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Abraham Lincoln: Vampire Hunter (2012)

„History prefers legends to men. It prefers nobility to brutality, soaring speeches to quiet deeds. History remembers the battle, but forgets the blood. However history remembers me before I was a President, it shall only remember a fraction of the truth.“

Es gibt solche filmischen Zufälle, die dann gleich alle Medien zum Anlass nehmen, um ihre Berichterstattung damit interessanter zu gestalten. Die beiden Schneewittchen-Filme, die kurz nacheinander erschienen, sind zum Beispiel so ein Zufall, der von allen Seiten breitgetreten wurde bis zum Gehtnichtmehr. Auch im Falle von Timur Bekmambetovs Abraham Lincoln: Vampire Hunter, der den ikonischen Präsidenten in einem neuen Licht zeigt, und Steven Spielbergs etwas ernstzunehmenderen Biopic Lincoln, das auf die Oscars hin erscheint, dürfte dann auch dieser Zufall Thema Nummer 1 in den entsprechenden Berichterstattungen sein. Ihr glaubt mir nicht? Mark my words.

Als seine Mutter von einem Vampiren gebissen wird, schwört der kleine Abraham Lincoln Rache am Übeltäter. Einige Jahre später jagt er zusammen mit seinem Freund Henry einen Vampir nach dem anderen, immer hoffend, dass sein nächstes Opfer jener Mann sein wird, der seinerzeit den Tod seiner Mutter verschuldete. Gleichzeitig droht ein Krieg das Land zu spalten und der wortgewandte Abraham sieht sich gezwungen, seine Gegner fortan mit Worten, anstatt mit einer Streitaxt zu bekämpfen. Doch die Vampire haben ihn noch nicht vergessen…

Inhaltlich ist Abraham Lincoln: Vampire Hunter natürlich Blödsinn. Dass es sich dabei nicht um ein akkurates Biopic handelt, dürfte wohl allen klar sein, aber dennoch liegt hier genau die Stärke des Films. Er verfolgt diese Idee nämlich konsequent und ohne einen Moment daran zu zweifeln, sodass auch für den Zuschauer nach wenigen Augenblicken die Frage, ob das überhaupt Sinn macht, vom Tisch ist. Das macht Sinn, Punkt. Natürlich nur für hundert Minuten, doch in diesen hundert Minuten erzählt Bekmambetov eine ordentliche Story, nichts allzu Spektakuläres, aber genug gut, dass man ihm nicht vorwerfen muss, ein schlechter Erzähler zu sein.

Die Story interessiert auch spätestens, wenn Abraham Lincoln seine Axt schwingt, keinen mehr. Bekmambetov orchestriert seine Action nämlich sehr cool, sodass die Kampfszenen mit Abstand das Beste am Film sind. Und wenn der Film in seiner Schlussfolgerung festhält, dass alle Südstaatler Untote sind, entlockt er mir ein zufriedenes Grinsen. Leider können Action und Humor nicht darüber hinweg täuschen, dass Benjamin Walker ein völlig untalentierter und unsympathischer Kerl ist, der nicht wie Lincoln aussieht und dem man den ganzen Film durch wünscht, dass er mal ein Theater besucht. If you know what I mean. Mary Elizabeth Winstead und Dominic Cooper machen ihren Job zwar gut, haben aber auch nicht wirklich viel zu tun. Denn Bekmambetov setzt – leider, wenn auch verständlicherweise – voll und ganz auf den langweiligen Walker.

Abraham Lincoln: Vampire Dance-Off

Wer mit Timur Bekmambetov klarkommt, sollte auch mit Abraham Lincoln: Vampire Hunter klarkommen. Der Film erzählt eine ausgesprochen doofe und an den Haaren herbeigezogene Story auf ziemlich coole Art und Weise, sodass man ihm nicht lange böse sein kann, dass er President Cool verhunzt.

  • Dos Corazones

    So ein typischer Film, der interessant klingt und sicherlich auch Spaß macht, für den mir aber letztlich wahrscheinlich das Geld für die Kinokarte zu wertvoll erscheinen wird.
    Allerdings ist der Film von Burton mitproduziert – was wiederum verlockender klingt, als es wahrscheinlich auf der Leinwand ausfällt…

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  • Kevin

    Mit ging der Benjamin auch ordentlich auf den Keks. Und insgesamt war dann die Action und das Gemetzel doch zu brav für die abgedrehte Story. Unterhaltsam, wie du sagtest, aber ich würde dem Spass eher so maximal 5 Sterne geben.

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  • Fox

    Hm, ich bin noch unentschlossen. Wahrscheinlich kommt es auf die Gelegenheit an, ob ich mir den Film im Kino ansehen könnte. 😉

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  • Lukas

    Gut, das klingt schonmal genau nach dem, was ich mir erhofft hatte: Unterhaltsamer Film, der nicht absolute Grütze ist, mit Bekmamdingenskirchen-typisch gut bis überdurchschnittlich gut inszenierter Action und genau der Story, über die man ja im Vorfeld Bescheid wusste. Denn sowas muss ja auch mal sein. 🙂

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  • Lordy

    Hm, ich glaub ich schau mir den an. Aber wohl nicht im Kino, sondern später auf DVD. Wenn mich nicht noch zufällig wer einlädt :D.

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  • Fox

    Habe den Film nun gesehen und fand den echt langweilig. Keine Ahnung, ob es an der Übersetzung lag, aber es gab zu viele nervende Dialoge zwischen den Action-Szenen.
    Und wie dämlich war die Hetzjagd mit den Pferden.
    Ich mag den Regisseur eigentlich, aber hier hat er sich falsch entschieden.

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