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Irrational Man (2015)

IrrationalManPromo

„I couldn’t remember the reason for living and when I did, it wasn’t convincing.“

Es ist gar noch nicht lange her, seit mit Magic in the Moonlight der letzte Film von Woody Allen in den Kinos lief, und bereits steht mit Irrational Man sein neues Werk vor der Tür. Ich muss zwar gestehen, dass ich mich seit Midnight in Paris auf keinen Film von Allen mehr richtig freuen mochte – und auch sein neuer Streifen reizte mich nicht gerade. Trotzdem habe ich mir diesen Film angesehen, und sei es nur, weil dem Kinojahr ohne einen Woody Allen-Film etwas fehlt.

Für sein fünfundvierzigstes Werk setzt Allen erneut auf Emma Stone, die wie schon in Magic in the Moonlight die Frau an der Seite seines Protagonisten spielt. Bei diesem handelt es sich um den in die Jahre gekommenen Philosophiedozenten Abe Lucas, der in seinem Leben keinen Sinn mehr sieht. Joaquin Phoenix gefällt zwar als bierbäuchiger Denker, der seine Sorgen im Scotch ertränkt, doch wirklich in die Gänge kommen will Irrational Man nicht. Das liegt mitunter daran, dass wir das alles einfach schon gesehen haben – Allen greift beim Techtelmechtel zwischen Abe und seiner Studentin Jill zu tief in die Klischeekiste.

Abes Leben bekommt einen Sinn, als er in einem Diner von einem Sorgerechtsstreit einer Frau erfährt, die an einen ungerechten Richter geraten ist. Der desillusionierte Philosophiedozent weiss: Wenn er den Richter töten würde, könnte er ein Übel aus der Welt schaffen, und diese somit verbessern. Die unerwartete Wendung gibt dem Film den dringend nötigen Drive und plötzlich wird Irrational Man richtig spannend – auch wenn das eingestreute Liebesgeplänkel zwischen Jill und Abe noch immer deplaziert wirkt.

In Kürze:

Woody Allen möchte dem Publikum in Irrational Man gleich zwei Geschichten erzählen – aber nur eine ist interessant genug. Diese bitterböse Satire ist bei Weitem kein Wurf, misslungen ist sie deswegen aber auch nicht.

Wertung:

3 von 5 praktischen Taschenlampen