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The Imaginarium of Doctor Parnassus (2010)

Ein geiler Film war das. Gegen Ende freakt Terry Gilliams Fantasymärchen etwas aus, ansonsten kaum was auszusetzen. Schon gar nicht an den Top-Darstellerleistungen. Der Film könnte genausogut aus der Feder von Tim Burton oder Guillermo del Toro stammen. Oder eben von Terry Gilliam.

Story

Die Story ist interessant. Parnassus ist ein 1000jähriger Besitzer eines Kabinetts, mit dem man in Traumwelten gelangt. Das wäre ganz nett, hätte er nicht einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, der besagt, dass seine Tochter an ihrem 16. Geburtstag dem Teufel gehört. Natürlich geht schief, was kann und auch der allwissende Teufel kriegt sein Fett ab. Wer hätte sich nicht auch eine Traumwelt gewünscht, in die man fliehen kann. Leider versucht dort der Teufel, die Leute für sich zu gewinnen. Parnassus versucht mit allen Mitteln, das Schicksal seiner Tochter abzuwenden und gerät dank fieser Tricks des Teufels nur weiter in den Sumpf.

Schauspieler

Die Story zu Heath Ledger kennt jeder. Er verstarb während des Filmdrehs (also nicht am Set) sodass Jude Law, Colin Farrell und Johnny Depp seine Rolle aufnehmen. Letzterer trifft Ledger so gut, dass mir oft nicht klar war, wann Ledger spielte und wann Depp. Die anderen beiden sehen auch toll aus, treffen aber Ledger nicht so gut wie Depp. Man hätte die Story also ruhig auch ohne Law und Farrell durchiehen können, aber schaden tut es nicht. Zumal der durchgeknallte Jude Law sowas von abgeht auf seinen Leiterstelzen x)

Der Cast überzeugt allgemein auf der ganzen Linie. Die vier „Heath-Ledgers“ passen sich prima aneinander an, sie ähneln einander regelrecht. Der Teufel, Mr. Nick, als Tom Waits, ist grossartig. Er spielt den Teufel, wie man ihn sich vorstellt – gemein, hinterhältig und verführerisch. Dr. Parnassus (Christopher Plummer) macht seinen Part ebenfalls sehr überzeugend, und die beiden Jungdarsteller Andrew Garfield und Lily Cole spielen sehr echt. Mein Liebling nach dem Teufel ist klar Verne „MiniMe“ Troyer als Zwerg Percy. Auch er meistert seinen Part souverän.

Chaos

Anfänglich geht alles ganz gut. Die Fantasie von Terry Gilliam kommt gut rüber und man versteht alles. Bis zu einem gewissen Punkt, als alles im Chaos versinkt. Heath Ledgers Figur, die einem so sehr nähergebracht wird und die man liebgewinnt, stellt sich als Mistkerl heraus, und ehe man damit fertigwird, kommt das nächste Problem. Warum dreht Valentine schon wieder durch? Und ist sie jetzt tot? Oder nicht? Und was macht Parnassus plötzlich hier? Woher kommen all diese Spiegel? Soviele Fragen, dass man vor lauter „Hä?“ die Story aus den Augen und den Faden verliert. Schade, aber offenbar nicht das erste Mal bei Terry Gilliam.