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Schutzengel (2012)

„Dieses Verfahren muss weg. Das Mädchen muss weg, und zwar schnell.“

Til Schweiger hat bekanntlich ja ein gespanntes Verhältnis zur Presse, was mitunter zur Folge hat, dass er die Presse nicht mehr in seine Filme lässt, und nur noch soviele Interviews gibt, wie er muss. Am Zurich Film Festival cancelte er deswegen eine Vorführung nach der anderen, und zeigte seinen neuen Film Schutzengel nur einem ausgewählten Publikum, bevor er dann auch gleich noch selber absagte, weil er einen Zusammenbruch erlitten hatte. Vermutlich hat er diesen beim Anschauen seines eigenen Films erlitten, ich jedenfalls war auch kurz davor, die Nerven zu verlieren.

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Broken (2012)

„Why do only bad things happen?“

Auch wenn man es ihm angesichts seiner jüngsten Kinoerfolge nicht geben würde, spielt Cillian Murphy verhältnismässig oft den guten Typen. So geschehen im Falle von 28 Days Later, Perrier’s Bounty oder aktuell, in Broken. In diesem Coming of Age-Drama hat er, der bekanntermassen mein Lieblingsschauspieler ist, jedoch nur eine Nebenrolle. Aber trotzdem: Ein Guter!

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Beasts of the Southern Wild (2012)

„In a million years, when kids go to school, they gonna know: Once there was a Hushpuppy, and she lived with her daddy in ‚The Bathtub‘.“

Sollte der Regisseur von Beasts of the Southern Wild, Benh Zeitlin, einen Oscar gewinnen, dann kann ich stolz allen mein Autogramm von ihm zeigen. Ich traf ihn nämlich kürzlich vor dem Kino, wo er mir eine Unterschrift gab, und wir ein, zwei Worte wechselte. Und seine Oscar-Chancen stehen ja auch nicht so schlecht, Goldderby glaubt an einen Underdog-Bonus im Stile von Slumdog Millionaire oder Precious. Der Film hätte jeden Oscar, für den er nominiert sein könnte, definitiv verdient.

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Robot & Frank (2012)

„That thing is gonna murder me in my sleep!“

In dem Notizbüchlein, das ich immer auf mir trage, und in dem ich Plus- und Minuspunkte eines Filmes aufliste, stehen zu Robot & Frank nur zwei Dinge: Bei den Pluspunkten habe ich ein dickes, grosses Herz, das grinst, gezeichnet. Bei den Minuspunkten steht nur „Liv Tyler is a fucking pain in the ass!“ Das ist im Kern die Aussage meiner Review, aber ganz so minimalistisch halten wollte ich sie dann doch nicht.

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The Words (2012)

„You think you can just steal a man’s life and expect there to be no price to pay?“

David Kern ist ein Kellner, der sich in die Literaturstudentin Marie verliebt. Als er ein Manuskript findet, gibt er es als sein Werk aus, um Marie zu beeindrucken, was ihm auch gelingt. Doch diese schickt es an einen Verlag, der es veröffentlichen will, und für David beginnt für ganz unerwartet eine Karriere als Schriftsteller – bis der wahre Autor des Manuskripts vor der Türe steht. Das ist die Geschichte von Martin Suters Roman Lila, Lila, und wie man feststellen wird, zu grossen Teilen auch die Story von The Words mit Bradley Cooper in der Hauptrolle. Storyklau? Das wäre wohl zuviel der Ironie.

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Argo (2012)

„If I’m doing a fake movie, it’s gonna be a fake hit!“

Filme, die auf einer wahren Geschichte beruhen können diese meist gar nicht akkurat wiedergeben – denn das Leben funktioniert meist nicht nach den Regeln von Hollywood. Und so ist es stört das längst keinen mehr, dass man gerne Drama dazudichtet, wo keines ist, und nicht so tolle Dinge beschönigt. Ausser vielleicht die beteiligten Personen, wie der frühere kanadische Botschafter im Iran Ken Taylor, der sich über die Rolle seiner Figur in Argo beklagte. Und nachdem Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck das Ende ein bisschen umgeschrieben hat sind beide wieder beste Freunde und ihr um ein bisschen Trivia-Wissen reicher.

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Looper (2012)

„This time-travel crap fries your brain like an egg!“

Spätestens mit Inception hat das Genre der Sci-Fi-Thriller die breite Masse erreicht. Klar, dass es nicht lang dauerte, bis sich die Studios aktiv um ähnliche Projekte kümmerten. Source Code und In Time waren beispielsweise im vergangenen Jahr zwei Filme, die in diese Richtung gingen, und die leider nicht ganz hielten, was ich mir von ihnen versprach. Und so war ich im Vorfeld von Looper schon ein bisschen skeptischer, auch wenn der Film so aussah, als würde er die Fehler der anderen Beispiele nicht begehen…

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Anatole Taubman und ich

Am Zurich Film Festival laufen Stars wie John Travolta, Richard Gere, Helen Hunt oder Tom Tykwer auf. Diese grossen Namen in Ehren, ich bin nicht genug grosser Fan von ihnen, als dass ich mich für sie in die Reihe stellen würde um einen kurzen Handshake von ihnen zu bekommen. Da sitze ich lieber zusammen mit „unserem“ Anatole Taubman im Kino, wohne einer anschliessenden Diskussion über seinen nicht ganz so freudigen neuen Film Operation Zucker bei und quassle nachher auch noch kurz unter vier Augen mit ihm. Das finde ich persönlich viel spannender.

Und ich lasse es mir natürlich auch nicht nehmen, ein Föteli mit dem Mann zu schiessen, der es mit kleinen Rollen in Taken, Captain America: The First Avenger und als Handlanger in Quantum of Solace schon ein bisschen nach Hollywood geschafft haben dürfte.

Geknipst hat dieser Foto übrigens Regisseur Rainer Kaufmann. Was ich irgendwie noch ziemlich cool und erwähnenswert finde.

Kapringen (2012)

„It’s my ship, it’s my crew, it’s my job to bring back my men.“

Komödien, Liebesschnulzen und herzige Animationsfilme sucht man an Festivals vergebens, denn solche Filme finden ihr Publikum immer. Es sind die schwereren Themen, die Problemfilme, die sich beweisen müssen und an den Festivals um Aufmerksamkeit buhlen. Wie etwa Kapringen, ein Film des Dänen Tobias Lindholm, der von der Kaperung eines Hochseeschiffes durch somalische Piraten erzählt. Lindholms Film ist kein leichter, aber das sollte eigentlich jedem, der das Palmarés des Regisseurs ein bisschen studiert hat, klar sein. Denn der Protegé von Thomas Vinterberg schrieb das Drehbuch zu dessen neuem Film Jagten, der alles andere als leichte Kost ist.

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End of Watch (2012)

„Be careful. You just tugged on the tail of a snake. And it’s gonna turn around and bite you back.“

Das Drehbuch zum 2001 erschienenen Training Day schrieb ein gewisser David Ayer, ein damals noch verhältnismässig junger Mann, der ein gutes Jahrzehnt später mit seiner mittlerweile dritten Regiearbeit End of Watch aufwartet. Und der Streifen mit Jake Gyllenhaal und Michael Peña in den Hauptrollen behandelt eine ähnliche Thematik wie jener Film, der seinerzeit Denzel Washington einen Oscar einbrachte – nur viel, viel besser.

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