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Relikt aus der Vergangenheit

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In lediglich viereinhalb Wochen stehen bei mir Semesterferien an. Das ist voll cool, und die Ferien sind auch schon durchgeplant – erst wird gearbeitet, danach gereist. Soweit der Plan. Bis dahin stehen aber noch diverse schulische Projekte an, eines geht diese Woche zu Ende und dazu gab es nun erste Besprechungen. Dazu muss man vorausschicken, dass es sich bei der aktuellen Arbeit um eine interdisziplinäres Projekt zwischen den Modulen Fotografie und Objekt/Raum (also allem Gegenständlichen) handelt, bei dem aus einer Papierrolle irgendwas Schlaues entstehen soll. Soviel dazu. Bei mir entstand ein Helm, der irgendwie wie ein alter Wikingerhelm aussieht, aber kein Visier hat und eigentlich völlig unnütz ist. Also als Helm.

Da ich mit gegenständlicher Kunst nichts am Hut (oder Helm) habe, wollte ich selbigen vorallem inszenieren und legte den Schwerpunkt auf das Fotografische – Modell stand oder sass mir freundlicherweise mein Bruder. Die Idee dahinter entstand irgendwie durch die Assoziation des Helms mit einer kleinen Burgruine in meinem Dorf. Ich wollte einen Ritter oder Wikinger oder Krieger sonstiger Art zeigen, der irgendwie nicht ganz damit klarkommt, dass er der Vergangenheit angehört. Gleichzeitig assoziiert er sich mit der Gegenwart – darum auch der Anzug. Auch wenn die Fotosession sehr fruchtbar war, war ich zum Abschluss der Fotografien nicht ganz glücklich mit dem Ergebnis, weshalb ich mit gemischten Gefühlen an die Besprechung fuhr. Irgendwie kam oder kommt die Idee nicht ganz so rüber, wie ich mir das wünschte.

Ich hatte eigentlich einen klaren Plan, was ich verbessern wollte und wo es anzusetzen galt. Vermutlich liegt es an meinem fehlenden Talent, das wie Desinteresse wirken mag, oder der Objekt-Dozentin missfiel einfach, dass ich immer mal wieder gefehlt habe. Auf jeden Fall war ihre Kritik alles andere als objektiv (no pun intended) und war gänzlich vom Wunsch, mir eins auszuwischen, motiviert. So waren Hauptargumente, die sie ins Feld führte, dass mein Helm (der bewusst alles verdecken soll, um die Mimik der Person das Bild nicht verfälschen zu lassen, und notabene aus Papier hergestellt wurde) gar kein richtiger Helm sei und ihm das fehle, was einen Helm ausmache. Ach, wirklich? Ja Sternenfoifi, herzlichen Dank, Kapitän Offensichtlich. Das Fazit war dann ein durch die Blume formuliertes „Egal, was du machst – es ist so oder so scheisse.“

Wie es mit dieser Arbeit nun weitergeht, wird sich jedenfalls zeigen, mein Interesse, mehr aus dieser Bildserie zu machen, wurde nun auf ein Minimum reduziert, was mich irgendwie schon ziemlich frustriert, hatte ich doch eigentlich ganz nette Ideen.

Übrigens, wer behauptet, dass dieser Titel sich nicht nur auf meine Arbeit bezieht, ist ein Schelm.