fbpx

Foxcatcher (2014)

Foxcatcher

„Coach is the father. Coach is a mentor. Coach has great power on athlete’s life.“

Mark Schultz hat, wie sein Bruder Dave 1984 eine olympische Medaille im Ringen gewonnen. Drei Jahre später muss er jedoch feststellen, dass das Interesse an seiner Person gering ist – erst recht, wenn man nur der kleine Bruder des grossen Dave ist. Als ihm der wohlhabende John du Pont das Angebot macht, ihn im Hinblick auf die olympischen Spiele in Seoul zu coachen, erhofft sich Mark endlich die Wertschätzung, die er sich wünscht. Foxcatcher von Bennett Miller basiert auf einer wahren Geschichte, zuviel möchte ich an dieser Stelle aber nicht vorwegnehmen, um niemandem den Kinobesuch zu verderben, denn soviel sei gesagt: Foxcatcher ist unglaublich spannend.

Von vielen Seiten wurde mir im Vorfeld gesagt, dass Foxcatcher zu lang geraten sei und über weite Strecken langweile – doch ich muss sagen, dass mir die schleppende Entwicklung und die spärlichen Dialoge sehr gut gefallen haben. Bennett Miller nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Stilmittel, um eine unangenehme Atmosphäre zu schaffen, bei der einem nie wirklich wohl ist und man nie weiss, woran man ist. Mit diesem langatmigen Aufbau kann der Regisseur für eine fast schon unerträgliche Spannung sorgen, die bis zum Schluss nicht abbricht – selbst wenn man die Geschichte wie ich bereits kennt.

Das stärkste Element an diesem Film ist eindeutig Steve Carell, der den unberechenbaren und undurchschaubaren Wichtigtuer du Pont gibt und mit falscher Nase und dickem Make-Up zu gefallen weiss. Carell liess in den vergangenen Jahren immer wieder durchblicken, dass er auch abseits der Comedy ein ernstzunehmender Schauspieler ist, so überzeugend wie in diesem Film war er aber noch nie. Auch Channing Tatum und Mark Ruffalo als Mark respektive Dave Schultz spielen ihre Rollen glaubhaft, auch wenn sich beide nicht allzu weit aus ihrer schauspielerischen Comfort Zone wagen.

Foxcatcher2

Von Foxcatcher habe ich mir viel versprochen – und der Film wird meinen Erwartungen mehr als gerecht. Bennett Millers zweistündiges Werk ignoriert den sportlichen Aspekt der Geschichte grosszügig und widmet sich stattdessen dem schwelenden Konflikt zwischen den Protagonisten. Ein Thriller, der bis zum Schluss spannend bliebt.

8 Sterne

  • Roger

    100% bei Dir. Steve Carell soll das Comedy Genre auf die Seite legen 🙂 Echt stark!

    AntwortenAntworten
  • Roger

    Genau … „er ist schon okay“ 😉

    AntwortenAntworten
  • Foxcatcher (2014) | Illegitim.

    […] Andere Meinungen: Going to the Movies, Komm & Sieh, Owley […]

Kommentar schreiben