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Star Wars: Rebels – Staffel 1

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Animontag

„I do so admire your persistence. Ready to die?“

Nachdem er mit der The Clone Wars-Serie die Geldmaschine Star Wars wieder so richtig auf Touren brachte, darf sich Dave Filoni mit Star Wars: Rebels nun auch in der Epoche nach den Prequels austoben. Ich muss ehrlich sagen, ich bin kein grosser Fan von Filoni. Ich kann ihn nicht wirklich ernst nehmen, für mich ist er ein Fan, der sich nun – zum Leidwesen aller anderen Fans – ungehindert in diesem Universum austobt. Aber Filoni scheint Erfolg zu haben mit dem was er macht, ob ich ihn jetzt mag oder nicht. In der ersten Staffel von Star Wars: Rebels erzählt er von der Crew des Raumschiffes Ghost, die dem Imperium während dessen Vorherrschaft das Leben schwer macht. Anführer der Truppe ist der Jedi-Ritter Kanan Jarrus, einer der wenigen Überlebenden der Auslöschung seines Ordens. Kanan nimmt den Waisenjungen Ezra Bridger unter seine Fittiche und trainiert ihn in den Wegen der Macht. Und weil die Helden Jedi sind, muss der Bösewicht selbstverständlich ein Sith sein. Aber nicht Darth Vader, denn dann hätten wir in Etwa dasselbe Problem wie in Star Wars: The Clone Wars, wo sich Anakin und Obi-Wan während sechs Staffeln mit General Grievous und Count Dooku rumprügelten, ohne dass man sich Sorgen um das Schicksal des ein oder anderen Charakters machen musste.

Also erfindet Dave Filoni wie schon bei Star Wars: The Clone Wars einen dunklen Jedi, einen Quasi-Sith, der dem Kanon nicht wehtut. Dieser sogenannte Inquisitor wird passenderweise von Jason „Lucius Malfoy“ Isaacs gesprochen und hat funkelnde Augen, Tattoos und ein rotes Lichtschwert, damit auch jeder Idiot weiss, dass er böse ist. Isaacs hin oder her – ich hätte es spannender gefunden, wenn diese Figur stattdessen mit einem imperialen Agenten ohne Lichtschwert besetzt worden wäre – eine Figur, wie Thrawn etwa. Die Figuren in Star Wars: Rebels sind nicht per se schlecht, sie sind einfach uninteressant. Das Schicksal der Crewmitglieder der Ghost interessiert mich zu keinem Zeitpunkt und der Droide Chopper ging mir spätestens nach zwei Folgen nur noch auf die Nerven. Auch die Geschichten, die uns erzählt werden, sind nicht wirklich weltbewegend. Ich weiss nicht, ob dieser Ansatz bewusst gewählt ist und uns erst einmal eine lokale Rebellion (die Serie spielt fast ausschliesslich auf dem Planeten Lothal) gezeigt werden soll, die sich im Laufe der Serie ausweitet – aber es wirkt angesichts der angedeuteten Tragweite dieser Rebellion irgendwie unpassend.

Wie schon Star Wars: The Clone Wars kann man Star Wars: Rebels nicht wirklich für sein schönes Charakterdesign loben. Die Figuren wirken steif und sämtliche in den Dialogen implizierten Emotionen gehen in diesen leeren Gesichtern völlig verloren. Man merkt, dass das Budget bei dieser Serie nicht wirklich gigantisch war (wobei es immer noch das Budget anderer 3D-Animations-Serien übersteigen dürfte). Das reduzierte Budget wird deutlich, wenn man die imperialen Offiziere beachtet, für die es etwa drei Charaktermodelle gibt – eines davon mit tief ins Gesicht gezogener Mütze, damit man auch ja nicht merkt, dass es immer dasselbe Design ist. Angesichts des lustlosen Charakterdesigns mutet es ironisch an, dass die grosse Stärke von Star Wars: Rebels ausgerechnet bei den Schauwerten liegt, genauer beim Look dieser Serie. Der an die Konzeptzeichnungen von Ralph McQuarrie angelehnte, körnige Look verleiht der Serie einen erfrischend anderen Look, mit dem sie sich dennoch nahtlos in diesen Kosmos eingliedert.

In Kürze:

Wer Star Wars: The Clone Wars nicht mochte, wird auch an Star Wars: Rebels keine Freude haben. Trotz atemberaubenden Bildwelten und einem gut aufgelegten Jason Isaacs heisst es hier für alle Nicht-Hardcore-Fans: „Move along! Move along!“

Wertung:

2 von 5 nervigen Droiden