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Mir pfyffe druff

Heute um vier Uhr morgens gingen in der Basler Innenstadt die Lichter aus. Die riesengrosse Menschenmasse, die sich dort versammelt hatte, jubelte jedoch erstaunlicherweise. Was denn los war? Heute morgen fingen in Basel die „drey scheenschte dääg“ an, die Fasnacht, die bis Donnerstag um 4 Uhr früh andauern werden. Begonnen hat das alles mit dem „Morgestraich“, bei dem alle Cliquen, also Fasnachtsgruppen mit ihren Wagen durch die Strassen ziehen. Die Wagen sind von innen beleuchtet und zeigen Sujets, die das Jahr prägten. Arg drunter kamen dieses Jahr Gaddafi und Steinbrück, die „immer uff die glaini“ gehen und natürlich die Schweizer Gegenseite, Bundesrat Merz. Ein ebenfalls oft gewähltes Motiv war der Cervelat, der ja leider keine Rindsdärme mehr verwenden darf, was seinerzeit auf Unverständnis und Unmut im Volk stiess. Umrahmt wird das Ganze vom grössten Pfeifkonzert der Welt, bei dem die maskierten Fasnächtler Piccolo- und Trommelmärsche spielen.

So machten mein Bruder und ich uns um zwanzig vor Eins auf den Weg nach Basel, in Zürich mussten wir eine Stunde warten, was wir dann noch in einer Beiz taten. Danach gings im Extrazug nach Basel, wobei wir ein Abteil mit einem Goldküsten-Bünzli-Ehepaar erwischten, das sich schonmal schwertat, uns Platz zu machen. Darauf diskutierten sie lautstark darüber, dass man Jugendgewalt eindämmen könne, wenn man dem Kind verbiete, in Baggys rumzulaufen :mrgreen: In Basel kauften wir dann noch zwei „Blaggette“, Fasnachtsplaketten, mit denen einerseits die Cliquen finanziert werden, und die seit hundert Jahren Fasnachtstradition haben.

Wir verzehrten dann noch rasch zwei Bratwürste, obwohl es in den „Broootwirscht“ gar kein Brot hatte (Flachwitz, ich weiss :P). Dann gings los. Um 4 Uhr ging die Beleuchtung aus und die Menge schrie und jubelte wie an einem Popkonzert o.O Die Cliquen beschritten immer wieder andere Routen, sodass sie mal links von einem, dann rechts durchkamen. Da es regnete, machten wir uns dann kurz nach 5 auf, um in einer Beiz die traditionelle Mehlsuppe oder die Kääs- oder Zibelekueche zu essen. Die Stimmung war echt gemütlich 🙂 Auf dem Weg zum Bahnhof entdeckten wir noch einen Crèpes-Stand, an dem wir uns noch mit Crèpes eindeckten, und dann gings heimwärts. Für unsern Basler Grossvater wollten wir auch noch ein Blaggette kaufen, kamen aber leider nicht mehr dazu, da keine Verkäufer mehr zu sehen waren. So muss ich vielleicht demnächst nochmal nach Basel 🙂 Um 7 Uhr kamen wir dann schliesslich zu Hause an, wo wir uns synchron schlafen legten 😉

Noch mehr Plämpu

Es wird eng in meinem Header, denn heute hats wieder zwei Medaillen geregnet für die Eidgenossen – Einmal Gold in der neuen Disziplin Ski-Cross, bei der vier Fahrer, wie im Snowboard-Cross, eine Buckelpiste runterfahren. Ins Ziel kommen im Schnitt deren drei 😉 Stossen und Drücken ist erlaubt. Der Schweizer Mike Schmid liess die Konkurrenz jedesmal weit hinter sich und holte verdient die goldene Medaille. Gratuliere!

Die zweite Medaille ist eine bronzene und dies im Skifahren, in der Super-Kombination. Geholt hat sie Silvan Zurbriggen, der sich damit zwei Zehntel vor dem undankbaren vierten Carlo Janka (auch ein Schweizer – haha) plaziert hatte, holte damit seine erste Olympiamedaille. Wenn es noch mehr Medaillen werden, krieg ich dann langsam Kopfzerbrechen mit meinem Aushang im Header. 😉

Ich mach mich jetzt bereit für meine Zugfahrt nach Basel, wo um vier Uhr der Morgestraich, also Beginn der Fasnacht, losgeht 🙂