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Disney Live in Concert: Pirates of the Caribbean

Wer mich kennt, weiss, dass ich a) ein riesiger Soundtrack-Fanboy bin und b) so ziemlich jede, oder meinetwegen jede zweite Konzertreihe des 21st Century Symphony Orchestra besuche. Seit über zehn Jahren verschreibt sich dieses Orchester unter der Leitung von Ludwig Wicki der Filmmusik und konnte bereits mit Michael Giacchino, Randy Newman und Howard Shore zusammenarbeiten, die das Orchester in den höchsten Tönen loben. Mit Konzertreihen wie The Music of Michael Giacchino und LOST in Concert oder der auch international erfolgreichen The Lord of the Rings Symphony bewies das im Luzerner KKL heimische Orchester wiederholt, dass Filmmusik längst nicht nur ein lässiges Gimmick ist, sondern eine Kunst für sich, die es zu schätzen und beachten gilt.

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Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (2006)

Nach dem ersten habe ich nun auch den zweiten Fluch der Karibik-Film gesehen. Und ich bin immer noch der Überzeugung, dass das der bislang beste der Reihe ist, weil er die meiste Action, die besten Figuren und den coolsten Plot hat.

Story
Jack Sparrow hatte vor dreizehn Jahren dem Kapitän der Flying Dutchman, Davy Jones, versprochen, hundert Jahre in seiner Crew zu dienen, wenn dieser ihm im Gegenzug die Black Pearl beschaffen würde. Jones macht sich nun auf die Suche nach Sparrow, um dessen Schuld einzulösen. In der Zwischenzeit werden Will und Elizabeth von Cutler Beckett, einem Lord der East India Trading Company festgenommen. Um der drohenden Todesstrafe zu entgehen, schlägt Beckett vor, dass Will ihm den Kompass von Jack Sparrow bringt. Dieser Kompass zeigt jeweils an den Ort des vom Träger meistbegehrtesten Objektes.

Jack Sparrow flieht vor Davy Jones, der nie Land betreten darf auf eine unbekannte Insel. Dort werden Jack und die Crew von Ureinwohnern gefangen, wobei Jack als Gottheit bewundert wird und später geopfert werden soll. Ihnen gelingt die Flucht gemeinsam mit Will, der ebenfalls von den Ureinwohnern gefangen wurde. Während Jack Will als Anzahlung für weitere 99 Seelene auf Davy Jones‘ Schiff lässt, besuchen Jack und die Crew Tia Dalma, eine Freundin von Jack, die ihnen sagt, dass Jones nur getötet werden kann, wenn man sein Herz, das in einer Truhe versteckt ist, zerstört. Also begeben sie sich auf die Suche nach Jones‘ Herz und treffen dabei auf Elizabeth, die Will gefolgt ist. Gemeinsam mit dem ehemaligen Commodore James Norrington begeben sie sich auf die Isla Cruces, die Insel, auf der Jones‘ Herz versteckt ist, und die sie mit dem Kompass ausfindig machen.

Auch Will und die Flying Dutchman begeben sich dorthin, Will ebenfalls, um das Herz zu finden, die Flying Dutchman, um die Truhe zu schützen. Letztlich gelingt James Norrington unbemerkt die Flucht mit dem Herz, während Jack und die anderen ebenfalls im Glauben, das Herz in ihrem Besitz zu haben, fliehen. Dort treffen sie jedoch auf Davy Jones‘ Bestie, eine Riesenkrake, die alles in ihrem Weg zerstört. Da die Krake Jack folgt, überlistet Elizabeth Jack und bindet ihn an die Black Pearl, während die restliche Crew das Schiff verlässt und sich aufs Land rettet.

Im zweiten Teil ist die Story sogar noch komplexer als im ersten Film, was auch stellenweise eine Schwäche ist. So sind beispielsweise die Ureinwohner ein lustiger Zusatz, unter dem Strich wäre das aber nicht nötig gewesen und verlängert den Film so nur künstlich. Ich finde die Story in den Grundzügen aber ganz gut und auch abgesehen von einigen Durchhängern gelungen, so gesehen mag sie die des ersten Teils sogar noch toppen.

Soundtrack
Der Score dieses Teils ist mit Sicherheit nicht das Aushängeschild des Films. Er ist schlicht und ganz okay, aber wirklich herausragend ist erst jener des dritten Teils, im zweiten legt Zimmer lediglich die Basis für den dritten Score. Nicht zu verachten sind dennoch die Themes für Davy Jones bzw. den Flying Dutchman, die wirklich gefallen und die den Tracks des dritten Scores in Nichts nachstehen.

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Darsteller
Auch im zweiten Pirates-Film überzeugen die Darsteller und ihre Figuren sehr. Diesmal kann man dies auch von der im ersten Teil eher blassen Keira Knightley sagen, die nun mehr als „das Mädchen, das es zu retten gilt“ ist (Zitat DosCorazones), während Orlando Bloom für mich immer noch den Status eines Sidekicks hat und nicht wirklich mehr. Der Kerl spielt mir seine Figur einfach immer noch zu weichlich, zu zickig. Nicht so Johnny Depp, der erneut eine grandiose Leistung als Jack Sparrow gibt. Die Lacher finden sich vor allem in den Szenen mit den Ureinwohnern, aber auch die Anspielungen Jacks auf den ersten Teil klappen perfekt („Why is the Rum always gone?“ oder „You shall remember this day as the day you almost… *Welle klatscht ihm ins Gesicht* Jack Sparrow“ ;)). Mein Favorit nach der unerreichbaren Darstellung von Depp ist Billy Nighys Davy Jones, der zwar zu grossen Teilen CGI ist, dessen Bewegungen und Sprache von Nighy stammen. Und gerade die Sprache, dieser schottische Akzent und diese schleimige Ausdrucksweise machen Jones zu meinem absoluten Lieblingsfilmbösewicht. Ever. Sorry Vader 😉 Dafür kommen die im Ansatz guten Stellan Skarsgård als Bootstrap Bill und Tom Hollander als Cutler Beckett kommen schlicht zu kurz, doch ich bin überzeugt, dass sie im grösseren Rahmen eine bessere Figur machen würden.

Effekte & Action
Im Vergleich zum „Curse of the Black Pearl“ haben sich die Effekte doch verbessert, „stark“ wäre das falsche Adjektiv, „merklich“ passt schon besser. 😉 Denn wir sehen keine Effektrevolution, aber zu den eher steif wirkenden Skeletten im ersten Teil hat man hier eine echt wirkende Krake auf die Leinwand gezaubert, die bis kurz vor dem Schluss verdammt echt wirkt. Nur in der letzten Krakenszene hat man mit dem Bluescreen etwas geschlampt, da sieht man der Szene dann an, dass sie nicht echt ist, aber im Grossen und Ganzen überzeugen die Effekte auch in diesem Teil. Auch die Schiffsschlachten sind nicht ohne, auch wenn es noch nicht allzu viel zu sehen gibt, der Fight ist ziemlich ähnlich wie der in Teil 1. Aber man merkt, dass es durchaus Platz hat für Seespektakel und da die Krake ja den Grossteil der Arbeit für Jones und seine Leute erledigt, geht das auch noch als Seefight durch.

Für mich ist dieser Teil doch klar besser als der erste, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird. Aber wenn man über einen gar verwirrenden Plot, den auch schon Teil 1 hatte, hinwegsieht, zeigt sich, dass dieser Teil in vielen Punkten besser und grösser ist als der Vorgänger.

Bildquelle: Moviesonline.ca