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Bild der Woche #81

Im Moment mache ich quasi so etwas wie eine Schweizerreise. Also nicht wirklich. Aber ich verteile Kataloge für ein Möbelhaus, das an vielen Bahnhöfen der Schweiz Promotionen veranstaltet. Wir geben den Kunden die Kataloge, und bewerben die Aktion, bei der man ein Möbelstück mit dem eigenen Namen für 50% erhält. Darum auch die Shirts mit diesen Namen (Ich hiess schon Tim, Alex, Oscar und sogar Peter). Dabei erlebt man, neben der Erfahrung, dass die Passanten einen derartigen Job gerne als Freipass sehen, um einen böse anzufauchen und rumzuschubsen, einige lustige Dinge. Ein paar Anekdoten:

  • Die ganz witzigen Leute bedankten sich bei einem mit „Danke, Tim“ oder lachten über das Shirt, das die Aufschrift „Ich heisse Peter“ trägt. Und nehmen wohl an, dass man das im Laufe des Tages nicht schon 1000 Mal gehört hat. Hat man aber.
  • Viele ältere Leute fanden, dass sie ja schon alle Möbel hätten, die sie bräuchten. Ein Herr erklärte im Detail, dass er einen Tisch, ein Bett, einen Kochherd und ein WC hätte und alles, was er noch bräuchte, wären 10 Franken für Hörnli. Mein Angebot eines 10 Franken-Möbelgutscheins schlug er aus.
  • Nach einem ausgesprochen stressigen Tag liess der Lieferant ein Palett mit rund 2000 Katalogen auf den regennassen Boden umkippen.
  • Ein Mann erklärte mir ganz ausführlich, was denn die Namen „Paul“, „Janine“, „Ariel“ und etwa noch 50 weitere Namen bedeuteten. Und liess mich nicht mehr weg, bis er auch den letzten möglichen Namen analysiert hatte.
  • Ich wurde mehrmals gefragt, ob man den Katalog essen könne.
  • Eine Dame hörte sich das Sprüchlein der 50%, das ich runterspulte, an, lächelte und fand dann nur im Gehen: „I love your accent, but I don’t understand A SINGLE WORD.“
  • Für einen Mann aus Bern sollte ich das Sofa, das wir ausgestellt hatten, nach Bern tragen. Für einen Fünfliber.
  • Ein paar minderjährige Teenies wollten sich mit mir fotografieren lassen.
  • Jemand war der Auffassung, dass das Möbelhaus verantwortlich für sämtliches Übel im Lande sei. Und tat dies in entsprechender Manier kund.
  • Ich wurde gebeten, nachzuschauen, ob es Artikel mit Namen Punjarahab, Mohammed oder Mustafa gab. Gab es erstaunlicherweise nicht.
  • In Basel schenkte uns die Verkäuferin des „Läckerli Huus“ Läckerli. ABSOLUTES HIGHLIGHT.