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The Tournament (2009)

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„Ladies and gentlemen, welcome to The Tournament.“

Den britischen Profikilleractionstreifen The Tournament hatte ich aus einem Restposten gewonnen, weshalb der Film auch nicht von vornherein zu meinen Must-See-Filmen gehörte. Ich hatte vermutlich nicht einmal davon gehört, aber er klang nicht schlecht, als ich ihn so in den Händen hielt. Auch die Kritiken dazu waren ganz okay, und da selbst der eigentlich superheldenaffine Damian, als ich fragte, welcher Film besser sei, dem Film den Vorzug vor „X-Men Origins: Wolverine“ und „Fantastic Four“ gab, wurde ich erst richtig hellhörig.

Alle sieben Jahre finden sich dreissig Profikiller ein für ein Turnier, bei dem es keine Regeln gibt – ausser dass es nur einen Gewinner gibt. Und auch nur einen Überlebenden, denn wer aussteigt oder um Gnade winselt, wird durch eine Sprengladung im Körper in Stücke gerissen. Dasselbe Schicksal droht allen Teilnehmern, wenn nach 24 Stunden mehr als einer der Killer noch lebt. Der letzte Gewinner Joshua Harlow verfolgt zudem ein weiteres Ziel als die Titelverteidigung – einer der Teilnehmer hat seine schwangere Frau auf dem Gewissen. Und er gibt nicht auf, ehe er den Killer kaltgemacht hat. In weiteren Rollen: Ein Freerunner, eine bildhübsche Asiatin, ein durchgeknallter Texaner und… ein Priester?

„Warum nicht?“, war der erster Gedanke, der mir beim Lesen der Story durch den Kopf schoss. An und für sich plausibel, und nicht, wie sonst so gerne, weit hergeholt. Gut, gerade aus der Realität gegriffen ist die Geschichte von „The Tournament“ mitnichten, aber irgendwie könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Turnier zwischen einigen Killern irgendwo stattfinden könnte. Vermutlich aber nicht in solch grossem Ausmass. Für einen im Grunde dummen Film ist dieser Plot jedenfalls ganz okay, auch wenn mit der Zeit die Spannung ein bisschen verloren geht. Denn eigentlich ist es sonnenklar, wer am Schluss gewinnen wird, oder zumindest, wer das Turnier überleben wird. Gegen diese Vorhersehbarkeit unternimmt Regisseur Scott Mann auch nichts, sodass der Film sich trotz einem guten und zeitsparenden Zusammenschnitt der etwas unwichtigeren Kämpfe ein bisschen in seinen Längen verheddert. Dann gelingt ihm aber der Comearound, und wie! Mann holt nochmal alles aus der Story heraus und lässt die Favoriten Joshua Harlow und Lai Lai Zhen gegeneinander antreten, und das nur wenige Minuten vor Ablauf der Zeitfrist.

So spannend das Duell Harlow vs. Zhen im Grunde ist, so uninteressant gestaltet ist Joshua Harlow, gespielt von Ving Rhames. Der eigentliche Protagonist des Streifens nervt bisweilen nur mit seiner achso coolen und abgeklärten Art, aber keinerlei Charisma, nichts, mit dem man sich identifizieren könnte, oder das einen interessieren könnte. Selbst sein Durst nach Rache ist so langweilig wie eine Kochsendung im Ersten, sodass man jedesmal erleichtert aufatmet, wenn der Fokus wieder auf das Duo Lai Lai Zhen/Macavoy gerückt wird, das weit mehr Platz für Charakterentwicklung bietet. Das liegt vorallem am guten Spiel von Robert Carlyle, aber auch Kelly Hu hat ihren Verdienst daran, dass die beiden so gut harmonieren. Auch die restlichen Nebenfiguren sind gut besetzt, Ian Somerhalder mimt einen freakigen Texaner, Liam Cunnigham den finsteren Boss und Veranstalter und Freerunner Sébastien Foucan tut, was er am besten kann – Rumhüpfen und -rennen.

„The Tournament“ ist zwar ein bisschen dumm, aber das ist ganz okay so. Er macht seine Dummheit wett mit massenhaft Adrenalin und grösstenteils guten Figuren. Und ganz unter uns – nur schlaue Filme würden uns doch mit der Zeit restlos überfordern, nicht?

8 Sterne

  • donpozuelo

    Warum der gute Damian diesem Film den Vorrang gibt vor „Fantastic Four“ und „X-Men Origins: Wolverine“, zeigt eigentlich nur, dass der Mann was von Comic-Verfilmungen versteht und weiß, dass gerade diese beiden Exemplare ganz tief in die Mülltonne gehören!!! 😉

    Witzig, dass du diesen Film erwähnst. Der steht bei mir auch schon bestimmt seit zwei Monaten im Regal, ohne dass ich ihn mir bis jetzt angeguckt habe. Gab’s mal für fünf Euro, da habe ich – aus ähnlichen Gründen wie du – zugeschlagen…. Aber bei 8 von 10 Punkten kann ich den ja vielleicht mal entstauben.

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  • Xander

    Hört sich ja doch recht interessant an!

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  • Lukas Huda

    Klingt ja interessant – und eigentlich perfekt für kurzweilige, unkomplizierte Abend-Action-Unterhaltung. 😀
    Ach ja, und Robert Carlyle ist super 🙂

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  • Damian

    Die Gewaaaalt…du hast die Gewalt nicht erwähnt. Die ist auch sehr schön. 🙂

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