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The Revenant (2015)

TheRevenant

„He’s afraid. He knows how far I came for him.“

Es gibt Filme, die man eigentlich gar nicht sehen möchte, letztlich dann aber doch sehen muss, weil man wissen will, ob sie wirklich so gut sind, wie das alle sagen. The Revenant mit Leonardo DiCaprio ist ein solcher Film, der mich nie wirklich interessiert hat. Seine übermässig von Pathos durchzogene Marketingkampagne liess mich kalt, und gleichzeitig wusste ich, dass ich diesen schon lange im Vorfeld gesetzten Oscar-Kandidaten am Ende dann doch gesehen haben musste. Und dann passierte, etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte: Alejandro González Iñárritus Film haute mich weg. Restlos. Die Geschichte des Trappers Hugh Glass, der in der eisigen Wildnis Nordamerikas zurückgelassen wird und schwerverletzt seinen Weg zurück finden muss, ist vom ersten, bis zum letzten Augenblick packend. Und das will bei einem dreistündigen Film etwas heissen.

Iñárritu mag ein sonderbarer Wirrkopf sein, dessen Attitüden das Budget künstlich aufblähten – doch der Mexikaner beweist mit The Revenant eindrücklich, dass er in einer eigenen Liga spielt. Sein das Wilde im Menschen beschwörendes Drama ist eine Wucht von einem Film. Ein rohes Meisterwerk, das in der kompromisslosen Art, wie es die Aufmerksamkeit des Publikums an sich reisst, bestenfalls mit Mad Max: Fury Road zu vergleichen ist. Das ist sicherlich auch Emmanuel „El Chivo“ Lubezki zu verdanken, der mit langen Takes und geschickten Perspektivwechseln die Spannung aufrecht erhält und gleichzeitig die Bedrohlichkeit dieser Wildnis heraufbeschwört. Und natürlich darf man auch Leonardo DiCaprio nicht vergessen, der in der Hauptrolle besticht. Iñárritu entlockt seinem Hauptdarsteller eine wilde und rohe Performance, die den Film trägt und der „ewigen Brautjungfer“ endlich den verdienten Oscar einbringen dürfte.

In Kürze:

Für mich ist The Revenant zusammen mit Mad Max: Fury Road einer der stärksten Filme der diesjährigen Oscar-Season. Ein kompromissloses und ungeschöntes Meisterwerk über die rohe Natur und das Wilde im Menschen.

Wertung:

5 von 5 quiekenden Bärenjungen