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Sen to Chihiro no Kamikakushi (2001)

ChihiroAnimontag
„Wenn man sich einmal getroffen hat, vergisst man das nie. Es kann nur sein, dass man sich nicht daran erinnert.“

So unglaublich das klingen mag: Obwohl ich Hayao Miyazakis oscarprämierten Film Sen to Chihiro no Kamikakushi (Chihiros Reise ins Zauberland) schon dutzende Male gesehen habe, fielen mir erst bei der letzten Sichtung die deutlichen Parallelen zu Alice in Wonderland auf. I know, right? Ich war selber überrascht, wie mir so etwas entgehen konnte. Denn wie Alice landet auch die junge Chihiro unverhofft in einer ihr fremden Welt, die von einer hinterlistigen Herrscherin regiert wird. Chihiro möchte ihre Eltern von einem Fluch, der sie in Schweine verwandelt hat, befreien und tritt in den Dienst dieser Herrscherin, der mächtigen Hexe Yubaba. Miyazaki schafft auf Basis von Lewis Carolls Erzählung und Elementen der japanischen Mythologie eine neue Welt, in der ich mich gerne verlieren könnte.

Die Vielfalt dieses „Zauberlandes“ mit den illustren Gästen von Yubabas Badehaus kommt bei Miyazaki gut zur Geltung – das Charakterdesign ist auch bei diesem Film einzigartig. Und natürlich die Welt selber, die von kuriosen Konzepten getragen wird. Da fahren Züge problemlos übers Wasser, während kleine, struppige Russmännchen dafür sorgen, dass der Laden rund läuft. Es ist eine zauberhafte Erzählung, die der Regisseur da spinnt, so wirr, dass man vermutlich mehrere Anläufe braucht, bis man diesen Film in seiner Ganzheit erfassen kann. Zumindest mir ging es so. Mit zwei Stunden Laufzeit ist Sen to Chihiro no Kamikakushi erstaunlich lang geraten, aber keine Angst: Langweilig wird dieser Film nicht. Hayao Miyazakis Film hat einen angenehmen Erzählrhythmus und bleibt dadurch bis zum Schluss spannend.

In Kürze:

Für Sen to Chihiro no Kamikakushi erhielt Hayao Miyazaki 2002 den Oscar für den besten Animationsfilm – zu Recht. Ihm ist ein zauberhaftes Werk gelungen, das zum Träumen einlädt.

Wertung:

5 von 5 verführerischen Goldklumpen