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Face/Off (1997)

FaceOff

„It’s like looking in a mirror, only, not.“

Der Cop Sean Archer muss sich für eine Undercover-Mission das Gesicht seines toten Erzfeindes Castor Troy anoperieren lassen – klingt komisch, ist aber so. Was Archer nicht weiss: Troy ist gar nicht tot, sondern nur im Koma. Und als er aus diesem urplötzlich gesichtslos erwacht, kommt ihm auf der Suche nach einer Visage jenes von Archer in die Finger. Was man damit alles anstellen kann. Der Thriller Face/Off zählt zu Nicolas Cages grössten Erfolgen und ist ein gutes Beispiel dafür, wie kultig die Nineties wirklich waren.

Übrigens: Falls ihr weitere Neunziger-Filme kennt, denen ich mich in kommenden Freitagsneunzigerreviews widmen soll – ihr wisst, wie man hier kommentiert.

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Con Air (1997)

ConAir

„They somehow managed to get every creep and freak in the universe onto this one plane. And then somehow managed to let them take it over. And then somehow managed to stick us right smack in the middle.“

Ah, die Neunziger! Die Zeit schlechter Frisuren, von MTV – und auch die Zeit von Nicolas Cage. Während der Mann heute vorallem Blödsinn macht (Joe ist da natürlich eine willkommene Ausnahme), war er Ende des letzten Jahrtausends ein gefeierter Star. Nach dem grossen Erfolg von The Rock folgte mit dem Flugzeugthriller Con Air ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere. Und auch der nächste Film von Nicolas Cages Quasi-Trilogie, Face/Off sollte ein grosser Erfolg werden. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

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Joe (2013)

Joe ZFF2013c

„If you go to Joe, keep it real to Joe.“

Er hatte es geschafft. Nach Jahren auf der Strasse, geprägt von Drogen und Alkohol, hatte Gary Poulter tatsächlich einen Job als Schauspieler bekommen. Und nicht irgendeinen – David Gordon Green besetzte eine der Hauptrollen seines Films Joe mit dem 53-jährigen Obdachlosen. Poulter war entschlossen, seinem Leben auf der Strasse endlich den Rücken zu kehren und spielte sich die Seele vom Leib. Er konnte sogar an einem Casting zu einem anderen Film teilnehmen. Das Leben schien Poulter endlich eine zweite Chance gegeben zu haben. Doch am 19. Februar 2013, zwei Monate nach Abschluss der Dreharbeiten, wurde Poulter mit überdurchschnittlich viel Alkohol im Blut tot in einem Teich aufgefunden – seine Sucht hatte ihn wohl wieder eingeholt und ihn schliesslich nicht nur das Leben, sondern auch eine Zukunft gekostet, die er sich schon seit jungen Jahren sehnlich gewünscht hatte.

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The Rock (1996)

„We’ve brought you here because there’s a situation that we think you can help us with.“ – „And what might that be? I’ve been in jail longer than Nelson Mandela, so maybe you want me to run for president.“

Die Liste meiner Allgemeinbildungs-Filmlücken ist gross. Sehr gross. Weit oben auf die Liste gesetzt wurde neben Fight Club und Die Hard auch The Rock, und zwar von Simon, der den Film als seine persönliche Erleuchtung bezeichnete und mir im Detail beschrieb, wie ihn der Streifen von Michael Bay zum – cineastischen, wohlgemerkt – Orgasmus trieb. Oder sowas in der Art. Jedenfalls gab und gibt es keine Gründe, The Rock nicht zu gucken, und sei es nur, um sich eine weitere Bildungslücke zu schliessen.

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Kick Ass (2010)

Über Outnow.ch habe ich Tickets für die Vorpremiere zu Kick Ass gewonnen, die heute stattfand. Denn bei uns – anders als wie in Deutschland – startet der Film nämlich diese und nicht erst nächste Woche. Ich habe die Spoiler zensiert, die weiss ausgesparten Stellen bitte nicht markieren, wenn man sich den Filmspass nicht verderben lassen will. Ich warne nur mal: Kick Ass ist echt Kick Ass. Ich meine es ernst, er IST KICK ASS. Nichts für zartbesaitete Individuen.

Soundtrack

Ich weiss, der Film hat weissgott mehr zu bieten als den Soundtrack, aber der dicke, fette Pluspunkt für Kick Ass liegt in der Musik. Der Soundtrack wird schonmal gekauft, weil ich gerade gesehen habe, dass der Titeltrack von Mika stammt. Das fette Intro-Thema stammt jedoch von Prodigy und gab dem Film ein geniales Feeling. Prodigy sind auch für das endgeniale Fighting Theme verantwortlich (Omen), das mir den Rest gab. Ebenfalls in der Tracklist findet sich ein gewisser Herr Morricone, schon gehört? 😉 Matt Vaughn beweist ein gutes Händchen was Titelauswahl für den Soundtrack angeht. Der Score verleiht dem Film das nötige Kick Ass-Feeling, unterstreicht aber auch die Action in den Szenen. Die offizielle Tracklist:

01 The Prodigy – Stand Up
02 Mika vs RedOne – Kick Ass
03 Primal Scream – Can’t Go Back
04 The Little Ones – There’s A Pot Brewin’
05 The Prodigy – Omen
06 The Pretty Reckless – Make Me Wanna Die
07 The Dickies – Banana Splits
08 Ellie Goulding – Starry Eyed
09 Sparks – This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us
10 New York Dolls – We’re All In Love
11 Zongamin – Bongo Song
12 Ennio Morricone – Per Qualche Dollaro In Piu (For A Few Dollars More)
13 The Hit Girls – Bad Reputation
14 Elvis Presley – An American Trilogy

Kick Ass Effekt

Hmja. Der Film ist echt stellenweise brutal. Verdammt brutal, würde ich sagen. Auch ich hatte teilweise meine liebe Mühe, Leute verliessen scharenweise (!) das Kino. Der Film trägt die Brutalität jedoch so vor sich her und trägt in meinen Augen etwas dick auf, man ist stolz, auf die „freche“ Machart und scheut nicht davor, viel zu zeigen, ja zu viel sogar – weit übers Ziel hinaus. Da gibt es eine Folter-Szene gegen Ende des Films, bei der sich meine Augen in unnatürlichen Zeitabständen schlossen; Blinzeln schaut anders aus. Letztlich hilft vieles dennoch der Geschichte, und so manches lässt sich auf die Vorlage abschieben, der man offenbar sehr treu blieb. Trotzdem ein Minuspunkt für den Film, an manchen Stellen war es echt unschön und raschere bzw. anders plazierte Schnitte (die Folter zu Beginn fand ich nämlich geschickt und – man verstehe mich nicht falsch – humorvoll umgesetzt) hätten ihm vielleicht gutgetan.

Darsteller

Nicolas Cage tanzt momentan auf vielen Hochzeiten, zumindest scheint der Gute in letzter Zeit sehr omnipräsent auf der Leinwand. In Kick-Ass gibt er als Ex-Cop und Superheld Big Daddy (mit coolem Fakebart ^^) eine solide Leistung, wenn auch nichts atemberaubendes. Die Figur des Vaters, der sein Kind zur Killermaschine erzieht, ist nichtsdestotrotz einer der komischsten Momente des Films [der jedoch lieblos und wieder sehr brutal zunichte gemacht wird, ja man könnte sagen, in Flammen aufgeht]. Der Brite Aaron Johnston spielt Dave Lizewski nicht schlecht, aber auch nicht atemberaubend, immerhin spielt er einen Teenager, und hey, das könnte sogar ich… Achja. Stimmt. Die anderen Darsteller kommen nicht über das gute Mittelmass heraus, am besten gefällt mir noch Chloë Grace Moretz als abgebrühtes und verdammt schlagfertiges Hit Girl. Har Har. 😉

Humor & Tiefgründigkeit

Der Film zeigt Zähne. Bissig und schwarzhumorig bis zum Letzten. Es gelingt Kick Ass jedoch, stets die Grenze des guten Geschmacks zu streifen, niemals aber sie zu übertreten. [Man kann lachen, wenn der Bösewicht mit ner Bazooka zum Fenster rausge-boom-t wird]. Ob der Comic ebenfalls so schwarzhumorig ist, kann ich nicht sagen, da ich ihn nicht besitze, ihn mir aber durchaus zulegen möchte. Ob auf englisch oder deutsch, weiss ich noch nicht :). Unter dieser Art von Humor leidet dafür etwas die Tiefgründigkeit der Story. Das Thema der Verantwortung, die man gegenüber Leuten hat, wird angekratzt, richtig tief gegraben wird nicht. [Erst gegen Ende kommt etwas wie Tiefsinn auf, als Kick Ass realisiert, was er bisher aufs Spiel gesetzt hat, bzw. setzt]. Doch wie ein bekannter Onkel zu sagen pflegte: „With great power comes great responsibility“. Und nicht etwa „With no power comes no responsibility“, denn „that isn’t true!“ Eine gewisse Gesellschaftskritik zeigt sich auch. Sobald es hart auf hart kommt, verschliessen die Leute die Augen [bzw. sind dermassen newsgeil, dass sie sogar eine Live-Hinrichtung mitansehen, ohne etwas unternehmen zu wollen]. Leider trifft das in abgeschwächter Form durchaus auf unsere Gesellschaft zu. 🙁

Der Film ist unterhaltsam, aber wie eingangs erwähnt, wirklich nur lustig, wenn man auch was verträgt. Ein bisschen Schock ist aber trotzdem ganz OK 😉 Eine gelungene Comicverfilmung, die nicht ganz so ernstgenommen werden sollte, wie sie vorgibt, zu sein.

Tracklist: Shockya.com
Bilderquelle: Outnow.ch