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Avatar: The Last Airbender – Buch 3: Feuer

Mit Buch 1 und 2 ging es los und in Buch 3 findet die Serie Avatar, die ich als eine der besten Zeichentrickserien zu bezeichnen wage, ihr furioses Finale. Avatar Aang stellt sich dem düsteren Feuerlord in einem vierteiligen Endspurt, doch nicht nur für den kleinen Luftnomaden geht es um vieles im letzten Buch. Auch die anderen Charaktere, allen voran Zuko, begeben sich auf die Suche nach ihrem Schicksal und dem richtigen Weg. In meinen Augen ist das dritte Buch mit Abstand das Beste.

Aang erwacht nach seiner schweren Verletzung wieder auf einem Schiff der Feuernation. Während Sokka die Nachrichten von seinem Tod für einen Vorteil im Kampf gegen die Feuernation hält, sieht Aang darin genau einen Nachteil, denn dadurch sei die Hoffnung der Leute geschwächt. Dennoch gelingt es Sokka, Aang dazu zu überzeugen, undercover zu bleiben und so reist Team Avatar verkleidet durch die Feuernation, in der Hoffnung, einen Feuerbändiger zu finden, der Aang unterrichtet. Denn der Tag der Sonnenfinsternis ist nicht mehr lange hin, und bis dahin sollte der Avatar alle Elemente beherrschen. Derweil kämpft Zuko mit ganz anderen Sorgen: Nachdem Ba Sing Se eingenommen wurde, wird er zwar endlich wieder von seinem Vater akzeptiert. Doch dem Prinzen ist nicht wohl in seiner Haut. Einerseits verspürt er Reue, dafür dass er seinen Onkel Iroh verraten hat, andernseits zweifelt er an seiner Entscheidung, unter der Flagge von Feuerlord Ozai zu kämpfen.

Am Tag der Sonnenfinsternis, die dazu führt, dass Feuerbändiger nicht mehr bändigen können, da die Sonne verdeckt ist, plant das Team Avatar mit Unterstützung zahlreicher Freunde, eine Invasion der Feuernation. Doch der Plan geht schief: Der Feuerlord wusste von der Invasion und konnte sich verstecken. Team Avatar trifft auf der Suche nach dem Versteck nur auf Azula, die sie lange genug aufhält, um die Finsternis abzusitzen. Ozai wird gleichzeitig von Zuko aufgesucht, der ihm sagt, dass er die Feuernation verlassen, und sich Team Avatar anschliessen wird. Diese reagieren verständlicherweise erstaunt und reagieren argwöhnisch, nachdem sich Zuko jedoch beweisen kann, nehmen sie ihn, wenn auch nur langsam, in ihre Gruppe auf. Zuko bringt Aang die Tricks des Feuerbändigens bei und rüstet ihn für den finalen Kampf gegen den Feuerlord Ozai, seinen eigenen Vater. Dieser hat in der Zwischenzeit eine ganz neue Kriegsart entdeckt: Der Angriff aus der Luft. Mit diesem Vorteil und der Kraft aus Sozins Kometen will er alle anderen Nationen dem Erdboden gleichmachen, angefangen mit dem Erdkönigreich. Und nur Aang hat die Macht, sich ihm entgegenzustellen…

Man merkt diesem Buch rasch an, dass es auf den Schlusskampf zugeschnitten ist. Eigentlich liesse es sich in zwei Teile aufteilen, den ersten Teil bis zur Sonnenfinsternis, und den zweiten, bis zur Schlussschlacht. Doch das Buch nur auf diese Folgen zu reduzieren, damit täte man ihm Unrecht. Denn die restlichen Episoden bringen zwar die Story nicht wirklich vorwärts, dafür aber die Figuren und ihre Beziehungen. Zuko findet Zweifel an seiner Entscheidung, Aang zweifelt an sich selbst und auch die anderen Figuren haben noch Rechnungen offen. Nach der Finsternis kommt die Story ein bisschen vorwärts, nun muss Aang Feuerbändigen lernen, und dann verliert Zuko auch noch seine Fähigkeit zu bändigen. Und Sokka und Zuko machen sich auf, Suki und Hakoda aus einem Gefängnis der Feuernation zu befreien.

Diese Steigerung der Action hilft dem anfangs eher langsam und schwer vorwärtskommenden Plot des dritten Buchs sehr. Auch wenn diese Episoden ebenfalls ihren Charme und ihre Vorzüge haben, so sieht man zu Beginn kaum für den Serienverlauf relevante Actionszenen oder zumindest eine Story, die irgendwas mit dem Schluss zu tun hat. Dennoch hat es einige Perlen unter den Non-Action-Folgen, die niemand missen sollte. Unvergesslich sind „The Ember Island Players“ mit einer Theateradaption des bisher Geschehenen, oder der Gruselschocker „The Puppetmaster“, beides Folgen, die für den weiteren Verlauf eigentlich unwichtig wären, dem Zuschauer aber wichtige Informationen über die Charaktere und deren Verhältnis liefern.

Das Artwork wurde ebenfalls verbessert, man merkt schnell, dass man den eher simplen Stil der vorherigen Büchern losgeworden ist und nun Animationen auf hohem Niveau liefert. Vorallem gegen Ende zeigt sich das, beispielsweise in Form fiktiver Kamerafahrten, bei denen man etwas nicht nur aus einer Sichtweise sieht, sondern eben wie mit einer Kamera darum herum fährt. Diese Technik sieht man seit ein paar Jahren vermehrt und sie lässt ein Bild schon viel lebendiger wirken als eine sterile Aufnahme aus einer Perspektive.

Mir gefallen auch immer wieder die Kämpfe und wie sie umgesetzt werden, man sieht keine vorchoreografierten 0815-Fights, sondern packende Duelle mit erstaunlichen Wendungen. Neben der Tatsache, dass man sich für die Bändigungsstile verschiedene real existierende Kampftechniken ausgesucht hat, erkennt man auch die verschiedenen Kampfstile der Hauptfiguren. Gerade bei Aang ist mir je länger je mehr aufgefallen, dass er nicht angreifend kämpft, sondern abwartet und verteidigt, was vorallem in den ersten beiden Büchern zum Teil gnadenlos ausgenutzt wird. Gegen Ende geht er erstmals zum Angriff über, als er sich im Avatarzustand befindet und Ozai verfolgt.

Aber auch in anderen Punkten ist die Serie unglaublich durchdacht. So passen die Bücher zu den Jahreszeiten. Buch Wasser spielt im nassen Winter, Buch Erde im Frühling und Buch Feuer im heissen Sommer. Um den Kreis zu schliessen, würde ein Buch Luft im windigen Herbst spielen. Mit so einer durchdachten und detailgenauen Story hat man schon die halbe Miete, die andere Hälfte hat man mit guten Figuren, guten Bildern, guten Effekten – einem gut harmonierenden Gesamtbild. Und das alles sind Dinge, die auf diese Serie zutreffen. Ich könnte mich kaum an etwas Negatives an der Serie erinnern. Obligatorisch nun meine Top 5-Folgen:

  1. B3E17 – The Ember Island Players
  2. B3E20 – Sozin’s Comet, Part 3: Into the Inferno
  3. B3E21 – Sozin’s Comet, Part 4: Avatar Aang
  4. B3E8 – The Puppetmaster
  5. B3E3 – The Painted Lady

Avatar: The Last Airbender – Buch 2: Erde

Nach Wasser geht es nun im zweiten Buch darum, dass Aang das Element Erde meistert, bevor er dann im dritten Buch Feuer bändigen soll. Als Vorbereitung auf den Film und aus Interesse habe ich das erste Buch geschaut, doch mittlerweile hat mich die Serie richtig begeistert und so habe ich auch gut eine Woche nach dem ersten auch das zweite Buch durch.

Aang begibt sich mit Katara und Sokka auf die Suche nach einem Erdbändiger, der ihm das Element zu bändigen beibringen soll. Derweil hadert Zuko noch mit der Niederlage beim Nördlichen Wasserstamm, nichts ahnend, dass der Feuerlord bereits eine Agentin auf den Verräter angesetzt hat: Zukos eigene Schwester Azula. Die beiden fallen erst auf eine List Azulas herein, können letztlich aber doch fliehen. Zuko und Iroh beschliessen, die Feuernation hinter sich zu lassen und ein neues Leben anzufangen, während sich Azula mit der akrobatischen Ty Lee und dem Emo-Kid Mai zusammenschliesst.

In Gaoling trifft das Team Avatar auf die blinde Toph Bei Fong, die aber Dinge durch ihre geschulten Füsse und Hände besser wahrnimmt als mancher Sehende. Toph ist erst nicht angetan von der Idee, Aang als Lehrerin zu dienen, schliesslich stimmt sie jedoch zu. Doch ihre Eltern lassen sie nicht ziehen, sodass Toph ausreissen muss, um sich den anderen anschliessen zu können. Nach einigen Unterrichtsstunden beherrscht Aang das Element schon sehr gut. Derweil begeben sich Zuko und Iroh nach Ba Sing Se, um dort Azula zu entkommen, da sie unter all den Flüchtlingen nicht auffallen. In einem Teehaus finden sie neue Arbeit und Zuko macht eine Metamorphose durch, in der er sein altes Ich langsam abstreift.

Auch Aang und die anderen machen sich nach Ba Sing Se auf, da sie einerseits Appa an einen Händler in Ba Sing Se verloren haben, andererseits aber auch, weil sie dem Erdkönig eine wichtige Nachricht zukommen lassen müssen. Sie haben in Erfahrung gebracht, dass eine Sonnenfinsternis ansteht, und da Feuerbändiger bei Sonnenfinsternis nicht bändigen können, wollen sie diese Situation kriegstechnisch ausnutzen. Doch in Ba Sing Se ist nichts, wie es scheint. Und so muss sich das Team Avatar nicht nur der Feuernation stellen, die die Stadt infiltriert, aber auch einem korrupten Sicherheitschef. Und plötzlich haben sie noch einen weiteren, unerwarteten Gegner, aber auch einen unerwarteten Verbündeten. Oder sind die Rollen umgekehrt?

Vielleicht klingt dieser letzte Abschnitt leicht verwirrend, doch das ist die Story des zweiten Buches auch. Vor allem gegen Ende stehen die Protagonisten immer wieder Lügen und Intrigen gegenüber, und manch einer, der eigentlich gut war, ist plötzlich böse. Oder eben, umgekehrt. Dieses Buch ist viel düsterer als das erste, man merkt, langsam ist fertig lustig, nun gehts ans Eingemachte. Gerade in Ba Sing Se, wo sich das Team Avatar, aber auch Iroh und sein Neffe Zuko, Sicherheit erhoffen, ist die Welt nicht mehr im Reinen, und letztlich müssen die Völker eine herbe Niederlage gegen die übermächtige Feuernation einstecken.

Mir gefällt diese Wende von Unterhaltung zum Düsteren, Ernsthaften. Den Höhepunkt erreicht diese Wende wohl in Zukos Rückfall. In der gesamten Staffel hat er sich langsam von der Feuernation abgewandt und letztlich zu einem „guten Kerl“ geändert. Und dann erliegt er auf einmal der Versuchung und schliesst sich seiner Schwester an. Das unterstreicht für mich, dass es nun fertig ist mit Happy End, dass alles möglich ist, und das bildet doch eine gute Ausgangslage für das dritte Buch. Auch Aang macht eine Veränderung durch, er merkt, dass er seine Gefühle längst noch nicht kontrollieren kann, wie es beim Verlust von Appa zu sehen war, aber auch, als er Katara loslassen sollte. Diese Szenen mit dem Guru Pathik gefallen mir ganz gut, nicht zuletzt wegen der auffälligen Parallele zu „Das Imperium schlägt zurück“, letztlich finde ich aber, hätte man klarer zeigen können, ob Aang nun den Avatarzustand kontrollieren kann, oder nicht.

Doch der Humor, der Avatar ausmacht, kommt nicht zu kurz, auch wenn der eher im ersten Teil des Buches vorkommt, doch auch mit Toph, die vorwiegend im zweiten Teil vorkommt, gibt es zahlreiche lustige Szenen. Meist drehen sich diese um ihre Blindheit, wobei man sich nie darüber lustig macht, sondern sie sich damit über andere lustig macht. Wie, als sie Sokkas Zeichnung, die alle schlecht finden, lobt. Trotzdem werde ich noch nicht wirklich warm mit Toph, irgendwie gefiel mir das Team Avatar vorher etwas besser, aber vielleicht ist das nur Gewöhnungssache, schliesslich sind es mittlerweile 39 Episoden mit Aang, Katara und Sokka, aber nur knapp die Hälfte mit Toph. Ungeachtet dessen gefällt mir die Steigerung und die Veränderungen der Serie sehr gut, und wenn die Qualität so hoch bleibt oder sogar noch in ähnlichem Masse zunimmt, dann kann das dritte Buch nur gut sein. Zu guter Letzt also meine fünf Favoriten der Episoden:

  1. B2E02 – The Cave of Two Lovers
  2. B2E15 – Tales of Ba Sing Se
  3. B2E20 – Crossroads of Destiny
  4. B2E13 – The Drill
  5. B2E12 – The Serpent’s Pass

Avatar: The Last Airbender – Buch 1: Wasser

Ich habe mich ja bereits mit Buch 1 von Avatar im letzten Wham!, pardon Whaang!, befasst. Bereits zuvor hatte ich die Serie einige Male mit meinem Neffen geschaut, da er ein grosser Avatar-Fan ist, und das Ganze sah doch besser aus, als ich dachte. So lieh ich mir Buch 1 der Serie, um für den Kinofilm „The Last Airbender“ vorbereitet zu sein, denn dieser behandelt ja Buch 1.

Nachdem er 100 Jahre im Eis eingeschlossen war, wird der 12-jährige Avatar Aang, Herr aller vier Elemente, ein Luftnomade und mittlerweile der letzte seiner Art, eher zufällig von der Wasserbändigerin Katara und ihrem Bruder Sokka aus seinem Eisgefängnis am Südpol befreit. Da er hundert Jahre abwesend war, weiss er nicht, dass mittlerweile die Feuernation den anderen Nationen (Erdkönigreich, Wasserstämme und Luftnomaden) den Krieg erklärt hat, und diese gnadenlos unterjocht.

Prinz Zuko, der Sohn des mittlerweile dritten Herrschers seit Kriegsbeginn, Feuerlord Ozai, wurde von diesem aus dem Herrschaftsgebiet der Feuernation verbannt, und kann seine Ehre nur wiederherstellen, wenn er den Avatar in die Feuernation bringt. So beginnt eine erbitterte Jagd des jähzornigen Prinzen, der stets von seinem ruhigen, teetrinkenden Onkel Iroh begleitet wird, nach dem Team Avatar um Aang, Katara und Sokka, die sich zum nördlichen Wasserstamm aufmachen, wo Aang, der lediglich ein Element, nämlich Luft, bändigen kann, erst einmal Wasser bändigen lernen soll.

Auf ihrem Weg finden sie neue Freunde, merken aber auch, dass die Nachricht der Rückkehr des Avatar nicht immer für freudige Gesichter sorgt. Viele Leute sind der Meinung, dass der Avatar mit seinem Verschwinden vor hundert Jahren im Stich gelassen hat. Und so muss Aang damit klarkommen, dass nun eine grosse Verantwortung auf seinen Schultern lastet, während sein Gegenpart Zuko nicht nur gegen den Herrn der Elemente, sondern auch gegen den finsteren Feuer-General Zhao ankämpfen muss.

Mir gefällt die durchdachte Geschichte von Avatar, alles und jeder hat seinen Platz und seine Hintergrundgeschichte, und alles ergibt einen Sinn. Wir haben nicht eine 0815-Welt, wie in manch anderer für Kinder konzipierter Serie, in der man für eine Geschichte einfach neue Schauplätze und Figuren kreiert, sondern Schauplätze und Figuren, zu denen die Macher immer wieder zurückkehren und die sie immer wieder in die Story einbauen (sogar als Running Gag, wie den Kohlkopfhändler, der stets seine Kohlköpfe zerstört kriegt).

Gegen Mitte des ersten Buchs wirkt die Serie aber mehr wie eine Serie, bei der jede Folge eine neue Geschichte erzählt, als wie eine Serie, die einen klaren Ablauf der Folgen hat. Jedesmal finden sich die Figuren an einem neuen Ort und die Story ist grösstenteils unabhängig von den vorherigen Folgen. Etwa ab der 15. Folge (Bato of the Water Tribe) wird das aufgelöst, in dem man eine Kopfgeldjägerin das Team Avatar verfolgen sieht, und sie dabei alle zuvor von Aang, Sokka und Katara besuchten Stationen besucht. So schliesst sich dann doch ein Kreis und eine gewisse Kontinuität kehrt ein, die bis zu den Schlussfolgen anhält.

Ich denke, die Serie ist nicht nur eine Kinderserie, und das macht sie auch so erfolgreich. Es gibt sehr viele Witze und Szenen, die jüngere Zuschauer wahrscheinlich nicht verstehen würden. Von Running Gags über Kommentare bis hin zu Witzen über Stimmbruch und sarkastischen Sprüchen. Ich glaube kaum, dass ein Kind deswegen lachen würde. Umgekehrt finde ich aber auch die eher an Kinder gerichteten Slapstick-Jokes oder Einspieler wie das „Penguin Slide“ episch, schon schade, dass diese Sequenz nicht in den Film gefunden hat. Für den Humor zuständig sind vor allem Tolpatsch Sokka auf der Seite der „Guten“ und der ruhige Gourmet und Musikfreund Onkel Iroh auf der Seite der „Bösen“, obwohl, so böse ist Iroh auch wieder nicht. Die Serie spricht aber immer wieder ernstere Themen an, wie den Tod, der in Form der Verluste diverser Familienmitglieder und Freunde, aber auch direkt, bei Prinzessin Yue, gezeigt wird. Mir gefällt es, dass die Serie ernste Themen immer angemessen behandelt, nie überdramatisiert, aber auch nicht ganz weglässt.

Ganz gut ist die Wahl der Sprecher, allen voran der leider verstorbene Mako, der japanisch-amerikanische Sprecher für Onkel Iroh, dessen Stimme herrlich zu der Figur passt. Etwas erstaunt bin ich davon, dass man Kinder die Kinderfiguren sprechen liess, etwas das man schon lange nicht mehr tut, da die Sprecher, sobald sie den Stimmbruch haben, ausgewechselt werden müssten. Da Avatar aber nur drei Bücher hat und ebensoviele Jahre lief, ist es nicht so schlimm, dass man Kinder und Jugendliche zu Wort kommen lässt. Denn sämtliche Sprecher der jungen Figuren, von Zach Tyler bis Mae Whitman („You punched me in the boob!“) passen perfekt, bei den Voice Actors hat man wirklich gute Arbeit geleistet. Ich freue mich schon sehr auf den Feuerlord alias Mark Hamill, wenn der dann eine grössere Sprechrolle erhält.

Das Artwork ist sehr schön, die Figuren und ihre Outfits sind durchdacht (allen voran der Blue Spirit), genauso sind die Orte und Landschaften. Es wird selten mit der, wie ich sie nenne, „Ebenenanimation“ gearbeitet, bei der jede Ebene, meist nur der Vordergrund, animiert wird und dann über die Hintergrundebene gelegt wird, oder gezoomt wird, was meist ziemlich übel aussieht. Abgesehen von zahlreichen Artwork-Goofs ist das Design und die Animation überzeugend, aber eben: Immer noch ausbaufähig. Der Soundtrack ist ziemlich fein und subtil, meist Rhythmus-Instrumente oder asiatische Blasinstrumente, ab und zu hört man auch westliche Instrumente heraus. Auffallend ist, dass für die Feuernation oft dasselbe Thema, wie beim Imperialen Marsch, eingesetzt wird.

Meine fünf Lieblingsepisoden sind daher:

  1. B1E20 – The Siege of the North, Part 2
  2. B1E19 – The Siege of the North, Part 1
  3. B1E13 – The Blue Spirit
  4. B1E6 – Imprisoned
  5. B1E1 – The Boy in the Iceberg

The Last Airbender (2010)

Da der Film die Story der Serie adaptiert, gibts keine Spoiler. Lesen erwünscht.

Was bringt es schon, ein Review zu „The Last Airbender“ zu schreiben? Entweder finde ich den Film wie die Ami-Kritiker scheisse, dann werden nur noch weniger den schauen wollen, finde ich ihn gut, dann glaubt mir angesichts der vernichtenden Kritiken aus den USA sowieso keiner, weil ich schon das ein und andere Mal alleine mit meiner Meinung dagestanden habe. Also wär es das beste für mich, die Umwelt und den Film, wenn ich es lassen würde, ein Review zu tippen. Aber wisst ihr was: Ich pfeif drauf, hier kommt mein Review :mrgreen:.

Story
Nach 100 Jahren Abwesenheit kehrt der Avatar Aang, Herr aller vier Elemente, zurück und wird von der Wasserbändigerin Katara und ihrem tolpatschigen Bruder Sokka aus seinem Eisgefängnis befreit. Mittlerweile hat die Feuernation unter der Herrschaft von Feuerlord Ozai, den anderen drei Nationen (Luftnomaden, Wasserstämme und Erdkönigreich) den Krieg erklärt. Des Feuerlords verbannter Sohn, Prinz Zuko versucht, den Avatar zu fassen, und dadurch seine Ehre wiederherzustellen, doch Ozais finsterer Scherge Zhao hat genau dasselbe im Sinn…

Die Story orientiert sich sehr stark an jener der TV-Vorlage, abgehandelt im „ersten Buch“, sprich, der ersten Staffel. Auf diese folgen zwei weitere Bücher, die man ebenfalls filmisch umzusetzen gedenkt. Zwar wurden einige Abstriche gemacht, jedoch verkraftet der Film dies. Denn meist sind dies nebensächliche Einzelhandlungen, oder zwar etwas schade, humorvolle Einspieler. Alles in allem liefert die Story keine Überraschung, etwas anderes wäre auch eher unnötig und unsinnig.

Was dem Film aber sichtlich fehlt, ist der Humor. Zwar gibt es mehr Humor, als man aufgrund des Trailers annehmen konnte, doch trotzdem ist das noch zu wenig. Wahrscheinlich könnte man die lustigen Einlagen an einer Hand abzählen, und obendrein stammen die meisten davon von Sokka. Etwas zu düster gestaltet wurde der zweite Lachgarant, Onkel Iroh, der in der Serie immer wieder seine „roasted duck“ oder den Tee anpreist, hier aber weit ernsthafter gestaltet wurde.

Charakter & Darsteller
Ich kann nicht sagen, ob man sich bei den Figuren wirklich an die Serie gehalten hat, oder ob man nicht eher alles in der Macht stehende getan hat, um dieser fernzubleiben. Denn manche Figuren sind eine 1:1-Übernahme aus der Serie (Aang, Sokka, Zhao und Yue), andere haben haben optisch nur teilweise Ähnlichkeiten mit den TV-Vorbildern (Katara) und wiederum andere haben so gut wie nichts mit den Filmvorbildern gemeinsam (Gyatso, Ozai, Zuko und Iroh). Während aus dem alten Mönch Gyatso ein junger Mann (und dann ohne Gyatso-Schnauzer) gemacht wurde, zeigte man den mächtigen Feuerlord als weichlichen Kerl, bestenfalls Underdog. Sein Sohn Zuko wurde wohl Dev Patels Image zuliebe nicht entstellt und hat keinen Zopf, Onkel Iroh ist statt klein und dick, gross und normal gebaut. Man kann das als kleinlich abtun, bei einer Adaption, die sonst so nahe am Original ist, finde ich das aber echt schade.

Schauspielerisch stiehlt hier niemand den anderen die Show – es gibt bessere und schlechtere Darstellungen. Während mir Aasif Mandvi als General Zhao, Jackson Rathbone als Sokka und Shaun Toub (Yinsen aus Iron Man) als Onkel Iroh, abgesehen von der Ernsthaftigkeit, gut gefallen haben, musste ich bei anderen leiden. So sind für mich die Vorschusslorbeeren für Noah Ringer unverständlich, man könnte vor allem zu Beginn meinen, der Junge würde vom Blatt ablesen, je länger, desto erträglicher wird seine Leistung. Dennoch: Bei dem, was andere Leute in seinem Alter heute liefern, darf man ruhig besseres erwarten. Auch Dev Patel spielt Zuko eher als schwächlichen und ideenlosen bösen Wicht, als den jähzornigen Zuko, den man aus der Serie kennt. Die grösste Enttäuschung ist aber die Wahl von Cliff Curtis ala Feuerlord Ozai, der nicht wirkloich böse wirkt, und der obendrein im ersten Buch nicht einmal gezeigt wird. Wenn etwas an dem Film richtig mies war, dann Feuerlord Ozai.

Da man versucht hat 20 Folgen à etwa 20 Minuten in 90 Minuten Film zu packen, ist es verständlich, dass vieles dem eng geschnürten Drehbuch zum Opfer fällt. Man hat aber versucht, möglichst viel im Script zu behalten, sodass man nicht viel Platz für die ohnehin schon eher fahlen Hauptcharaktere übrig hat. Die Streitigkeiten zwischen Sokka und Katara kommen kaum auf, genauso wie die „Romanze“ zwischen Aang und Katara. Lediglich für das Tatütata zwischen Sokka und Yue hatte man Platz, wahrscheinlich, weil die beiden wohl die beiden Hingucker ihrer Geschlechter sind, und weil man vermutlich die Liebe nicht ganz aussen vor lassen konnte. Dennoch ist das dann doch ein bisschen wenig Lovestory verglichen mit der Serie.

Design & Effekte
Abgesehen vom Charakterdesign, das wie erwähnt stellenweise failt, ist das Design sehr gelungen. Die Orte wurden sehr genau übernommen, oder zumindest mit einer Ungenauigkeit, mit der man noch durchaus leben kann. Etwas das mir auch sehr gefällt, ist, wie man die Schiffe der Feuernation gestaltet hat, die triefen ja schon vor Epischkeit. Die Tiere wurden in meinen Augen ebenfalls sehr genau übernommen, wenn auch hier zu bemängeln ist, dass ausser den nötigsten Lebewesen kaum andere Tiere animiert wurden, irgendwo musste man bei all den Effekten Abstriche vornehmen. Denn der Film hat ausgesprochen viele Effekte, diese sind auch sehr schön, aber nicht alle sind nötig, viele davon bremsen den Film erheblich ab. Denn das neue Avatar ist noch lange nicht das alte Avatar.

Soundtrack
Die Musik zum Film wurde von James Newton Howard komponiert und orientiert sich stark an den trommel- und flötengeprägten Klängen der Serie. Sie hat definitiv Ohrwurmpotenzial, ist aber nicht zu dominant und nimmt ihre Hintergrundrolle gut wahr.

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Action & Bändigen
Shyamalan spart definitiv nicht bei der Action. Es gibt reichlich Fights und viele Bändiger-Action. Die Martial Arts-Fights rocken richtig und lockern den Film richtig auf, wenn gebändigt wird, sieht das ganze ziemlich glaubwürdig und cool aus, nur machen die Bändiger egal welcher Herkunft immer etwas viel Aufhebens für einen kleinen Plop, in der Serie wurden die Bändigungssequenzen viel schlichter gestaltet. Etwas störend ist, dass die Feuerbändiger nicht wie in der Serie aus dem Nichts Feuer kreieren können, sondern stets eine Feuerquelle brauchen. Vielleicht mag das grundsätzlich logischer sein, den Film macht es dafür etwas unlogischer.

The Last Airbender ist kein Meisterwerk, er hat dafür zu viele Schwächen. Zwar sind es nur kleinere Mängel, alles in allem wiegen diese aber doch zu schwer auf. Doch wie Franz Everschor vom Film-Dienst meint: „Die rigorose Ablehnung, die The Last Airbender in den USA erfuhr, hat er nicht verdient.“ Ich schliesse mich dem an und empfehle den Film für einen gemütlichen Kinoabend mit leichter Kost!

P.S. M. Night Shyamalans versteckte, nicht ganz jugendfreie, Botschaften Teil 1432:

Bilderquelle: Team-Twilight.com