugzeugdesigner Jiro Horikoshi, der das Mitsubishi A6M-Kampfflugzeug entwickelte, das im Zweiten Weltkrieg – unter anderem auch bei Pearl Harbor – zum Einsatz kam.

Beide Filme sind für den Sommer 2013 geplant, mehr ist aber – typisch bei Ghibli – nicht bekannt.

(via)

Whanimation Returns

Vor exakt anderthalb Jahren befasste ich mich mit kommenden Animationsfilmen der verschiedenen Studios. Nun sind viele dieser Filme bereits Geschichte, aktuell in den Kinos oder kommen schon bald, weshalb ich mich in einem zweiten Durchgang jenen Projekten widmen möchte, die nun ein bisschen nähergerückt oder in der Zwischenzeit angekündigt worden sind. Habe ich mich in der vorherigen Ausgabe noch vorallem den einzelnen Studios gewidmet, möchte ich diesmal den Fokus auf die Filme selber legen – wen die Hintergrundinfos dennoch interessieren, dem empfehle ich oben verlinkten, ursprünglichen Beitrag.

Da die erste Ausgabe damals noch als Wham!-Beitrag erschien, möchte ich den Titel beibehalten – auch wenn das Konzept Wham! offiziell begraben ist. Das interessiert aber eigentlich ja eh nur mich und darum: Viel Spass mit Whanimation Returns – das übrigens ein neues Logo hat, welches ich aufgrund mangelnder Vektorprogramme in mühseligster Handarbeit gebastelt habe. Jawohl! (mehr …)

Soundtrack of the Week – Ponyo

Ich möchte auch diese Woche wieder einen Soundtrack vorstellen, der mir in diesem Jahr sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, genauso wie der dazugehörige Film, auch wenn beide bereits aus 2008 stammen. Es ist ein sehr eigenwilliges Score meines Lieblingskomponisten Joe Hisaishi zum neuesten Werk von Hayao Miyazaki über ein kleines Goldfischmädchen, Ponyo. In diesem Soundtrack beschreitet Hisaishi gewissermassen Neuland, zumindest komponiert er Melodien, die für seine Verhältnisse doch sehr ungewohnt sind.

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Hayao Miyazaki-Filme

Ich hatte mir schon lange überlegt, mal aufzulisten, wie mir die Hayao Miyazaki-Filme gefallen, jetzt nachdem ich alle seiner Spielfilme gesehen habe (wenn man einmal vom Lupin-Film absieht). Weil ich so gerne Top-Listen habe (dodkalm und Lichtschwert können ein Lied davon singen ;)), mache ich das mittels einer Aufzählung. Und vielleicht mag ja jemand die Idee aufgreifen oder hat eine andere Ansicht. Ich freue mich immer über Feedback 😉

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Ponyo (2008)

ponyo

Mit dem Review zu Hayao Miyazakis Ponyo, dessen doofen deutschen Titel ich aufgrund mangelnder Durchdachtheit abgekürzt habe, möchte ich auch eine neue Handhabung vorstellen. Und zwar wird es nun ein bisschen anders aussehen mit den Reviews. Ich werde nicht mehr das Filmposter einfügen, sondern eine Filmszene und es wird auch keine Unterteilungen in „Story“, „Soundtrack“, etc. geben, sondern alles wird ein bisschen flüssiger gehalten. Und, ich bin mir bewusst, dass ich den ein oder anderen Leser enttäuschen werde, ich halte an der Wertungsfreiheit für die Filme fest. Das wärs dann auch schon.

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