„Die Liebe braucht nicht verfochten zu werden. Genausowenig wie die Sonne.“
Markus Imboden ist einer der renommiertesten Schweizer Filmemacher – sein letzter Film Der Verdingbub war ein grosser Publikumserfolg. Zuvor erlangte er mit Filmen wie Katzendiebe, Hunger auf Leben und diversen Fernsehproduktionen erste Bekanntheit. Und so wollte ich mich mit seinem neuen Film Am Hang von seiner Klasse überzeugen. Meine Review, nach dem Klick.
Felix betrauert seine kürzlich verstorbene Frau. In einem Hotel im Tessin trifft er auf Thomas, der selber einer verflossenen Affäre nachtrauert. Im Gespräch mit dem jungen Charmeur wird Felix immer deutlicher, dass es sich bei Thomas‘ Affäre um seine verstorbene Frau handelt…
Das Problem mit Am Hang ist, dass der Film von Anfang bis Ende wie eine billige TV-Produktion wirkt. Das gesamte Script ist wirr, die Dialoge sind hölzern und auch die Schauspielleistungen – die beiden Hauptdarsteller Henry Hübchen und Martina Gedeck mit eingeschlossen – könnten um Einiges besser sein. Hübchens Charakter Felix ist durchdacht, aber leider gelingt es dem Darsteller nicht, die Figur für die Zuschauer (be)greifbar zu machen. Und auch Felix‘ von Martina Gedeck gespielte Frau kommt viel schlechter weg, als das Markus Imboden wohl gerne hätte.
Und so ist Am Hang weiteres Beispiel für den unzufriedenstellenden Zustand, in dem sich das Schweizer Kino im Moment befindet. Imbodens Film bedient sich unzähliger Filmklischees und Storyelemente, die man schon haufenweise gesehen hat. Und selbst den tollen Plottwist verheizt der Film viel zu früh, sodass Am Hang von diesem Moment an zur mühsamen Geduldprobe wird, bei der es für mich persönlich nur ein Highlight gibt – nämlich, dass der Film direkt neben meinem Arbeitsplatz gedreht wurde.

Der Autor der Buchvorlage soll Am Hang laut Aussagen von Markus Imboden überhaupt nicht toll gefunden haben. Und in diesem Fall muss ich ihm beipflichten – ich habe am Zurich Film Festival kaum einen langweiligeren Film gesehen, als den.
Das 9. Zurich Film Festival zeigt Am Hang am 6. Oktober um 21.00 Uhr (Arena 5).