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Clash of the Titan

Ich zählte und zähle mich zu den wenigen Leuten, die Lance Armstrong immer Glauben schenkten. Ich will den Mann nicht verurteilen, bis er den Missbrauch von Doping persönlich zugibt oder zweifellos überführt werden kann. Aber das war nie der Fall und ist bis jetzt auch nicht passiert. Kann sein, dass ich irgendwann feststellen muss, dass ich mich geirrt habe, aber diese Vorverurteilungen regen mich auf. Gerade, wenn sie auf Aussagen solcher Helden wie Tyler Hamilton (Gold im Zeitfahren in Athen 2004 – nachträglich aberkannt) oder Floyd Landis (Tour de France 2006 – nachträglich aberkannt) basieren, Leuten, die er sich mit seiner angeblichen Arroganz zum Feind gemacht haben soll.

Aber alle schlucken es. Dabei gibt es keine Fakten. Ich mag wie ein Kreationist klingen, der seinen blinden Glauben mit der Hoffnung an das Gute rechtfertigt, aber ich kann diese kategorische Vorverurteilung von Armstrong nicht haben. In Dubio Pro Reo, und so. Warum kann jemand nicht auch erfolgreich sein, ohne sich irgendwelche Substanzen zu spritzen? Bei Usain Bolt fragt auch keiner. Aber den mögen ja auch alle, weil er so jung und lieb und cool ist. Voll okay, aber wenn dann parallel dazu jemand über Jahrzehnte aufgrund schwammiger Behauptungen fertiggemacht wird, bis er nachgibt, regt mich das auf.

Ich war nie ein riesiger Velofan. Aber es gab Zeiten, da verfolgte ich die Rennen tatsächlich, wenn auch meist nur sporadisch – aber ich verfolgte sie. Lance Armstrong war mein Idol, und als er einmal an einem Lokalrennen im letzten Augenblick absagen musste, brach eine Welt für mich, der mit Fahne und Käppi aufmarschiert war, zusammen. Ich habe seine Biografie gelesen, oder besser gesagt „verschlungen“. Ich lasse mir mein grosses Idol nicht kaputtmachen, verdammt noch mal. Vorallem nicht SO.

Aus der Liste der Dinge, ohne die das Leben besser, aber dreckiger wäre.

Was überlegen sich Leute, die diese Seife, ich wiederhole, auf dem Bild ist SEIFE, und nicht etwa irgendein menschliches, vorwiegend bei Männern zu findendes Sekret, entwickeln. Ich sehe schon vor mir eine Horde von Nerd-Wissenschaftlern, die irgendwas von naturbezogen, und die Männlichkeit betonend, labern. Mal echt aber. Geht gar nicht. Da geht man aufs Klo, verrichtet seine Notdurft und säubert sich die Hände mit etwas, das verdammt nach Sperma aussieht? Ich bin empört. Verärgert sogar. In meinem Drang nach Komfort auf dem Toilettenhäuschen stark eingeschränkt. Aus Protest werde ich nach dem Kacken meine Hände nicht mehr waschen. Ha.

Dieser Blogpost hat keinen Titel. Aus Gründen.

Es gibt da zahlreiche Ladies (jawohl, bei den männlichen Individuen ist das nicht so verbreitet und wird entsprechend mit Unverständnis bzw. einem So-sind-Frauen-halt-Schulterzucken quittiert), die irgendein Problem ansprechen, es aber nicht wirklich thematisieren, weil man die Person damit nerven könnte oder es einfach vieeeeeel zu persönlich ist. Und nach einigem Nachfragen der anderen Person rückt man schliesslich resigniert und mit Augenrollen (alternativ, und auch sehr beliebt, mit einem Seufzen) mit der Sprache heraus, wobei die ganze Farce nur dazu diente, dem Thema etwas mehr Gewicht zu verleihen und ja, insgeheim hat man ja darauf gewartet, endlich über das Thema zu plaudern.

Und daran, jawohl, GENAU DARAN erinnert mich der ultratolle und superduperhippe Ausdruck „Aus Gründen“, der sich mittlerweile im Wortschatz eines jeden Bloggers eingenistet hat, und nur eins ausdrücken will: Nichts nämlich. Wenn ich schreibe „Blablabla habe ich aus Gründen nicht geblablablat.“, dann heisst das, dass es Gründe gibt, die wichtig genug sind, erwähnt zu werden, aber auf keinen Fall verraten werden dürfen. Das ist vergleichbar mit einem Typen, der einem Kind einen heissen Kakao macht, mit ganz viel Marschmellos und Schlagsahne und Schokososse und allem was das Herz begehrt halt, und ihm den dann zeigt und sagt für dich, und das Kind sich freut und er das Getränk darauf in hohem Bogen aus dem Fenster wirft. So in etwa ist das! Jawohl!

Und dabei wollte ich gar nicht mal meckern, aber so ein Rant-Post tut zur Abwechslung mal wieder gut, und wenn ihr mich jetzt bitte ein bisschen in Ruhe lassen würdet, ich muss noch ein Massaker vorbereiten. Warum? Na. Aus Gründen.