fbpx

Brooklyn (2015)

Brooklyn

„You’ll feel so homesick that you’ll want to die, and there’s nothing you can do about it apart from endure it.“

Nach dem grossartigen Intermission verlor ich John Crowley ziemlich aus den Augen. Der irische Filmemacher hat in der Zwischenzeit zwar einige Filme gedreht, aber es brauchte einen Film vom Kaliber eines Brooklyn, um mir meinen Quasi-Namensvetter in Erinnerung zu rufen. Die Verfilmung des Buches von Colm Toíbín ist der grosse Aussenseiter im Rennen um den Oscar für den besten Film – doch auch wenn der Film am Ende wohl leer ausgehen wird, tut ihm zumindest die Publicity gut. Basierend auf einem Drehbuch von Academy-Darling Nick Hornby inszeniert Crowley die berührende Geschichte der jungen Eilis Lacey, die in den 50er-Jahren aus Irland in die Vereinigten Staaten emigriert. In Brooklyn lernt sie den charmanten Toni kennen. Das Glück scheint perfekt – doch als die Heimat ruft, steht Eilis vor einer schwierigen Entscheidung.

Brooklyn ist ein kleiner, aber beschaulicher Film über Liebe und Zugehörigkeit. Crowley erforscht in seinem Film das Wesen der Liebe. Was macht Liebe mit uns? Wie wissen wir, dass wir lieben? Seine Erkenntnisse sind nicht bahnbrechend, aber sie sind konsequent und überzeugend inszeniert. Saoirse Ronan verkörpert dabei die Hauptrolle und gefällt als zwischen den Welten hin- und hergerissene Auswandererin auf der Suche nach Zugehörigkeit. Es ist eine Freude, dabei zuzusehen, wie Eilis die grosse Stadt erkundet und sich allmählich in dieser ihr fremden Welt zurechtfindet. Überhaupt ist Brooklyn toll besetzt – auch in den Nebenrollen, in denen Jim Broadbent als fürsorglicher Priester oder Julie Walters als raubeinige Boarding-House-Matriarchin starke Akzente setzen. Walters’ Figur soll übrigens von der BBC in naher Zukunft ein eigenes TV-Spin-Off erhalten.

In Kürze:
Mit Brooklyn hat John Crowley einen berührenden Film geschaffen. Das Auswandererdrama ist solide inszeniert und stark besetzt. Saoirse Ronan spielt ihre Rolle überzeugend und hätte den Oscar auf jeden Fall verdient.

Wertung:
5 von 5 Tellern Hammeleintopf